Diskussion:Genom
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[Bearbeiten] Definition
Dietmar13 hat eine neue Definition des Begriffs Genom eingebracht. Ich stimme aus folgenden Gründen nicht damit überein und würde gern die Meinung Anderer dazu kennen. Die bisher im Artikel enthaltene Definition, nach der "Genom" die Summe der Erbanlagen eines Lebewesens bezeichnet, ist die ältere und sie erscheint mir praktikabel. Man weiß zwar inzwischen, daß die zur Ausprägung von Erbanlagen erforderliche Information aus den Basensequenzen der DNA (bzw. bei RNA-Viren der RNA) besteht. Das bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass die gesamte DNA Erbinformationen enthält, also auch nicht, dass man nun einfach statt "Summe der Erbanlagen" "Gesamtheit der DNA-Basensequenz" setzen kann. Die Gesamtheit der DNA-Basensequenz enthält nach unserem heutigen Wissen mehr als die Summe der Erbinformationen, stellt also einen anderen, neuen Begriff dar. Deshalb darf man dafür auch nicht die Bezeichnung "Genom" verwenden, die ja für den Begriff "Summe der Erbanlagen" stand und weiterhin stehen sollte. Für einen neuen Begriff muss man auch eine neue Bezeichnung wählen. Homonyme geben Verwirrungen, die man vermeiden soll! Man kann sich auf den Standpunkt stellen, hier läge ein Bedeutungswandel des Worts "Genom" vor und man bezeichne heute eben nicht mehr die Summe der Erbanlagen damit, sondern nun verstünde man darunter die Gesamtheit der DNA-Basensequenzen. Ich halte das aber nicht für gut, denn hier handelt es sich nicht um den Gebrauch von Alltagssprache, sondern um wissenschaftliche Termini, die sauber und dauerhaft definiert werden müssen und keinem Wandel unterliegen sollten. --Brudersohn 22:23, 25. Nov 2004 (CET)
- danke für die diskussion. so wie der begriff genom ist der begriff gen in der (molekular)biologie praktisch nicht definiert, oder wenn, dann sehr stark kontextabhängig. der begriff gen z.b. ist sicher dreifach definiert. 1) gen als substrat der evolutionären selektion (mendelscher faktor) - hier ist aber praktisch höchstens ein allel gemeint, aber eigentlich nur eine bestimmte variante (z.b. nur eine base als mutation) 2) gen als proteincodierender DNA-abschnitt (nur der open reading frame oder mit dem promoter oder mit allen regulatorischen elementen (enhancer, silencer)) - sind jetzt alle splicevarianten eigene gene, oder umfasst dieser genbegriff alle varianten. 3) warum eigentlich nur die proteincodierenden DNA-abschnitte, wo bleiben die funktionellen RNAs, die immer wichtiger werdenden regulativen siRNAs, usw...
- ich glaube die molekularbiologie ist gerade sehr erfolgreich mit ihren versuchen, macht sich aber keine gedanken über ihre terminologie. intuititv wissen alle wovon sie reden. ähnlich bei genom. die definition 'summe der erbanlagen' kommt aus einer zeit, wo praktisch niemand wußte was das eigentlich sein sollte. was soll summe der erbanlagen heißen? summe bezeichnet das ergebnis eines mathematischen vorganges, und das ergebnis für das menschliche genom könnte dann 28.000 erfaktoren heißen? oder würdest du die wikipedia als summer aller artikel definieren - und da ist es noch einiges klarer? und was sind hier die erbanlagen? die gene (siehe oben)? m.E. (und hier ist es erlaubt) sagt diese definition praktisch nichts aus. und im artikel unten stehen z.b. genomgrößen (sollte eigentlich genomgrößen der haploiden genome (bei diploiden organismen) heißen), die exakt nach meiner definition berechnet werden könnten. die durchsequenzierung der verschiedenen genome zielt auch exakt auf meinen genombegriff ab (spiegelt sich auch in den diversen datenbanken wieder - wenn du dir ein (haploides) genom der hefe runterlädst, bekommst du exakt meine definition), und nicht auf die summe der erbanlagen. der genotyp, den man sich im mikroskop anschaut sieht auch exakt genau so aus wie ich ihn beschreibe (exkl. plastom und mitochondriom, die man da nicht sieht).
