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Friedrich von Bernhardi – Wikipedia

Friedrich von Bernhardi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Von Bernhardi
Von Bernhardi

Friedrich von Bernhardi, Friedrich Adolf Julius von Bernhardi, (* 22. November 1849 in Sankt Petersburg, Russland; † 11. Dezember 1930 in Kunnersdorf bei Hirschberg, Schlesien) war ein deutscher General und einer der bekanntesten deutschen Militärhistoriker, zugleich einer der Bestsellerautoren am Vorabend des Ersten Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

Bernhardi stammte aus altem estnischem Adel und wurde in St.Petersburg geboren, da die Familie erst 1851 wieder nach Deutschland übersiedelte. Sein Vater Theodor von Bernhardi war ein angesehener preußischer Historiker und Diplomat mit guten Beziehungen zu höchsten preußischen Adels- und Militärkreisen, seine Großeltern väterlicherseits waren Sophie Tieck, die Schwester von Ludwig Tieck, und August Ferdinand Bernhardi. Die Mutter war eine Tochter des russischen Admirals Krusenstern. Das Gut der Familie lag in Kunnersdorf in Schlesien. Bernhardi wählte die Militärlaufbahn. Er wurde Offizier im 14. Husarenregiment in Kassel und diente als Leutnant mit Auszeichnung im Deutsch-Französischen Krieg von 1871, wo er die Ehre hatte an der Spitze der Siegesparade durch den Triumphbogen in Paris zu reiten[1].

Nach dem 1870er Krieg war er an der Kriegsakademie, im Generalstab, wurde nach Griechenland und 1891-94 als Militärattaché nach Bern gesandt. Von 1898 bis 1901 leitete er die Geschichtsabteilung im Generalstab und war beteiligt an der Ausarbeitung des Schlieffen-Plans, d.h. an der Planung eines Angriffs auf Frankreich unter bewusster Missachtung der Neutralität Belgiens entlang der vermeintlich schwächsten Stelle durch „sichelförmiges“ Vordringen entlang der Küste und dann nach Süden. Vorbild war dabei für Bernhardi die schiefe Schlachtordnung Friedrichs des Großen bei Leuthen.

1901 war er Kommandeur der 30. Kavalleriebrigade in Straßburg, kommandierte 1904 die 7. Division in Magdeburg und ab 1908 das VII. Armeekorps in Münster. 1909 nahm er seinen Abschied um schriftstellerisch tätig zu werden und reiste 1911-1912 um die Welt (Ägypten, Ostasien, USA). Oktober 1911 veröffentlichte er sein Buch „Deutschland und der nächste Krieg“, das 1913 bereits in 6. Auflage erschien und in viele Sprachen übersetzt wurde. Das Buch wurde vom Alldeutschen Verband unterstützt. Als begeisterter Befürworter des Sozialdarwinismus stellte er im ersten Kapitel „Das Recht zum Kriege“ den Krieg als ökonomische und biologische Notwendigkeit zur politischen und kulturellen Weiterentwicklung der deutschen Rasse dar. Bernhardi postulierte das „Recht auf Eroberung“ für den Stärkeren. Im zweiten Kapitel „Die Pflicht zum Kriege“ forderte er, die Größe eines Staatsmannes bestehe darin, den Krieg zu einem günstigen Zeitpunkt herbeizuführen. In den weiteren Kapiteln ging er davon aus, dass Deutschland bei der letzten Teilung der Welt zu kurz gekommen sei, und es sei seine historische Mission das Versäumte nachzuholen. Er forderte Osteuropa als Siedlungsraum. Am Schluss seines Buches zitierte er Friedrich II.: „Ist das Wort Angreifer so schrecklich? Es ist eine Vogelscheuche, mit der man nur Feiglingen Angst einjagt.“

