Geschwister Brontë
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Als die Geschwister Brontë sind drei britische Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts bekannt. Die Schwestern veröffentlichten ihre Werke zeitlebens unter männlichen Pseudonymen.
- Charlotte Brontë (1816-1855) Pseudonym: Currer Bell
- Emily Brontë (1818-1848) Pseudonym: Ellis Bell
- Anne Brontë (1820-1849) Pseudonym: Acton Bell
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[Bearbeiten] Leben
Charlotte, Emily und Anne waren die Töchter des Reverend Patrick Brontë (1777-1861), Pfarrer und Amateurdichter, der gelegentlich Erzählungen, Gedichte und theologische Essays in (vorwiegend kirchlichen) Zeitschriften veröffentlichte. Ihre Mutter Maria Branwell (1783-1821) starb früh, ebenso die älteren Schwestern Maria (1814-1825) und Elizabeth (1815-1825). Maria Branwells Schwester Elizabeth (1776-1842), von den Kindern Tante Branwell genannt, siedelte von Cornwall nach Haworth um und führte den Haushalt der Familie. Einen Teil der Erziehung verdankten die Mädchen ihrer Tante, außerdem finanzierte sie längere Studienaufenthalte Charlottes und Emilys in Brüssel. Für ihren Bruder Branwell Brontë (1817-1848), der sich als Künstler und Schriftsteller verstand, schien sie eine Mutterfigur darzustellen, denn er betrauerte ihren Tod intensiv.
1834 malte Branwell ein Porträt der Geschwister. Da er mit seinem eigenen Porträt in der Mitte unzufrieden war, wischte er seine Darstellung nachträglich aus. Das Porträt ist heute in der National Portrait Gallery in London, Trafalgar Square, ausgestellt.
1848 verstarben Branwell und Emily. 1849 verstarb Anne und 1855 Charlotte. Als Todesursache wird in vielen (vorwiegend älteren) Biographien pauschal Tuberkulose vermutet; neuere biographische Forschungen kommen zu folgenden Vermutungen: Branwell starb an Bronchitis und Nierenversagen, letzteres bedingt durch seine Alkoholkrankheit. Emily starb an einer nicht behandelten voll ausgebildeten Pneumonie. Anne starb tatsächlich an Tuberkulose. Charlotte starb an Hyperemesis gravidarum.
[Bearbeiten] Werk
Zusammen mit ihrem Bruder Branwell erfanden die Schwestern, angeregt durch Branwells Spielzeugsoldaten, fiktive Welten, für die sie Spiele erfanden und Geschichten und Gedichte schrieben. Nachdem die Geschwister Kunstunterricht erhalten hatten, begannen sie auch Bilder zu ihren Geschichten zu zeichnen. Die Beschäftigung mit den Fantasiewelten hielt bis ins junge Erwachsenenalter an, wobei sich in der Pubertät der Geschwister zwei Paare mit einer eigenen „Saga“ bildeten:
- Angria von Charlotte und Branwell
- Gondal von Emily und Anne.
Im späteren Erwachsenenleben endete die Zusammenarbeit, als sich die Geschwister aus beruflichen Gründen räumlich trennten. Am längsten führten Emily und Anne ihr gemeinsames Fantasiewerk weiter, die Gondal-Saga schließt erst mit dem Beginn der Arbeit an den Manuskripten zu ihren später veröffentlichten Romanen.
1846 veröffentlichten die Schwestern im Eigenverlag und unter männlichen Pseudonymen einen Sammelband mit Gedichten, vom dem jedoch nur zwei Exemplare verkauft wurden. Für die Anthologie hatte Emily einige ihrer Gondal-Gedichte umgeschrieben. Die Schwestern behielten die Pseudonyme für ihre späteren Romanveröffentlichungen zeitlebens bei.
1899 erschien erstmals eine Werkausgabe der drei Schwestern unter ihren Realnamen (Verlag: Harper&Brothers, New York).
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Gedichtsammlung
- Poems by Acton, Currer and Ellis Bell, 1846
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Paul Barker und James Birdsall: Die Welt der Brontës. Insel Verlag, Frankfurt a.M. 1997. ISBN 3-4581-6881-8
- Elsemarie Maletzke: Das Leben der Brontës. btb, Berlin 2000, ISBN 3-4427-2602-6
- Sally Schreiber: Die Geschwister Brontë. dtv, München 1998, ISBN 3-4233-1012-X
- Arno Schmidt: Angria & Gondal. Der Traum der taubengrauen Schwestern. In: Ders.: Werke, Bd. II/2, Haffmans, Zürich, 1990, ISBN 3-251-80018-3, S. 403-432.
- Muriel Spark: In sturmzerzauster Welt. Die Brontës (OT: The Essence of the Brontës). Diogenes, Zürich 2006, ISBN 3-257-23555-0
- Werner Waldmann: Die Schwestern Brontë. Rowohlt, Hamburg 2005, ISBN 3-4995-0456-1
[Bearbeiten] Film
Das Leben der Schwestern Brontë wurde mehrfach verfilmt, die wichtigsten Verfilmungen sind:
- 1943 „Three Sisters Of The Moors“, Produktion: Twentieth Century Fox
- 1946 „Devotion“, Produktion: Warner Bros.
- 1973 „The Brontës of Haworth“, Produktion: Yorkshire TV (Drehbuch: Christopher Fry)
- 1979 „Les sœurs Brontë“ (Die Schwestern Brontë), Regie: André Techiné, Darsteller: Isabelle Adjani, Isabelle Huppert, Marie-France Pisier u.a.