- ich glaube es wäre durchaus möglich die wikipedia auch zur durchsetztung eines adequateren genombegriffes zu benützen, besonders weil dieser hier von vielen kundigen ausgehandelt werden könnte.
- ich bin nicht abgeneigt die beiden definitionen gleichwertig und hintereinander in dem artikel zu beschreiben.
- und wenn du meinst, die gesamtheit der DNA-sequenz ist nicht das genom, warum werden dann gerade hunderte genome sequenziert. ich wiederhole mich. die (molekualr)biologen verwenden den genombegriff (intuitiv) so wie ich ihn beschreibe, und die definition 'summer der erbinfomation' hat in der wissenschatflichen diskussion keine sinn. mir fällt kein fall ein, wo ich in einem wiss. artikel das genom mit dieser definition sinnvoll verwenden könnte.-Dietmar13 23:59, 25. Nov 2004 (CET)
Persönliche Meinungen
Im Artikel wird die Formulierung "Meines Erachtens ..." verwendet. Das gehört "meines Erachtens" nicht in den Text des Artikels. Sollen überhaupt in Artikeln persönliche Meinungen der Verfasser dargelegt werden? Besser wäre es doch wohl, nur Fakten zu nennen und relevante Meinungen Anderer zu zitieren. Wenn aber doch die Meinung des Verfassers gebracht werden soll (vielleicht ist das in Einzelfällen erforderlich), dann muss auch der Autor, also der Vertreter dieser Meinung genannt werden. Das ist hier aber nicht geschehen. --Brudersohn 22:36, 25. Nov 2004 (CET)
- ok. den satz könnte man auch so starten: Daher ist es aus wissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll ... -Dietmar13 23:59, 25. Nov 2004 (CET)
Vorschlag zur Korrektur der Definition: Soweit ich weiß beinhaltet ein Genom die Sequenzen des HAPLOIDEN Chromosomensatzes (bei Eukaryoten) inklusive aller Geschlechtschromosomen (beim Menschen also die Sequenz von 24 Chromosomen). Extrachromosomale DNA wird m.E. nicht dazugerechnet. Bei Prokaryoten wird die Sequenz des gesamten ringförmigen DNA-Moleküls angegeben. Der Begriff "Information" ist in Bezug auf das Genom irreführend, da der Großteil eines Genoms aus nichtcodierenden Sequenzen bestehen kann (beim Menschen ca. 95%), die gar keine Informationen enthalten.(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 88.70.100.155 (Diskussion • Beiträge) 13:09, 29. Apr. 2008) --Roo1812 13:10, 29. Apr. 2008 (CEST)
[Bearbeiten] @Brudersohn und interessierte
ich habe gerade eine definition von genom aus dem jahr 1988 (herder: lx der biologie) ausgehoben, und die deckt sich (schon) weitgehend mit meiner. war etwas überrascht. wen du (oder wer auch immer) mir deinen (seine) email-adresse an die "wiki_dietmar13@yahoo.de" schickst (werde sie natürlich vertraulich behandeln), schicke ich dir einen scan dieser seite. ich werde den text ein wenig modifizieren, bin aber - wie schon gesagt - natürlich bereit auch größere änderungen vorzunehmen. es sollte aber gut argumentierbar sein. -Dietmar13 09:32, 26. Nov 2004 (CET)
[Bearbeiten] neue Einleitung
Da in der Einleitung einiges Widersprüchliche zum nachfolgenden Text steht, habe ich eine Neufassung vorgenommen. Auch hängen die Sätze mit essentiell etc, ziemlich in der Luft. Damit nix in der Versionsgeschichte versinkt, habe ich das Herausgenommene hierer verschoben, so dass Wesentliches, das ich nicht berücksichtigt haben sollte, eingesehen und evtl wieder eingearbeitet werden kann. Der Artikel soll noch um das Kapitel Bestandteile des Genoms erweitert werden. Dann lässt sich vielleicht das Lemma nichtcodierende Desoxyribonukleinsäure hierher redirecten. -Hati 19:15, 25. Jan 2005 (CET)
Das Genom bezeichnet die Information (in Form der Basensequenz) der DNA eines Lebewesens, das heißt die Gesamtheit der Erbanlagen dieses Lebewesens. Dazu gehören auch die Teilgenome der Mitochondrien und Plastiden, nicht aber die Sequenz extrachromosomaler DNA-Moleküle wie zum Beispiel Plasmide). Bei manchen RNA-Viren wird auch die Gesamtheit der RNA- Moleküle als Genom bezeichnet.
