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Fritz Gansberg – Wikipedia

Fritz Gansberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fritz Gansberg (* 9.April 1871; † 12.Februar 1950 beides in Bremen) war ein bedeutsamer Bremer Volksschullehrer und Reformpädagoge,der in der Schule mehr künstlerischer Darbietung und Verkindlichung sowie weniger Wissenschaftelei und mehr Verheimatlichung und somit den Kampf gegen die Tradition und für die Zuwendung zu einem neuen Verständnis von Kind und Unterricht forderte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Fritz Gansberg wurde als zweitjüngstes Kind der Eheleute Friedrich und Elisabeth Gansberg geboren. Der Vater war Hausmeister in einer großen Tabakfirma, wobei es ihm 1891 gelang, vom lohnabhängigen Arbeiter in eine andere Gesellschaftsschicht aufzusteigen, als er Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts wurde. Seine Mutter starb bei der Geburt des siebten Kindes. Aus einer zweiten Ehe gingen weitere fünf Kinder hervor. Gansberg wuchs in einem strengen und sparsamen aber auch bildungsbewussten und strebsamen Elternhaus auf. Während seine Brüder nach dem Vorbild des Vaters einen Kaufmannsberuf ergriffen, war es der Wunsch des in sich gekehrten, zuweilen verträumt wirkenden Fritz, Lehrer zu werden.

Gansberg besuchte die Volksschule und wurde 1885–1890 auf dem Bremer Lehrerseminar, welches nur hochbegabte Volksschüler aufnahm, gemeinsam mit Heinrich Scharrelmann, unter Georg Credner ausgebildet. Aufgrund der Mängel und Enttäuschungen des Ausbildungswesens suchte er zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit nach neuen pädagogischen Wegen. Ab 1890 unterrichtete Gansberg zwei Jahrzehnte lang in der Volksschule an der Birkenstraße. Durch seine ruhige, stets freundliche und besonnene Art, seine lebendige Unterrichtsgestaltung, seine Geduld, sein Zuspruch und Einfühlungsvermögen errang er recht bald die Achtung seiner Kollegen und Vorgesetzten, aber besonders die Verehrung seiner Schüler. Da Gansberg ledig war und er seinen Beruf als Berufung empfand, widmete er der pädagogischen Tätigkeit und den Kindern sein ganzes Leben.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde er Soldat und als Lehrer in Lettland eingesetzt. Nach dem Krieg unterrichtete er an der Domschule in Bremen. Gansberg blieb Volksschullehrer aus Überzeugung und lehnte folglich 1919 das Angebot eine Versuchsschule zu gründen ab. Dennoch hielt er weiter Vorträge und veröffentlichte Aufsätze und Bücher.

Die für ihn schwerste Zeit begann mit dem Nationalsozialismus, wo Fibel und Bücher umgestaltet werden mussten und pädagogische Publikationen sinnlos erschienen. 1936 wurde er schließlich in den Ruhestand versetzt. Während der NS-Zeit beschränkte sich Gansberg vorwiegend auf die rein fachbezogene Schulbucharbeit und hoffte auf das baldige Wiederkehren der Demokratie. Während der Bombenangriffe flüchtete er nach Fallingbostel. Dort litt er aber sehr unter der räumlichen Trennung von seiner Heimatstadt, wo er nach zahlreichen Versuchen auch keine Wohnung mehr fand. Seine Gesundheit war in den letzten Lebensjahren stark angegriffen und auch das Pendeln von Fallingbostel nach Bremen, der Kampf mit der Schulbehörde um Anerkennung seines Lebenswerkes, sowie die Enttäuschung über die neue Lehrergeneration hinterließen Spuren bei Gansberg, bis er schließlich am 12. Februar 1950 nach kurzer Krankheit einem Herzschlag erlag.

[Bearbeiten] Pädagogik

Gansberg wollte mit seiner Pädagogik mehr das Gemüt als den Intellekt bilden, indem schöpferische Kräfte geweckt, entfaltet und lebendig gehalten werden sollen. Er war davon überzeugt, dass die Selbsttätigkeit des Gemüts und das innere Erleben durch einen vortragend-darstellenden Unterricht in Bewegung gebracht werden.

Seine reformpädagogischen Konzeptionen, die er in der Demokratischen Pädagogik festgehalten hat, sind getragen von der verantwortungsbewussten Liebe zum Kind. Für ihn ist Interesse die Grundlage von Unterricht, der mit der Produktivität als Ziel und individueller Selbstverwirklichung sowie Arbeitsfreude und Selbsttätigkeit einhergeht. Bei Kindern kann man Interesse durch entsprechende Unterrichtsangebote wecken und fördern.

Gansbergs Unterricht ist sowohl methodisch als auch inhaltlich auf dieses kindliche Interesse, welches als Gefühlslage im Menschen ruht und vom Lehrer aufgespürt werden muss, abgestellt. Über die Aktivierung der Gefühle sollen Lerninhalte Eingang in das Seelenleben des Schülers finden. Die eigentliche Unterrichtsarbeit des planmäßigen Erinnerns soll mittels der Phantasie zum Verstandeswissen werden.

Neben dem individuellen Bildungsziel, menschliches Dasein lebenswerter zu machen, verfolgt Gansberg das Ziel einer gesellschaftlichen Demokratisierung, denn der Mensch soll eigenverantwortlich wirken können. Statt Gehorsamsforderung und Wissensansammlung soll eine Erziehung zu kritischer Selbstverantwortung und Urteilskraft erfolgen. Er setzt Vertrauen in das Vermögen des Einzelnen, moralisch selbständig zu urteilen und zu handeln.

Wichtig für Gansberg war außerdem die Nähe zur Natur, da er der Meinung war, dass diese den Großstadtkindern verloren geht. Durch die tiefgründige Behandlung der Heimatkunde im Unterricht, wollte er diesem Problem entgegenwirken.

„Wer nicht im tiefsten Innern an diese Welt glaubt, der kann sich nicht schöpferisch in ihr betätigen.“ Dieser Glaube an einen positiven Sinn dieser Welt, der Gansberg auch in den trübsten Stunden die Hoffnung nicht aufgeben ließ, war die Basis seines Lebenswerkes.


[Bearbeiten] Werke

Plauderstunden. Schilderungen für den ersten Unterricht. 1902

Bei uns zu Haus. Eine Fibel für kleine Stadtleute. 1905

Streifzüge durch die Welt der Großstadtkinder. Ein Lesebuch für Schule und Haus.1907

Aus der Urgeschichte der Menschen. Wanderungen durch Heimat und Wildnis. 1908

Produktive Arbeit - Beiträge zu einer neuen Pädagogik. 1909

Demokratische Pädagogik. Ein Weckruf zur Selbstbetätigung im Unterricht. 1911

Schaffensfreude. Anregungen zur Belebung des Unterrichts. 1912

Der freie Aufsatz. Seine Grundlagen und seine Möglichkeiten. Ein fröhliches Lehr- und Lesebuch. 1914/ 1922

Wie wir die Welt begreifen - eine Anleitung zu denkendem Sprachunterricht. 1920

Abenteuer in fernen Ländern. Geschichten aus der Erdkunde nach berühmten Erzählern. 1933

[Bearbeiten] Literatur

Renate Bienzeisler. Der Bremer Reformpädagoge Fritz Gansberg


[Bearbeiten] Weblinks


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