See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Genuine Progress Indicator – Wikipedia

Genuine Progress Indicator

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Genuine Progress Indicator (GPI) (zu deutsch etwa Echter Fortschrittsindikator) ist ein Wirtschaftsindikator, der das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ersetzen und an dessen Stelle eine "echtere" Einschätzung der Leistung von Volkswirtschaften erlauben soll. Er ist aus dem früheren Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW) hervorgegangen.

Der GPI misst, ob das wirtschaftliche Wachstum eines Landes und die damit verbundene Mehrproduktion von Gütern und Dienstleistungen tatsächlich zu steigendem Wohlstand beziehungsweise Wohlbefinden führt. Der Unterschied zwischen dem BIP und dem GPI lässt sich mit dem Unterschied zwischen der Brutto- und der Nettobilanz eines Unternehmens vergleichen, wobei nur Letztere für die Zukunftsfähigkeit einer Firma entscheidend ist. Entsprechend liegt das Wachstum des GPI bei Null, wenn das gemessene Wachstum des BIP durch offene oder verdeckte Kosten wie Umweltschäden, Kriminalität oder abnehmende Gesundheit erzeugt worden ist.

[Bearbeiten] Motivation für das Erstellen des GPI

In der Ökonomie wird Fortschritt für gewöhnlich in Geldwert gemessen. Das BIP misst alle produzierten Werte und stellt damit die Gesamtsumme der Wirtschaft eines Landes dar. Unter diesen Bedingungen werden auch Schadens"werte" subsumiert, das heißt Autounfälle, Tankerunglücke oder Todesfälle können das BIP erhöhen.

Selbst seine Erfinder geben an, dass das BIP keineswegs als Indikator für Wohlbefinden gedacht gewesen ist. Es war auch nicht geplant, dessen Werte als Argument für oder gegen bestimmte politische Maßnahmen einzusetzen, wie es mittlerweile üblich geworden ist.

Der GPI hingegen umfasst die Verfügbarkeit von Ökosystemdienstleistungen und deren Schädigung durch menschliche Aktivitäten. Damit umrandet der GPI eine weiter gefasste Vorstellung von Fortschritt, und er bezieht auch die Nachhaltigkeit mit ein. Die Ernte von Agrarprodukten beispielsweise erzielt einen höheren GPI-Wert, wenn das benötigte Wasser aus der natürlicherweise stattfindenden Wiederauffüllung von Grundwasser oder Flüssen genommen wird, jedoch einen deutlich geringeren, wenn zum Bewässern nicht erneuerbares, fossiles Wasser aus Aquiferen gepumpt wird. Ist die Erntemenge die selbe, hat der Unterschied zwischen beiden Verfahren hingegen auf das BIP keinerlei Auswirkung.

Einige Ökonomen, darunter Herman Daly, John Cobb, [1] und Philip Lawn gehen davon aus, dass das Wachstum einer Volkswirtschaft durch ausgeweitete Produktion von Gütern und Dienstleistungen sowohl Nutzen als auch Kosten mit sich führt - und nicht nur Nutzen, wie das BIP suggeriert.[2] In einigen Situationen schädigen die erweiterte Produktion und anderen Marktaktivitäten Gesundheit, Kultur und Wohlfahrt, was von Ökonomen oft ignoriert werde. Insbesondere wird hierfür zurückgegriffen auf die "Grenzhypothese" (threshold hypothesis) von Manfred Max-Neef, die davon ausgeht dass ab einem gewissen Schwellenwert in einem makroökonomischen System der zusätzlich erzeugte Nutzen durch den entstehenden Schaden überwogen wird.

Philip Lawn hat in einem "echten Fortschrittsindikator" einen theoretischen Rahmen für die Bestimmung der "Kosten" ökonomischer Aktivitäten und ihre Abwägung gegenüber ihrem "Nutzen" entwickelt. Damit soll erkennbar werden, ob die stattfindende wirtschaftliche Entwicklung die Lebenssituation von Menschen verbessert oder vielmehr erschwert. Lawns Modell zufolge bestimmen die Kosten ökonomischer Aktivität die folgenden potenziell schädlichen Elemente:

  • Ressourcenabbau
  • Verbrechen
  • Ozonabbau
  • Zerfallende Familien
  • Verschmutzung von Luft, Wasser, und Lärmverschmutzung
  • Verlust an Agrarland
  • Verlust an Feuchtgebieten (Lawn 2003, S. 108, Tabelle 1)

[Bearbeiten] Theoretische Fundierung des GPI

Der Bedarf nach einem echten Fortschrittsindikator, der vorbelastete Indikatoren wie das BIP ersetzen sollte, wurde in einer Studie über unwirtschaftliches Wachstum in den 1980er Jahren von Marilyn Waring dargelegt, der Voreingenommenheiten im UN-System nationaler statistischer Daten untersucht hatte.

In den frühen 1990er Jahren hatte sich in Entwicklungstheorie und ökologischer Ökonomie ein Konsens herausgebildet, nach dem eine wachsende Geldmenge faktisch mit sinkendem Wohlbefinden einhergehe. Essenzielle natürliche und soziale Dienstleistungen wurden in bar bezahlt, was die Ökonomie expandieren ließ, aber die Lebensqualität verschlechterte.

Das Thema bleibt umstritten, da insbesondere für neoklassische Ökonomen das BIP ein idealer Indikator für wirtschaftlichen Fortschritt darstellt. Für diese ist es zunächst kein Problem, wenn steigende Gesundheitskosten oder die Notwendigkeit, abgefülltes Wasser teuer zu kaufen, zu einem Anstieg des BIP führen. Der GPI hingegen würde beides als Problem, nicht als Fortschritt identifizieren.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -