Europa (Schiff)
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MS Europa (1999) | ||
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Technische Daten (Überblick) | ||
Schiffstyp: | Passagierschiff | |
Einsatzzweck: | Kreuzfahrten | |
Kategorie: | 5-Sterne-plus | |
Rauminhalt: | 28.600 BRZ | |
Maschinen: | 4 Dieselmotoren (MAN) | |
Gesamtleistung: | 21.600kW | |
Stabilisatoren: | Fincantieri 2x11m² | |
Länge (ü. a.): | 198,6 m | |
Breite (ü. a.): | 24 m | |
Tiefgang: | 6 m | |
Reisegeschwindigkeit: | 21 Knoten | |
Passagierkapazität: | 408 | |
Besatzungsstärke: | 275 | |
Baujahr: | 1999 | |
Bauwerft: | Kvaerner-Masa-Werft (Aker Kvaerner), Helsinki | |
Zodiacs: | 12 | |
Tender (120/150 Sitzplätze): | 4 | |
Kabinen: | 204 | |
Flagge: | Bahamas | |
Heimathafen: | Nassau | |
Bordsprache/Währung: | Deutsch/Euro | |
Hauptrestaurants: | 1 | |
Bars: | 9 | |
Anzahl der Swimmingpools: | 1 | |
Anzahl der Whirlpools: | 2 | |
Quelle: | www.hlkf.de |
Europa ist der Name verschiedener deutscher Fracht- und vor allem Passagierschiffe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Die erste Europa (1891)
Die erste Europa fuhr von 1891 bis 1894 für die damalige Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) und diente als Verkehrsmittel für Auswanderer. Sie war knapp 80 Meter lang und konnte bis zu 220 Passagiere befördern. Im Jahre 1913 wurde sie verschrottet.
[Bearbeiten] Die zweite Europa (1905)
Ab 1905 stand dann die zweite Europa im Dienst der Norddeutschen Lloyd. Es handelte sich um den im Jahre 1889 als Gutenfels vom Stapel gelaufenen Frachter mit einer Länge von 99 Metern und 2737 BRT. Im Jahr 1908 geriet diese zweite Europa mit 28 Mann Besatzung an Bord auf dem Nord-Atlantik in Seenot und gilt seitdem als verschollen.
[Bearbeiten] Die dritte Europa (1928)
Die dritte Europa war ein bei der Hamburger Werft Blohm & Voss für den Norddeutschen Lloyd gebautes Turbinenschiff von 49746 BRT. Der Stapellauf erfolgte am 15. August 1928. Das Schiff war für den Norddeutschen Lloyd bestimmt. Zusammen mit dem Schwesterschiff Bremen wollte man die Rückkehr in die Spitzenklasse im Atlantikverkehr feiern. Ein weiteres Ziel war die Rückgewinnung des Blauen Bandes von dem britischen Cunard-Liner Mauretania auf ein deutsches Schiff.
Siehe dazu: Europa (1928)
[Bearbeiten] Die vierte Europa (1953)
Die vierte Europa, die dritte des Norddeutscher Lloyds, leitete in den 1960ern den Übergang von der Linienschifffahrt zur Kreuzschifffahrt ein.
- Montag, 10. Januar 1966
- Dritte "Europa" auf großer Fahrt
- Frühere „Kungsholm" mit 360 Passagieren über den Atlantik / Modernste Technik an Bord
- Unter dem Jubel und Winken von Zehntausenden von Menschen legte das dritte und neueste Fahrgastschiff des Norddeutschen Lloyd, die 21511 BRT große „Europa" (früher „Kungsholm") gestern zu ihrer Jungfernreise von der Bremerhavener Columbuskaje ab. Das Schiff fährt mit 360 Reisenden an Bord um Schottland nach Halifax in Kanada und von dort nach New York, von wo aus es vom 22. Januar an sieben Kreuzfahrten in die Karibische See unternimmt. Die „Europa" wird erst am 7. Mai wieder in Bremerhaven eintreffen. Danach wird sie den regelmäßigen Nordatlantikdienst zwischen Bremerhaven und New York aufnehmen.
