Giant Magellan Telescope
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Das Giant Magellan Telescope (GMT) ist ein geplantes Riesenteleskop in Chile, welches im Jahr 2016 fertiggestellt werden soll, und dann eine bis zu 10-fach bessere Auflösung als das Hubble-Weltraumteleskop haben soll. Sein Name kommt durch seine „Verwandtschaft“ mit den Magellan Teleskopen.
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[Bearbeiten] Planung
Es soll nach Fertigstellung aus 7 Primärspiegeln mit je 8,4 m Durchmesser bestehen. Um einen zentralen Spiegel, mit einer Mittelöffnung für den Cassegrain-Fokus, sind die restlichen 6 eng peripher angebracht, wobei alle auf einer gemeinsamen azimutalen Montierung aufgebaut sind. So entsteht ein Teleskop mit einem effektiven Spiegeldurchmesser von 21,4 m (Fläche), bzw. 24.5 m (Auflösung). Als Vorbild dieser Bauweise gilt das in Kürze fertig werdende Large Binocular Telescope (mit 2 derartigen Spiegeln) auf dem Mt. Graham in dem US-Staat Arizona. Die Brennweite ist mit 18 m für ein solches Gerät extrem kurz (f=0,7). Zum Vergleich: das Palomar-Teleskop hat mit seinem 5 m Spiegel 17 m Brennweite.
Hauptbefürworter für das GMT ist der Amerikaner Roger Angel, der Gründer des Spiegel-Laboratoriums des Steward Observatoriums der Universität von Arizona. Dieses Labor hat - zusammen mit Schott & Gen. Mainz - Erfahrung im Guss „leichter“ Riesenspiegel mit Hilfe rotierender Öfen. Die Rotation erzeugt bereits beim Guss eine parabolische Spiegeloberfläche und reduziert dramatisch den nachfolgenden Schleifaufwand. Während die Schott-Spiegel dünne, verformbare Menisken sind (VLT-Chile), sind die vom o.g. Labor gegossenen starr, mit einer Wabenkonstruktion auf der Rückseite, die zusammen mit dem Spiegel aus japanischem Borosilikatglas (Typ E6 von Ohara) gegossen wird.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Das Neue am GMT ist der auch vom o.g. Labor getätigte Schleif/Poliervorgang der 6 peripheren Primärspiegel, denn er muss asymmetrisch sein. Die Sponsoren haben von den 400-500 Mill. USD geschätzten Gesamtkosten zunächst 20 Mill. USD Startgeld zur Herstellung und Prüfung eines asymmetrischen Primärspiegels und des dazugehörigen Sekundärspiegels freigegeben Der Primärspiegel wird derzeit poliert. Außerdem wird an einem 1/5 Modell die Optik studiert.
Zur Erreichung der höchstmöglichen Auflösung (λ/D= 600nm/24,5m =>0,005 Bogensekunden, 10x besser als das Hubble Space Teleskop) erhalten die 7 dünnen, verformbaren Sekundärspiegel von etwa 1 m Durchmesser adaptive Optiken, und sowohl die Primärspiegel als auch die Sekundärspiegel müssen so genau positioniert werden, als ob sie untereinander innerhalb Bruchteilen einer Wellenlänge des Lichts Teile einer einzigen Wunschfläche wären. Die Montierung muss so starr sein, dass dies auch bei Kippungen erhalten bleibt. Trotz der vorgesehenen Nachjustiermöglichkeiten bleibt das eine besondere Herausforderung an das GMT-Projekt. Wegen seiner mit f=0,7 kompakten Bauweise, ist der GMT-Kuppelbau nur unwesentlich größer als der des Palomar. Ein derartiges Teleskop kann nur dann sein volles Potential ausspielen, wenn es am besten Standort aufgebaut wird. Las Campanas in den chilenischen Anden, nicht sehr weit vom VLT, ist zurzeit favorisiert..
[Bearbeiten] Fertigstellung
Laut Roger Angel soll das GMT bis 2016 fertiggestellt sein. Derzeit ist die Finanzierung für das Projekt allerdings noch nicht gesichert.
In Zukunft soll vielleicht noch ein zweites GMT in der Antarktis gebaut werden. Mögliche Standorte wären der Dome C oder der Dome A (mit einer Höhe von 4200m über NN), die für Teleskope wohl die besten Standorte auf unserem Planeten darstellen.
[Bearbeiten] Verweise
[Bearbeiten] Quellen
- Scientific American Dec. 2005 p. 24,25 & May 2006 p. 52-59
- 2nd Bäckaskog Workshop on Extremely Large Teleskopes, Bäckaskop Castle, Sweden, SPIE, in publikation 2004: Concept for a second Giant Magellan Telescope (GMT) in Antarctica v. Roger Angel et. al.
- Manufacture of 8,4 m off-axis segments: a 1/5 scale demonstration von H.M.Martin…et.al.
[Bearbeiten] Siehe auch
- http://www.gmto.org - weiterführende wissenschaftliche Berichte
