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Fuchsmühl – Wikipedia

Fuchsmühl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Fuchsmühl
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Fuchsmühl hervorgehoben
Koordinaten: 49° 55′ N, 12° 9′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Tirschenreuth
Höhe: 624 m ü. NN
Fläche: 14,84 km²
Einwohner: 1770 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95689
Vorwahl: 09634
Kfz-Kennzeichen: TIR
Gemeindeschlüssel: 09 3 77 119
Adresse der Marktverwaltung: Rathausstraße 14
95689 Fuchsmühl
Webpräsenz:
Bürgermeister: Wolfgang Braun (CSU)
Wallfahrtskirche Maria Hilf
Wallfahrtskirche Maria Hilf

Fuchsmühl ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth und staatlich anerkannter Erholungsort.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Fuchsmühl liegt zwischen Marktredwitz und Weiden am Südostrand des Naturparks Steinwald in der hügeligen Landschaft des Stiftlandes.

[Bearbeiten] Ortsteile

Fuchsmühl besteht aus den Ortsteilen Fuchsmühl, Fürstenhof, Güttern, Herzogöd, Mitterharlohmühle, Plattenmühle, Unterharlohmühle, Ludwigshöhe, Niederreuth, Ziegelhütte und Schloß.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Jahr der Gründung ist weitgehend unbekannt, dürfte jedoch im 13. Jahrhundert liegen. Fuchsmühl war seit 1688 Ziel einer ständig wachsenden Wallfahrt. Die große Wallfahrtskirche Mariahilf wurde von 1712 bis 1726 erbaut. Die 1818 entstandene Gemeinde wurde 1950 zum Markt erhoben.

[Bearbeiten] Fuchsmühler Holzschlacht

Nach jahrzehntelangem Streit um die Holzrechte zwischen Fuchsmühler Lehensbesitzern, den Freiherren von Zoller und den Holzberechtigten der Gemeinde kam es im Herbst 1894 zur Eskalation.

Die Bewohner Fuchsmühls besaßen das Recht, sich in den Wäldern des Freiherrn von Zoller Holz zu holen. Der Konflikt begann um etwa 1860, aber 1873 bestätigte ein Gericht das alte Recht. 1892 verbot Herr von Zoller dennoch die Holzentnahme und bot für die alten Rechte 90.000 Mark.

Diese Summe erschien den Fuchsmühlern viel zu niedrig. Ein Gericht in Weiden gab Zoller jedoch Recht. Nun entstand ein neuer zweijähriger Prozess, während dessen Dauer die Fuchsmühler Bauern kein Holz erhielten, Zoller aber Holz im Wert von 3.000 Mark verkaufte.

Klagen, Gegenklagen, Prozess- und Anwaltskosten hatten viele Fuchsmühler verarmen lassen, so dass sie nach Urteil in letzter Instanz keine andere Möglichkeit mehr sahen, als den so genannten „Generalmarsch“ zu beschließen und das ihnen ihrer Meinung nach zustehende Rechtholz zu schlagen. Am 29. Oktober 1894 zogen etwa 180 Männer und Frauen aus Fuchsmühl in den Wald, in die Waldabteilung „Schrammlohe“, um ihr Holz selbst zu fällen. Gendarmerie und der zuständige Bezirksamtmann wollten dies verhindern, fanden aber bei den aufgebrachten „Rechtlern“ kein Gehör.

Tags darauf traf gegen 11 Uhr eine 50 Mann starke Abteilung vom Sechsten Königlich Bayerischen Infanterie-Regiment aus Amberg unter Leitung von Premiereleutnant Meier ein. Als die Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten erschienen, ergriffen die Männer die Flucht. Der 69-jährige Georg Stock und der gleichaltrige Leonhard Bauer, beide schwerhörig, wurden durch Bajonettstiche getötet, mehrere andere wurden auf der Flucht schwer verletzt.

Im Rathaussaal von Weiden fand zwischen dem 23. und 27. April 1895 die Verhandlung gegen die 146 Angeklagten statt. Bis auf zwei wurden alle beteiligten Rechtler wegen Landfriedensbruchs, Forstfrevel und anderer Delikte zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt. Bürgermeister Josef Stock erhielt mit 4½ Monaten die höchste Gefängnisstrafe. Die Verteidigung hatte kostenlos der Staranwalt Max Bernstein übernommen. Am 17. Januar 1896 wurden alle Strafen und die Gerichtskosten auf dem Gnadenwege durch Prinzregent Luitpold erlassen.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die Barockwallfahrtskirche Maria Hilf mit dem Marienaltar.

[Bearbeiten] Weblinks


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