- Vorstandsmitglied Richard Bertrain vom Norddeutschen Lloyd erklärte, dass die Bremer Großreederei die neue „Europa" mit großer Zuversicht auf die Reise schicke. Trotz des immer größeren Wettbewerbs in der Passagierschiffahrt und des sich ständig vergrößernden Mißverhältnissen zwischen Kosten und Erträgen sei der Lloyd überzeugt, dass die Qualität des Schiffes und der zunehmende Trend zur komfortablen Erholungsreise eine gute Marktposition sichern werde.
- Die neue „Europa" hat neun Decks und misst vom Kiel bis zur Spitze ihres vorderen Mastes 56,5 Meter. Herr über das moderne Schiff ist der 59 Jahre alte Kapitän Carl-Otto Efferoth. Ihm unterstehen 405 Mann Besatzung bei maximal 785 Passagieren. 213 Mitglieder seiner Mannschaft liefern als Bedienungspersonal den berühmten Lloyd-Service. Für die gesamte Hotellerie und Gastronomie auf der „Europa" ist der 36 Jahre alte Hans Jürgen Breckwoldt verantwortlich. Er trägt als drittwichtigster Mann nach dem Kapitän und dem Leitenden Ingenieur den neu geschaffenen Titel eines Schiffsintendanten. Seine Arbeit entlastet nicht nur den Kapitän, sondern macht auch den Posten eines Oberzahlmeisters überflüssig.
MS „Europa“ ex „Kungsholm“ (1953) | |
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Technische Daten (Überblick) | |
Schiffstyp: | Passagierschiff |
Einsatzzweck: | Nordatlantikfahrt, Kreuzfahrten |
Rauminhalt: | 21511 BRT |
Gesamtleistung: | 10294 kW (14000 PS) |
Länge: | 183 m |
Breite: | 23,5 m |
Höhe: | 55,6 m vom Kiel bis zur Spitze des vorderen Mastes |
Tiefgang: | 13,8 m |
Reisegeschwindigkeit: | 19 kn (35 km/h) |
Anzahl der Decks: | 9 |
Passagierkapazität: | Erste Klasse 122, Touristenklasse 721 |
Besatzungsstärke: | ca. 320 (bei der Jungfernfahrt 405) |
Baujahr: | 1953 |
Bauwerft: | De Schelde, Vlissingen |
Unterscheidungssignal: | DDQH |
Quelle: | www.ewetel.net/~manferika |
- Große Umbauten waren nicht nötig, um auf der erst 12 Jahre alten „Kungsholm" eine den Vorstellungen des Lloyd entsprechende Europa zu machen. Die großen Gesellschaftsräume auf dem Verandadeck wurden nahezu unverändert übernommen. Auch die Passagierunterkünfte blieben fast unverändert. Im Hauptdeck entstanden noch acht neue Kabinen. Neu ist auch die „Taverne" auf dem Sportdeck. Sie ist als Mehrzweckbau tagsüber eine überdachte Sportstätte und kann mit wenigen Griffen in ein stilvolles Weinlokal verwandelt werden.
- Ganz und gar umgekrempelt wurde auf der neuen „Europa" die Küche, in der Oberkoch Herbert Burmeister 50 Mann Personal regiert. Sie war auf der „Kungsholm" vornehmlich auf kalte schwedische Speisen eingestellt. Jetzt wurde sie nach den speziellen Erfordernissen eines deutschen Küchenbetriebs und mit allen Finessen gastronomischer Rationalisierung eingerichtet.