Das Buch und die Tatsache, dass er dem Generalstab angehörte, diente im Ersten Weltkrieg den Franzosen und Engländern als Beweis für deutsche Aggressionsabsichten hinter dem Kriegsausbruch, obwohl seine Ansichten nicht einmal im Generalstab mehrheitsfähig waren. Es wurde bald nach Erscheinen ins Englische und Französische übersetzt (1914 schon in 9. Auflage im Vereinigten Königreich). Aber auch in Deutschland war es ein großer Erfolg und brachte ihm den Ruf eines „neuen Clausewitz“ ein. Der Autor stand beim Schreiben unter dem Eindruck der Zweiten Marokkokrise (Panthersprung nach Agadir) von 1911, in der viele eine Demütigung des Kaiserreichs sahen. Außerdem hatte ihm seine Weltreise gezeigt, dass eine ausgedehnte überseeische Kolonialpolitik die deutschen Kräfte überspannen würde - seiner Meinung nach sollte sich Deutschland auf Europa konzentrieren.

Im Ersten Weltkrieg hatte er folgende Stellungen inne:

  • 2. August 1914 - 3. Juni 1916: stv. General des V. Armeekorps
  • 3. Juni 1916 - 6. Oktober 1916: General des Korps "Bernhardi"
  • 6. Oktober 1916 - 11. November 1918: General des Generalkommandos 55

20. August 1916 erhielt er den Orden Pour le Merite für seine Leistungen an der Ostfront, wo er u.a. als Teil der Armeegruppe des Generals Alexander von Linsingen an der Abwehr der Brussilow-Offensive an der Südfront 1916 beteiligt war und davor eine Frontlinie in den Pinsk Sümpfen stabilisieren half, die bis zum Kriegsende hielt. An der Westfront war er u.a. an der Schlacht von Armentières 1918 beteiligt.

[Bearbeiten] Werke

  • Videant consules: nequid res publica detrimenti capiat. Verlag von Theodor Kay, Kassel 1890 (anonym veröffentlicht). [2]
  • Delbrück, Friedrich der Große und Clausewitz. Streiflichter auf die Lehren des Prof. Dr. Delbrück über Strategie. Leist, Berlin 1892.
  • Unsere Kavallerie im nächsten Krieg. Betrachtungen über ihre Verwendung, Organisation und Ausbildung. Mittler, Berlin 1899.
  • Deutschland und der nächste Krieg. Cotta, Stuttgart 1912.
  • Vom heutigen Kriege. Band 1: Grundlagen und Elemente des heutigen Krieges. Band 2: Kampf und Kriegführung. Mittler, Berlin, 1912.
  • Die Heranbildung zum Kavallerieführer. Skopnik, Berlin-Zehlendorf 1914.
  • (Hrsg.): Wie Helden sterben. Erlebnisse an der Ostfront August/September 1915. Von Frau C. L. Hirzel, Leipzig 1917.
  • Eine Weltreise 1911-1912 und der Zusammenbruch Deutschlands. Eindrücke und Betrachtungen aus den Jahren 1911-1914 mit einem Nachwort aus dem Jahr 1919. Hirzel, Leipzig 1919.
  • Vom Kriege der Zukunft. Nach den Erfahrungen des Weltkrieges. Mittler, Berlin 1920.
  • Denkwürdigkeiten aus meinem Leben. Nach gleichzeitigen Aufzeichnungen und im Lichte der Erinnerung. Mittler, Berlin 1927.
  • Deutschlands Heldenkampf 1914-1918. J.F. Lehmann, München 1922.

[Bearbeiten] Literatur

  • Terence Holmes: „Der Schlieffenplan des Friedrich von Bernhardi. Zur Beilegung eines mythischen Streitfalls“. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift, Bd. 63, Heft 2, 2004, ISSN 0026-3826, S. 429-443.
  • Stephan Kaiser: Ostdeutsche Gedenktage 1999, S.290.
  • Walter Hubatsch: Artikel in Neue Deutsche Biographie, Bd.2.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Barbara Tuchman August 1914, Kapitel 1
  2. „Sorgt dafür, Konsule, dass der Staat keinen Schaden nimmt“, alte römische Bevollmächtigungsformel, die Konsulen in Staatskrisen diktatorische Vollmachten gab
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