Die allgemein benutzte Definition "Gesamtheit der Erbanlagen eines Lebewesens" greift wesentlich zu kurz, da zum Genom auch alle nicht codierenden (Heterochromatin, Introns, intergene Regionen) und alle strukturell wichtigen DNA-Abschnitte (Centromere und Telomere) zählen. Einmalig vorkommend zielt auf die Tatsache, dass alle sich sexuell fortpflanzenden Organismen je zwei weitgehend gleiche Chromosomen in einer Zelle besitzen (Ausnahmen: teilweise Geschlechtschromosomen und die haploiden Genom der Keimzellen), und beide Chromosomen - soweit sie sich unterscheiden - zum Genom einer Zelle beitragen. Man spricht daher auch von haploiden, diploiden (usw.) Genomen. Essentiell bedeutet, dass die DNA-Abschnitte lebensnotwendig unter normalen Lebensbedingungen sind, und im wesentlichen in allen Zellen dieser Art vorkommen. Manche extrachromosomale DNA-Moleküle (Plasmide) die z.B. Antibiotika-Resistenzgene tragen, zählen nicht zum Genom des Organismus in dem sie sich befinden. Epigenetische Informationen (Imprinting, DNA-Methylierung) werden nicht zum Genom gezählt (Epigenom).
Als das Genom eines mehrzelligen Organismus könnte man die Summe aller Genome seiner Einzelzellen definieren. Der Mensch hat nach dieser Definition zigtausende Genome, die sich aber nur sehr wenig voneinander unterscheiden (Genome der Keimzellen, die sich nach meiotischer Rekombination alle voneinader unterscheiden, Mutationen, die zwangsläufig in den einzelnen Zellen stattfinden, und DNA-Rearrangements, die im Zuge der Immunzellreifung stattfinden).
[Bearbeiten] Erbgut
Erbgut ist mE alles vererbt wird, als das Genom der Keimzellen. Da im Verlauf der Ontogenie bei der Reifung der Somazellen die DNA stark verändert, deren DNA aber nicht vererbt wird, ist das Gesamt-Genom mehr als das Erbgut. -Hati 11:07, 26. Jan 2005 (CET)
- Was wird denn an der DNA in somatischen Zellen alles verändert? Die Änderungen sind winzig, in Relation zu der Menge der nicht veränderten Abschnitte, von daher kann man die Begriffe schon gleichsetzen. Sonst würde das Klonen ja auch nicht funktionieren. Mutationen sind außerdem nicht vorgesehen (außer bei somatischer Hypermutation, aber das ist ein Sonderfall, der nur in sehr sehr wenigen Zelltypen überhaupt stattfindet) und daher eher als Fehlfunktionen zu betrachten. --Nina 12:20, 31. Jan 2005 (CET)
Wenn man an die Differenzierung der T- und B-Zellen des Immunsystems denkt, geht da einiges an DNA veloren; Klonen funktioniert doch nicht so einfach wie man sich das vorstellt, siehe "Alter" der Chromsomen; auch wenn der Anteil der Veränderungen minimal wäre, sind die Veränderungen doch so prinzipieller Natur, dass es mE einer Erwähnung wert ist - der Vollständigkleit halber. -Hati 17:15, 31. Jan 2005 (CET)
- In den B-und T-Zellen werden nur die Gene für die B-Zell bzw T-Zell Rezeptoren neu zusammengesetzt (V(D)J-Rekombination). Das betrifft eine winzige Anzahl von Zellen. Was die Telomere betrifft, hast Du recht, die werden kürzer bei jeder mitotischen Teilung. Trotzdem wäre es irreführend, die Veränderungen zu betonen, denn eigentlich ist viel wesentlicher, dass in jeder Zelle dieselben Informationen abrufbar sind. Erwähnt werden die Unterschiede jetzt ja auch- ist das so ok? --Nina 18:21, 31. Jan 2005 (CET)