- Dem neuesten Stand der Technik entsprechen auch die übrigen Einrichtungen: die Trinkwassererzeugungsanlage, die Klimaanlage in allen Räumen und die nautische Ausrüstung. Wie alle modernen Fahrgastschiffe war auch die „Kungsholm" mit Stabilisatoren ausgerüstet, deren Flossen bei Seegang durch einen Knopfdruck von der Brücke aus ausgefahren werden können und dem Schiff eine ruhigere Lage geben. Lediglich überprüft und neu abgenommen wurden die Sicherheits- und Feuerlöscheinrichtungen des Schiffes. Das in elf wasserdichte Abteilungen eingeteilte Schiff verfügt über 16 Rettungsboote und führt außerdem 16 Rettungsinseln mit. Zu der im Feuerschutz ausgebildeten Mannschaft gehören noch drei Berufsfeuerwehrleute, die Tag und Nacht auf dem Schiff patrouillieren. ... [1]
Nachdem die Norddeutsche Lloyd diese vierte Europa ab 1966 zuerst als Linienschiff von Bremerhaven nach New York einsetzte, sah man schon bald ein, dass die Linienschifffahrt gegenüber dem Flugverkehr keine Chance mehr hatte. 1966 erfolgte die erste Kreuzfahrt zum Nordkap. Danach wurden nur noch wenige Linienreisen nach New York durchgeführt – es überwogen die Fahrten ins Mittelmeer, in die Karibik und nach Skandinavien. 1970 fusionierte die Hapag mit dem Norddeutschen Lloyd. 1973 erfolgte der Rückzug aus dem Geschäft der Linienreisen, man setzte die Europa nur noch für Luxuskreuzfahrten ein.
1981 erfolgte die Außerdienststellung nach 1.045.000 Seemeilen, 34 Atlantiküberquerungen, 315 Kreuzfahrten und insgesamt 184.000 Passagieren. Anschließend fuhr das Schiff noch drei Jahre für die italienische Costa-Linie als Columbus C unter panamaischer Flagge. 1984 rammte sie in Cadiz eine Mole und wurde daraufhin 1985 abgewrackt.[2]
[Bearbeiten] Die fünfte Europa (1982)
Anfang 1982 startete die fünfte Europa ihre Jungfernreise. Das Schiff wurde bei der Bremer Vulkan AG gebaut.
1997 wurde das Schiff nach Singapur an Star Cruises verkauft und kam dort als Superstar Aries in Fahrt. Sie fuhr bis Anfang 2008 als Holiday Dream für Pullmantur Cruises und ist jetzt als Bleu de France für Croisieres de France (CDF) im Einsatz.
[Bearbeiten] Die sechste Europa (1999)
Auch heute trägt wieder ein Kreuzfahrtschiff der Hapag-Lloyd den Namen Europa. Der bei der Aker Kvaerner (ehemals Kvaerner-Masa-Werft) in Helsinki gebaute und am 15. September 1999 in Dienst gestellte Luxusliner gilt heute gemäß Berlitz Guide of Worldwide Cruises als „das beste Kreuzfahrtschiff der Welt“ und wurde als einziges Schiff zum achten Mal in Folge mit „fünf Sternen plus“ benotet.[3] Sie hat das größte Platzangebot pro Gast und bis auf 36 verfügt jede der 204 Kabinen über einen eigenen Balkon. Dementsprechend hoch sind auch die Preise: eine zehntägige Kreuzfahrt kostet zwischen ca. 4.000 (27-m²-Suite) und 15.000 Euro (85-m²-Penthouse) pro Person. Für diesen Preis ist allerdings mit maximal 408 Passagieren an Bord auch eine gewisse Exklusivität garantiert. Neben dem Hauptrestaurant gibt es die Möglichkeit im Asiatischen oder Italienischen Spezialitätenrestaurant oder im Lido Cafe auf Deck 8 zu essen. An Bord der Europa befinden sich je eine Filiale des Juweliers Wempe sowie des Sylter Restaurants Sansibar.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- Merian Extra - MS EUROPA - ISBN 3-7742-6613-1
- ↑ Lauenburgische Landeszeitung und www.ewetel.net/~manferika
- ↑ www.deutsche-passagierschiffe.de (Google-Cache)
- ↑ "MS Europa" - Bestes Kreuzfahrtschiff der Welt bei n-tv.de