Friede von Caltabellotta
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Friede von Caltabellotta wurde am 19. August 1302 im sizilianischen Ort Caltabellotta geschlossen und war der letzte einer Reihe von Verträgen, wie dem Vertrag von Tarascon und dem Vertrag von Anagni, die den Konflikt zwischen dem Haus Anjou und dem Haus Barcelona um die Macht im Mittelmeer, besonders um Sizilien und das Mezzogiorno, beilegen sollten.
Der Vertrag teilte das alte Königreich Sizilien in Insel und Festlandteil auf. Die Insel, das Königreich von Trinakria ging an Friedrich II., der Mezziogiorno an Karl II. und folgte so den tatsächlichen Besitzverhältnissen.
Der Vertrag legte auch fest, dass Trinakria nach dem Tod Friedrichs II. an Anjou gehen sollte. Bis dahin musste Karl II. aber 100.000 Unzen Gold Tribut an Friedrich zahlen, außer Papst Bonifaz VIII. erlaubte Friedrich II. die Eroberung Sardiniens oder Zyperns. Friedrich II. übergab seine Besitzungen in Kalabrien und andernorts auf dem Festland und entließ den Sohn Karls II., Philip, Fürst von Tarent aus der Haft in Cefalù. Auch wurde die Heirat zwischen der Tochter Karls II., Eleanor, mit Friedrich II. verabredet.
Die Konsequenz dieses Vertrages war, dass Roger de Flor und seine Katalanische Kompanie sich neue Dienstherren suchen mussten, da sie nicht mehr als Söldner benötigt wurden. Sie wurden von Andronikos II. von Byzanz in Dienst genommen. Einer der Almogàvers, Bernat de Rocafort, weigerte sich, ohne finanzielle Entschädigung auf seine zwei Burgen in Kalabrien zu verzichten. Er wurde gefangen genommen und starb 1309 in einem Kerker des Robert von Anjou.