Flegeljahre
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Flegeljahre wird umgangssprachlich die Zeitspanne der Pubertät bezeichnet, die bei europäischen Mädchen im Alter zwischen dem 9. und dem 14. Lebensjahr und bei Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren einsetzt. Der Begriff leitet sich ab von der häufigen Beobachtung, dass Jugendliche dieses Alters erheblichen Stimmungsschwankungen unterliegen können und zeitweise psychisch unausgeglichen sind, so dass es häufiger als zuvor zu ernsthaften Streitereien mit Eltern und anderen Erwachsenen kommt. Von Erwachsenen wird dieses für sie ungewohnte, erhöhte Maß an eigenständigem Denken und Wollen der Jugendlichen häufig als respektlos, unangemessen und übertrieben aggressiv empfunden und daher als flegelhaft abgelehnt.
Flegel (althochdeutsch flegil) ist als Lehnwort aus dem Lateinischen abgeleitet von flagéllum (die Geißel), da die Germanen das Dreschen mit Dreschflegeln erst durch die Römer kennenlernten. Als Schimpfwort wurde der Begriff zunächst von den Herrschaften für die Bauern wegen deren typischem Arbeitsgerät benutzt.