Felswand
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Als Felswand wird eine sehr steile, durchgehend felsige Bergflanke bezeichnet. Ihr Neigungswinkel liegt zwischen 65° und 90°, kann aber auch überhängend (größer als 90°) sein. Die mächtigsten Felswände der Alpen erstrecken sich vertikal über 500 bis 1000 Meter, im Himalaya und den Anden auch mehr.
Berühmte Steilwände der Alpen sind unter anderem die Eiger-Nordwand (Schweiz), die Dachstein-Südwände (Österreich) und die Ostwand der Rosengartenspitze (Südtirol). Am Fuß größerer Felswände lagern sich meist große Mengen von Gesteinsschutt ab (in Form von Schutthalden und auch Blockgletschern), der durch laufende Erosion und vereinzelte Bergstürze entsteht.
Markante Felswände erhalten oft einen Eigennamen nach ihren Eigenschaften. Häufig vertretene Namen sind z.B. "Lange Wand" oder "Hohe Wand", bzw. nach der Gesteinsfarbe "Weiße Wand" oder "Rotwand".
Auch der Planet Mars weist zahlreiche steile Felswände auf, unter anderem im Bereich des großen Canyons Valles Marineris.
Die Entstehung von Felswänden ist nicht auf harte Gesteine wie Granit, Gneis oder Dolomit beschränkt, sondern kann auch bei Schiefer und sogar Sandstein auftreten (siehe zum Beispiel Hohe Tauern und Elbsandsteingebirge). Ihre Struktur hängt entscheidend von der Umlagerung der Gesteinsschichten im Zuge der Gebirgsbildung ab, ihre Haltbarkeit unter anderem von den im gewachsenen Fels auftretenden Klüften. Auch manche Löss-Terrassen von Weinbauregionen weisen bis zu zehn Meter hohe senkrechte Wände auf.
Steile, teilweise überhängende Felsabstürze finden sich ferner in alpinen Schluchten und Klammen, die durch die Erosion des Wassers in tektonisch vorgeprägten Lineamenten entstehen. Verschiedene kleinere Felswände in den Voralpen dienen als Übungsobjekt für Kletterer und werden als Klettergärten bezeichnet.
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