Glasbläser
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Glasbläser fertigen in einer Glasbläserei aus Glasrohren und Glasstäben künstlerische Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände, Neonröhren für Lichtreklame, Thermometer, Laborgeräte und kleine Gefäße. Der Schwerpunkt liegt bei der Gestaltung. Im Volksmund wird der Glasbläser oft mit dem Glasmacher verwechselt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Glasblasen vor der Lampe ist eine uralte, möglicherweise schon in Ägypten und China geläufige Technik. Ihren Namen hat sie von einer Öllampe mit Blasebalg, mit deren Hilfe früher Glasstäbe erhitzt wurden, um das auf diese Weise erweichte Glas zu Perlen, Figürchen und allerlei anderen dekorativen Objekten formen zu können. Im 17. Jahrhundert hatten die Italiener diese Technik schon zur Meisterschaft entwickelt. Die Öllampe ist zwar längst durch den Gasbrenner ersetzt worden, aber der Name hat sich erhalten.
Die heute verwendeten Geräte, die mit Preßluft und Sauerstoff betrieben werden, lassen Temperaturen bis 2500 Grad Celsius zu. Dieser Fortschritt ermöglicht auch dem Künstler neue Möglichkeiten. Durch gesteuerte Zufuhr von Preßluft und Sauerstoff kann er nicht nur die Temperatur variieren, sondern die Flamme so beeinflussen, dass entweder eine oxidierende oder reduzierende Wirkung entsteht, was wiederum zu unterschiedlichen chemischen Reaktionen der verwendeten Hilfsstoffe - Metallsalze und -oxide - und damit zu jeweils verschiedenen Oberflächenwirkungen führt. Hinzu kommt das Aufschmelzen farbiger Glasbrösel und -fäden, was dem Lampenglasbläser eine fast unbegrenzte Palette von Möglichkeiten eröffnet. Das Verhalten verschiedener Glassorten und chemischen Substanzen in der Flamme will sorgfältig erprobt sein; oft sind lange Versuchsreihen mit wechselnden Mischungsverhältnissen nötig, ehe das gewünschte Resultat erreicht ist.
[Bearbeiten] Fachrichtungen
Man unterscheidet verschiedene Fachrichtungen (manche werden nicht mehr als Lehrberuf angeboten)
- Glasinstrumentenmacher (später Glasapparatebauer)
- Glasapparatebauer
- Glasapparatebläser
- Glasbläser - Augenprothetik
- Glasbläser - Baumschmuckbläser
- Glasbläser - Baumschmuckveredler
- Glasbläser - Glasgerätejustierer
- Glasbläser - Glasgestalter
- Glasbläser - Thermometerbläser
- Glasbläser - Tieraugenformer
- Neonglasbläser (auch Leuchtröhrenglasbläser)
[Bearbeiten] Arbeitsmittel des Glasbläsers
- Tisch-, Hand- oder Langbrenner (Flöte) mit Gas- und Luftzufuhr, auch in Verbindung mit weiteren verbrennungsfördernden Gasen wie z. B. Sauerstoff
- Kohle- oder Metallauftreiber
- Kohleplatte/Normkohle
- Glasschneider
- Drehbank
- Pinzette
- spezielle Didymiumbrille
- Dorn
- Blasschlauch
[Bearbeiten] Heutige Bedeutung
Viele Chemische Labors beschäftigen heute Glasbläser für den Apparatebereich. Im Lauschaer Raum, Ilm-Kreis, Vogtland, in Bereichen Frankens, sowie in vielen Teilen Deutschlands befinden sich noch selbständige Glasbläsereien, die meist für den kunstgewerblichen Bereich arbeiten. Auch in Österreich gibt es eine kleine Anzahl an Kunstglas,- sowie Apparatebläsern.
[Bearbeiten] Literatur
Georg Rendl, Die Glasbläser. Roman. Leipzig 1937.
[Bearbeiten] Weblinks
- Beschreibung verschiedener Glassorten für die Glasbläserei, speziell für die Herstellung von Glasperlen
- Ausbildung und schulische Anforderungen für den Beruf
- Staatliches Berufskolleg Rheinbach, vormals bekannt als Glasfachschule Rheinbach
- Verband Deutscher Glasbläser e.V.
- Berufsfachschule Glas Lauscha
- Glasfachschule Kramsach, Österreich
- Bildergalerie einiger künstlerischer Arbeiten von Hilmar Zschiedrich