Bezüglich des Begriffs Genom (od. Erbgut) sollte man vorsichtig sein. Denn das Wort bezeichnet den gesamten genetischen Informationsgehalt einer Zelle oder eines Lebewesens (Viren sind keine Lebewesen), der insbesondere in Form von DNA vorliegt. Das heißt, dass selbst die mRNA als Teil des Genoms gelten kann, denn sie enthält einen Teil der oben genannten Information (aber sehr kurzfristig). Das Wort bezeichnet also keine chemische Strukturen, auch wenn es sich bei dem Träger dieser Information um eine chemische Struktur handelt. Sondern die Information, wenn man so will der Bauplan für die Entwicklung eines Lebewesens, ist hier das bezeichnete. Übrigens stammt die Metapher "Information" aus den 40igern und 50igern des letzten Jahrhunderts, ist also relativ jung. Aber der Begriff Genom bezieht sich nicht auf Viren. Dies ist der eigentliche Kritikpunkt. 213.23.219.200 15:07, 2. Aug 2005 (CEST)
Ich muss mich hier selber korrigieren (wie peinlich). In der Literatur wird der Begriff Genom auch bezüglich Viren verwendet. Im Glossar vom Alberts (Molekularbiologie der Zelle) wird Zelle/Lebewesen explizit genannt. Hierauf hatte ich meine Kritik gegründet. Dennoch frage ich mich, ob der Bezug auf Viren-DNA od. -RNA legitim ist. Denn das Genom von Lebewesen ist in allen mir bekannten Fällen bezüglich der Nutzung genetischer Information autark. Na ja, vielleicht findet sich ja ein anderer Begriff?!?! PBolbrinker 12:43, 16. Aug 2005 (CEST)
[Bearbeiten] Ein Basenpaar hat einen Informationsgehalt von 1 bit?!
Es scheint mir, als sei die im Artikel gemachte Aussage "Ein Basenpaar hat einen Informationsgehalt von 1 bit..." falsch. Jede Base auf dem codogenen Strang der DNA kann vier Zustände annehmen (A, T, C & G) und somit gibt es auch vier Basenpaare, da es nicht egal ist, ob auf dem codogenen Strang z.B. die Base A oder T ist. Somit hat ein Basenpaar den Informationsgehalt von 2 bit (2² Zustände) was zur Folge hätte, dass sich die im Artikel gegebenen MB Angaben verdoppeln würden. Ich würde gerne die Meinung anderer hierzu hören.
Bin genau derselben Meinung. Mit 2 Bit lassen sich 4 Werte darstellen. Heute ist das ja nicht mehr "In", aber ich habe noch in Assembler programmiert. Wenn man sich ein fremdes Programm in Maschinencode ansieht(Assembler ist noch elementar lesbar, Maschinencode nicht mehr), ist es praktisch ausgeschlossen, erkennen zu können, worum es sich in dem Programm eigentlich handelt. Ein gutes Betriebssystem (z.B. HP-Basic) hat etwa 1 MB und kann selbst bei bequemer Ansichtsmöglichkeit auf dem Bildschirm in Assembler nur sehr rudimentär in seiner Funktion erkannt werden. Bei GB Größe und noch dazu in Maschinencode (=DNA) ist nichts von einer Funktion zu erkennen. Auch im Rechnerbetriebssystem sind Stellen zu erkennen, welche als interne Wertablagen oder Zwischenspeicher dienen. Diese Plätze sind positionsmäßig definiert, Wert kann beliebig sein. Die funktionale Entschlüsselung der DNA halte ich für aussichtslos.
Bin auch über diese Formulierung gestoßen. Ich meine aber, Mb steht hier nicht für "Megabit" sondern für "Mega-Basen" d.h. 10^6 Basenpaare. das mit dem 1 Basenpaar == 1 Bit würde ich trotzdem streichen. Die MB-Angaben zu verdoppeln halte ich für keine gute idee.
