Benutzer:Fragwürdig/Beyoğlu
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Beyoğlu wurde im 13. Jahrhundert als genuesische Handelskolonie gegründet. Bekannt wurde es unter seinem griechischen Namen Pera (,Gegenüber‘). Im 14. Jahrhundert wurde der Stadtteil umfriedet. Als letzte Spur des Festungswalls ist der Galata-Turm erhalten.
Beyoğlu ist das Zentrum des westlich geprägten Istanbul, was sich auch in den zahlreichen Gebäuden aus der Wende zum 20. Jahrhundert zeigt, die im Jugendstil oder dem des Historismus errichtet wurden, nachdem 1870 die meisten der bis dahin üblichen Holzhäuser durch einen Großbrand vernichtet worden waren. Vom höchsten Punkt, dem Taksim-Platz (Taksim Meydanı) im Viertel Taksim, führt ein moderner Einkaufsboulevard mit Kaufhäusern und internationalen Geschäften, die İstiklâl Caddesi, zum Tünel-Platz hinunter. Sie ist seit Anfang der 1990er Jahre für den Straßenverkehr gesperrt, wird aber seitdem wieder von einer historischen Straßenbahn befahren. In den Straßen um die İstiklâl Caddesi herum gibt es zahllose Fachgeschäfte, Restaurants, Imbisse, christliche Kirchen und einen Basar. Im traditionsreichen Pera Palace Hotel stiegen Berühmtheiten wie Agatha Christie, Greta Garbo, Mata Hari, Sarah Bernhardt und Mustafa Kemal ab. In Beyoğlu haben seit seinem Beginn als genuesische Handelskolonie traditionell die Europäer Istanbuls gelebt, ein beliebtes Wohnquartier für Europäer ist auch heute noch der Doğan-Apartmanı-Komplex, in dem bereits vor dem Ersten Weltkrieg zahlreiche europäische Führungskräfte in Wirtschaft und Medien lebten. Das Viertel ist – neben Ortaköy – auch Zentrum des Nachtlebens mit Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken.
Vom Tünel-Platz führt eine der ältesten U-Bahnen der Welt hinunter zur Galata-Brücke, die in die Altstadt führt. Die Tünel genannte Standseilbahn wurde 1875 eröffnet und überwindet mit zwei durch ein Stahlseil verbundenen Wagen einen Höhenunterschied von 62 m. Anfangs wurden die Bahn mit einer Dampfmaschine, deren Schornstein man noch gegenüber der "Bergstation" sieht, betrieben, heute – einem Sessellift vergleichbar – elektrisch über das Rad in der Bergstation, das von dem Stahlseil umwunden wird. Die Fahrt zwischen den beiden etwa 500 m auseinanderliegenden Stationen dauert nur gut eine Minute.
In Viertel westlich des Tünel, Galata, das bis in den alten Hafen am Goldenen Horn reicht, befinden sich in enger Folge meist Großhandels-Geschäfte für neue Werkzeuge, Eisenwaren, Elektro- und Haushaltsgeräte, Baumaterial, Fischerei- und Anglerbedarf.
Nordwestlich der İstiklâl Caddesi, jenseits der verkehrsreichen Parallelstraße Tarlabaşı Bulvarı, befinden sich einige der ärmsten Viertel Istanbuls, Dolapdere, Kasımpaşa und Halıcıoğlu. In Kasımpaşa verbrachte der heutige Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, seine Jugend.