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Guillermo Deisler – Wikipedia

Guillermo Deisler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Guillermo Deisler (* 15. Juni 1940 in Santiago de Chile; † 21. Oktober 1995 in Halle (Saale)) war ein Künstler. In seinem Geburtsland Chile, während seines langjährigen und schweren Exils und ab 1986 in der DDR war sein reiches künstlerisches Schaffen Mittelpunkt seines Lebens. Er war als Bühnenbildner tätig, war ein sehr aktiver Mail Artist, er gestaltete Grafiken, visuelle Poesie und Buchobjekte, war Herausgeber von Künstlerbüchern und der Anthologie „WORTbild“ sowie Initiator von Ausstellungen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Guillermo Deisler wurde am 15. Juni 1940 in Santiago de Chile geboren. Er studierte Theatergraphiker und Bühnenbildner an der Universität in Santiago de Chile. 1963 bis 1973 gab er das Periodikum für Poesie und Grafik „mimbre“ in mehr als 50 Titeln heraus. Darunter waren auch internationale Anthologien zur visuellen Poesie. Von 1967 bis 1973 war er Assistent und Dozent für Grafik an der „universidad de chile“ in Antofagasta. Nach dem Militärputsch am 11. September 1973 wurde er verhaftet und war mit ca. 7.000 anderen Personen im Nationalstadion in Santiago inhaftiert. Französische Freunde erreichten, dass er von der französischen Botschaft aus dem Stadion befreit wurde. Nachdem er einige Monate mit seiner Familie im französischen Exil verbracht hatte, musste er feststellen, dass es in Frankreich für ihn und seine Familie keine Existenzgrundlage gab. Er entschied sich dafür, in die DDR einzureisen. Dort wurde er sofort in Cottbus inhaftiert und verhört, bis ein Regisseur, der ihn als Bühnenbildner kannte, erreichte, dass er aus der Haft entlassen wurde. Nach seiner Haft war er an einer Theaterinszenierung dieses Regisseurs als Bühnenbildner beteiligt, bevor er als Kontingentflüchtling, auf Grund eines Abkommens zwischen DDR, ČSSR, Bulgarien und anderen sozialistischen Staaten, „nach Bulgarien verbannt wird.“ (Deisler) Dort lebte er mit seiner Frau und ihren vier gemeinsamen Kindern bis 1986. Es war ihm während dieser Zeit nicht möglich, erwerbstätig zu sein, so dass seine Frau die Familie alleine ernährte. Erst 1986 konnten er und seine Familie wieder in die DDR zurückkehren. Kurz vor deren politischem Ende erhielt er dort die von ihm angestrebte Staatsbürgerschaft. Deisler lebte bis zu seinem Tod in Halle/Saale, wo er am Opernhaus arbeitete. Er verstarb an einem Krebsleiden am 21. Oktober 1995 in Halle. Sein über 5.000 Mail Art-Werke umfassendes Mail-Art-Archiv befindet sich heute im Archiv der Kunstsammlung der Akademie der Künste Berlin.

[Bearbeiten] Werk

Guillermo Deisler beschäftigte sich intensiv mit experimenteller und visueller Poesie und gründete 1987 das Künstler- und Mail Art-Projekt „UNI/vers(;)“, dass er bis zu seinem Tod 1995 führte und das in insgesamt 35 Nummern erschien. 1988 organisierte er mit Karla Sachse die Ausstellung „Visuelle Poesie“, zu der auch ein Katalog erschien. Zwei Jahre später gab er zusammen mit Jörg Kowalski die Anthologie „wortBILD. Visuelle poesie in der ddr" heraus. In allen Ländern, die zu Stationen seines Lebens wurden, gab Deisler originalgraphische Künstlerbücher in Auflagen von drei bis über 50 Exemplaren heraus, darunter „GRRR“, 1969 in Chile, le „cerveaux“, 1975 in Frankreich, „packaging poetry,“ 1977 in Bulgarien, und „make-up“, 1988 in der DDR.

[Bearbeiten] Das Mail-Art-Schaffen Deislers

„Guillermo Deislers Werke sind von einem unverwechselbaren Stil. Alle seine mit scheinbar leichter Hand gedruckten, gezeichneten, geschriebenen, gestempelten, genähten, geklebten Postsendungen laden dazu ein, mit ihm gemeinsam an dem subversiven, Schönheit und Bewusstsein stiftenden Prozeß der Transformation selbst banalster Dinge und Texte teilzunehmen und ihnen eine poetische Verdichtung abzugewinnen.“ (Karla Sachse in "Mail Art: Osteuropa im internationalen Netzwerk." Berswordt-Wallrabe (Hg.))

Die meistgenutzten Techniken der Mail Art-Werke von Guillermo Deisler, deren besonderer Charakter in der Verbindung von Textstrukturen und bildlichen Elementen besteht, waren Holzschnitt und Collage. Mit diesen Mitteln entstand eine visuelle Poesie, in der die Textelemente davon entbunden wurden, bloße Schriftsprache zur Übermittlung von Inhalten zu sein. Deisler selbst betonte, wie sehr sein künstlerischer Umgang mit sprachlichen Zeichen durch die Erfahrungen im Exil geprägt wurde. Während der verschiedenen Stationen seines Exils musste er sich mehrmals auf für ihn fremde Sprachen einlassen. Er stellte für sich fest, „daß die Sprachen untereinander ausschließlich ein Element der Spannung und Spaltung sind, nicht aber ein internationaler Kodex von Zeichen, die der Verständigung dienen.“! Diese Erfahrung löste in ihm eine Suche nach einem „Zeichensystem, das jenseits der Sprache existiert und mit dem eine Sache, ein Gedanke, eine Botschaft zu verstehen und mitzuteilen ist,“ aus.

[Bearbeiten] Literatur

  • Akademie der Künste: Programm Nov./Dez. 1997. Erwerbung der Mail-Art-Korrespondenz von Guillermo Deisler. S. 104f
  • Berswordt-Wallrabe, Kornelia von (Hg.) (a): Mail Art: Osteuropa im internationalen Netzwerk. Kongressdokumentation. Schwerin 1996.
  • Berswordt-Wallrabe, Kornelia von (Hg.) (b): Mail Art: Osteuropa im internationalen Netzwerk. Begleitband zur Ausstellung. Schwerin 1996. [Ausstellungskatalog]
  • Deisler, Guillermo (Hg.) (a): peacedream project. UNI/vers(;) Visuelle und experimentelle Poesie international. Magazin 1. Halle/Saale 1994.
  • Deisler, Guillermo (Hg.) (b) : peacedream project. UNI/vers(;) Visuelle und experimentelle Poesie international. Magazin 2. Halle/Saale 1994.
  • Deisler, Guillermo und Kowalski, Jörg (Hg.): wortBILD, visuelle Poesie in der DDR. Halle/Saale u.a. 1990.
  • Förderkreis der Schriftsteller in Sachsen-Anhalt (Hg.): Guillermo Deisler. Zeichen geben. Hallesche Autorenhefte 18. Halle/Saale 1998.

[Bearbeiten] Weblinks


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