Ich bin derjenige, der diese Frage gestellt hatte. Ich habe noch einmal darüber nachgedacht und bin jetzt zu folgendem Schluss gekommen: Ein BasenbPAAR hat wirklich nur den Informationsgehalt von 1 bit, da es nur entscheidend ist, welche der beiden Basen auf dem codogenen Strang liegt. Eine Base auf dem, für die Informationen interessanten, codogenen Strang hat aber den Informationsgehalt von 2 bit aus genannten Gründen. Rechnet man das ganze mit 3×109 Basenpaaren für den Menschen (entspricht hier den Basen auf dem codogenen Strang), so kommt man zu ca. 715 Mbyte und im Text stand auch früher schon ausdrücklich "Mbyte", daher habe ich dies nun geändert.
"Somit hat das Genom des Menschen einen Informationsgehalt von ca. 715 Mbyte (ausgegangen von 3×109 Basenpaaren)." Das ist ein Hammer!
Ich bin zutiefst beeindruckt und gerührt. --84.185.181.25 00:19, 4. Sep 2005 (CEST)
Die Aussage, ein Basenpaar enthalte die Information von 1 bit finde ich auch unnötig und verwirrend, da ja die Base auf dem codogenen Strang Informationsträger ist. Hier noch ein weiterer Beitrag zur Verwirrung: Laut Artikel Speicherkapazität basiert die Definition des Megabyte (MB) heute auf dem Dezimalsystem, 1MB = 106 = 1.000.000Byte. Das Mebibyte (MiB) basiert auf dem Dualsystem: 1MiB = 220 = 1.048.576Byte. Nach meiner Rechnung hat das menschliche Genom danach einen Informationsgehalt von 750 MB oder 715 MiB.
Gelack 21:53, 6. Nov 2005 (CET)
anonym trägt nach: das ganze ist mehr als die Summer seiner Teile! So ist das auch beim Genom!
Also unter diesem Abschnitt gibt es Widersprüche. Hat das gesamte menschliche Genom nun die (anscheinend richtig berechneten) 715MiB bzw. 750Mb oder 3000Mb ? --194.166.198.50 20:08, 18. Mär 2006 (CET)
Wegen der Zweideutigkeit der Abkürzung "Mb/MB" ist prinzipiell beides richtig: ca. 3000Mb (im Sinne von Megabasen) entsprechen ca. 750Mb/MB (im Sinne von Megabytes), wobei im Sinne dieses Artikels sicherlich die erste Definition die relevantere ist.
Nochmal im Detail:
Das menschliche Genom (in der haploiden Version) hat eine Gesamtlänge von ca. 3.000.000.000 Basenpaaren ( = Basen = Nucleotide, jedenfalls im Hinblick auf den Informationsgehalt). Das heisst, dass die gesamte DNA-Sequenz (z.B. ACGGTCATGCAGTCGTTGA... etc.) aus insgesamt ca. 3.000.000.000 einzelnen "Buchstaben" besteht und in dieser Form ist das menschliche Genom z.B. auch in den Sequenzdatenbanken verfügbar.
In der einschlägigen Fachliteratur (Molekularbiologie, Genetik, Genomik) werden üblicherweise die Abkürzungen kb (für Kilobasen), Mb (für Megabasen) und Gb (für Gigabasen) verwendet.
Die in Artikel und Diskussion angestellten Überlegungen und Berechnungen zur Berechnung der Größe des menschlichen Genoms in Bytes (oder kilo-, Megabytes etc.) haben allerdings für die meisten Fragestellungen in der Genomforschung selbst keine Relevanz und sind daher im Artikel möglicherweise überflüssig (?), insbesondere da sie offensichtlich für Verwirrung sorgen.
Wenn ein entsprechender Abschnitt sinnvoll erscheint, bitte daran denken, dass die prinzipiell richtige Überlegung "vier verschiedene Basen = 2 Bit pro Base = 4 Basen pro Byte = 750Mbytes für 3000Mbasen" weder in der Theorie noch in der Praxis wirklich aufgeht.
