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Friedrich Stampfer – Wikipedia

Friedrich Stampfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Friedrich Stampfer (* 8. September 1874 in Brünn; † 1. Dezember 1957 in Kronberg im Taunus) war ein sozialdemokratischer Journalist und Politiker.

[Bearbeiten] Leben

Als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts geboren, machte er schon als Gymnasiast beim sozialdemokratischen Volksfreund in Brünn die ersten journalistischen Versuche. Nach dem Studium der Volkswirtschaft in Wien und Leipzig war er von 1900 bis 1902 Redakteur der Leipziger Volkszeitung. Seit 1902 lebte er dann als Schriftsteller in Berlin. Dort war er unter anderem ständiger Mitarbeiter des sozialdemokratischen Parteiorgans Vorwärts. Daneben war er von September 1903 bis 1915 Herausgeber einer täglich erscheinenden „Privatkonferenz“, einer Art sozialdemokratisch orientierte Presseagentur.

In den Jahren 1915 bis 1916 war Stampfer Kriegsteilnehmer in der österreichischen Armee. Seit November 1916, also noch während des Ersten Weltkrieges, wurde er Chefredakteur des Vorwärts. Mit einer kurzen Unterbrechung in den Jahren 1919/20 blieb er in dieser Position bis zum Verbot der Zeitung durch die Nationalsozialisten nach dem Reichstagsbrand.

Stampfer stellte die sozialdemokratische Politik der Weimarer Zeit nicht nur als Journalist dar, sondern bestimmte sie als Politiker auch nicht unerheblich mit: Er war von 1920 bis 1933 Mitglied des Reichstages, von 1925 bis 1928 Mitglied des zentralen Parteivorstandes, sowie von 1922 bis 1928 Mitglied der Programmkommission.

1933 emigrierte Stampfer nach Prag. Er gehörte dort dem Exilvorstand der SPD an, gab einige Zeit den Neuen Vorwärts heraus und spielte eine wichtige Rolle bei Aufbau, Leitung und Theoriebildung der Partei im Exil. Später ging er mit dem Exilvorstand nach Paris und schließlich in die USA. Dort engagierte er sich unter anderem für die German Labour Delegation. Im August 1948 kehrte er nach Deutschland zurück. Seit 1950 gab er erneut eine eigene Pressekorrespondenz heraus. Außerdem war er von 1948 bis 1955 Dozent an der gewerkschaftsnahen Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik und Wahldokumentation. Ein Handbuch. Düsseldorf 1995. ISBN 3-7700-5192-0, S. 749.
  • Marianne Loring: Flucht aus Frankreich 1940. Die Vertreibung deutscher Sozialdemokraten aus dem Exil, Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 1996. (Marianne Loring ist die Tochter von Friedrich Stampfer. Das Buch beschreibt die Flucht der Stampfers aus Sicht der Tochter und wurde kurz nach Beendigung der Flucht in New York verfasst aber erst 1992 öffentlich zugänglich gemacht.)

[Bearbeiten] Weblinks


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