Grabenstreiche

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Grabenstreiche sind Räume in Festungsbauwerken, der Begriff kommt aus dem Festungswesen.

Man unterscheidet (allerdings nur nominell) zwischen Front- und Kehlgrabenstreichen. Die Aufgabe der Grabenstreichen war die Verteidigung des Festungsgrabens gegen Feinde, denen es gelungen war bis in diesen vorzudringen. Sie befanden sich in der Regel in der Außenwand des Grabens (Contreescarpe) und waren mit dem Hauptwerk durch eine Poterne verbunden. Allerdings gab es auch Ausnahmen (Fort Douaumont), wo sich die beiden Kehlgrabenstreichen in jeweils einem einspringenden Winkel der Kehlmauer (und somit im Hauptwerk selbst) links und rechts vom Eingangstor befanden. In der Ära der Vauban'schen Befestigungsmanier wurden Grabenstreichen noch nicht verwendet. Man begann damit erst nach der Änderung der Befestigungsweise hin zu den geschlossenen (verbunkerten) und mit detachierten (selbstständigen) Vorwerken versehenen Befestigungsanlagen. Aus Sicherheitsgründen und auch wegen der einfacher auszuführenden Bauweise und der damit verbundenen Kostenersparnis ging man ab etwa dem Ende des 19. Jahrhunderts dazu über, die Grabenstreichen durch Kehlkoffer zu ersetzen. Hierbei stand auch im Vordergrund, daß eine eroberte Grabenstreiche nur unter größten Schwierigkeiten zurückzuerobern war (evtl. nur durch die enge Poterne), und der Feind während seiner Okkupation zumindest einen Teil des Festungsgrabens beherrschte. Je nach der Bauweise und dem Grundriss des zu verteidigenden Forts wurden mehrere (mindesten aber zwei) Grabenstreichen benötigt.

[Bearbeiten] Quelle

• Hartwig Neumann "Festungsbaukunst und Festungsbautechnik" Bernard&Graefe 1994, ISBN 3-7637-5929-8