FALLS man im Sinne der Informationstheorie den Informationsgehalt des menschlichen Genoms in bits oder bytes bestimmen wollte, ist zu berücksichtigen, dass weite Teile des menschlichen Genoms aus repetitiven Sequenzen mit niedriger Komplexität bestehen, der tatsächliche Informationsgehalt des Genoms also geringer als die o.g. 750Mbytes ist.
In der Praxis ist jedoch auch zu berücksichtigen, daß in aller Regel in Genomsequenzierungsprojekten ein (wenn auch sehr kleiner) Anteil der Basenpositionen nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann, und diese Positionen werden dann mit anderen Buchstaben als A,C,T,G, nämlich in der Regel dem Buchstaben N als Platzhalter gekennzeichnet. Für "reale" Genomsequenzen ist daher ein Codierungsverfahren mit 2 bit/Base nicht praktikabel.
Feezil 09:45, 19. Mär 2006 (CET)
[Bearbeiten] DNA/DNS
Warum wird denn hier dauernd die Abkürzung DNA verwendet? Das hier ist die deutsche Wikipedia! Das ist ja wohl sehr verwirrend!
Hallo Unbekannt, Du kannst Deine Diskussionsbeiträge unterschreiben, indem Du vier Tilden setzt ~~~~. Wir verwenden auch in der deutschsprachigen Wikpedia die Abkürzung DNA, da sie sich inzwischen durchgesetzt hat. Gruß, --Nina 10:21, 12. Jul 2005 (CEST)
Hallo seit den 80er Jahren wird im Schulunterricht bereits DNA gelehrt. Gruß FrankT
[Bearbeiten] Genom-Enschlüsselung
Wenn die Basensequenz von DNA ermittelt wird ("DNA-Sequenzierung"), ist damit keine "Entschlüsselung" erreicht, auch wenn das oft so ausgedrückt wird. Der Schlüssel zur Umsetzung von Basensequenzen in Aminosäuresequenzen, der genetische Code, ist lange bekannt, der wird nicht durch DNA-Sequenzierung an Genomen ermittelt. Also was könnte mit "Genom-Entschlüsselung" gemeint sein? Das könnte zum Beispiel die Aufklärung sein, welche Funktion einzelne Abschnitte der DNA haben, für welche Proteine sie stehen und dergleichen. Aber das wird durch die bloße DNA-Sequenzierung noch nicht geleistet, das kommt erst danach! Deshalb habe ich im Abschnitt "DNA-Sequenzen im Internet" den Ausdruck "Entschlüsselung" durch "DNA-Sequenzierung" ersetzt. --Brudersohn 22:35, 13. Jul 2005 (CEST)
[Bearbeiten] Zahlenwirrwarr
Ofenbar setzt sich der Artikel aus sich widersprechenden Quellen zusammen. So wird im Kap. "Typische Genomgröße" in der Tabelle 13.500 Gene für die Taufliege und 28.000 Gene für den Menschen angegeben, später im Text spricht man aber von 3.000 bis 4.400 Genen für Drosophila (gleiches Kapitel, bei Bemerkungen) und von 20.000 - 25.000 Genen beim Menschen (Kapitel "Bestandteile des menschlichen Genoms"). Vielleicht kann jemand mit Fachwissen dieses Problem lösen. --Andibrunt 08:33, 10. Apr 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Länge der DNA in einer menschlichen Zelle
Vorab: Ich bin völliger Laie in der Thematik und versuche mir gerade gewisse Kenntnisse anzueignen. Meine Frage zum Artikel Genom/Bemerkungen: Die Länge der gesamten menschlichen DNA wird mit 1,8 m angegeben. An gleicher Stelle wird gesagt, dass das menschliche Genom 3.000.000.000 Basenpaare umfasst. Im Artikel über DNA wird gesagt, dass sich die Basenpaare in einem Abstand von 0,34 nm befinden. Ich bekomme nun diese Zahlen nicht ganz unter einen Hut: Ich gehe wohl zu Recht davon aus, dass die 3.000.000.000 Basenpaare sich auf haploide Zellen beziehen. Also rechne ich für die 46 Chromosomen einer normalen Zelle 6.000.000.000 Basenpaare. Die Multiplikation mit 0,34 nm Abstand zweier Basenpaare ergibt dann eine Länge von 2,04 m. Wo liegt mein Fehler oder wie lassen sich die 1,8 m herleiten? Ändert sich die Gesamtlänge der DNA z.B. durch Super-Coiling?
Zweite Frage zur Anzahl der menschlichen Gene (Artikel Genom): In der Tabelle steht die Zahl 28.000. Darunter steht: "Da die Anzahl der Gene je nach Organismus unterschiedlich genau bestimmt und Gegenstand aktueller Forschungen ist, können Angaben aus unterschiedlichen Quellen um wenige tausend Gene voneinander abweichen (Beispiel: Die Anzahl der Gene beim Homo sapiens sapiens liegt etwa im Bereich 20 000-30 000)." Also ist sich noch nicht einmal die eine Quelle ganz einig, wie viele menschliche Gene es gibt? Woher kommt diese große Schwankungsbreite? Bei http://www.gensuisse.ch/act/sdadpa041020.html steht etwas von 20-25.000. Gleichzeitig steht dort, dass 93,5 % des menschlichen Genoms entschlüsselt sei. Ist man sich nicht ganz darüber einig, wie die 3 Milliarden Basenpaare in Gene aufzuteilen sind? Aber wie kann man dann sagen, das Genom sei zu 93,5% entschlüsselt?
Eben lese ich: Die neuen Erkenntnisse über die Maus könnten den Menschen in ein ganz anderes Licht stellen. Bis zu 70.000 Gene wollen Forscher bei der Maus lokalisiert haben - und sie schließen daraus: "Der Mensch hat sicherlich genau so viele." Quelle: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/40511/index.html Artikel von 2002 Was ist denn da der Stand der Erkenntnis?
Konsassen Konsassen 08:38, 23. Aug 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Bitte aktualisieren
Da die meisten Angaben aus dem Jahre 2005 stammen sollte der Artikel in diesem sich sehr rasant entwickelnden Feld aktualisiert werden. Es fehlt ein Abschnitt zur Paläogenomik, zumal es keinen Artikel darüber gibt. Die PG ist aber in letzter Zeit beachtlich fortgeschritten.--Löschfix 03:49, 4. Feb. 2007 (CET)
- apropos: Carsonella ruddii
[Bearbeiten] ---Betreff Definition: Genom---
Ich kann der Definition so nicht zustimmen. Ein Genom enthält ganz eindeutig nicht die DNA der Mitochondrien oder Chloroplasten sondern nur die des Zellkerns. Es wäre ja aberwitzig die Organellen-DNA mitzuzählen da diese in mehrhundertfacher Kopienzahl vorkommt die noch nicht einmal identisch sein müssen. Des weiteren sind die Informationen des "Chondroms" und "Plastoms" (Bezeichnungen für die Organellengenome) nicht immer sondern zum Teil nur maternal oder paternal erblich, was der Definition der Vererbarkeit widerspräche. Meine persönliche Meinung, die sich aus 15 Jahren molekularbiologischer Forschung ergibt ist die, daß es im Augenblick keine gültige Definition des Begriffes "Genom" gibt, die alles erfasst. Wie in anderen Diskussionspunkten schon erwähnt sind soviele Abweichungen von der ursprünglichen Definition bekannt (epigenetische Modifikationen, Organellen-DNA, extrachromosmale DNA, Introns, regulatorische Bereiche, micro RNAs, snRNAs, guide RNAs und so weiter), so daß man hier sehr genau nachdenken muß bevor man den Begriff hierauf anwenden möchte. A.dent
[Bearbeiten] ---Betreff Rechtschreibung: Genom---
muß es nicht Genome heißen (DNA)? --> FrankT
[Bearbeiten] "Weibliches Genom" (oder Genomin?)
Will jemand von Euch das einarbeiten (die Daten sind noch ganz warm...): => http://www.sciencedaily.com/releases/2008/05/080526155300.htm
Ich tippe gerade an andernen Fronten. Gruss --Grey Geezer 11:59, 27. Mai 2008 (CEST)