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Erdene Zuu – Wikipedia

Erdene Zuu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Klosteranlage Erdene Zuu.
Klosteranlage Erdene Zuu.

Das Kloster Erdene Zuu (mongolisch Эрдэнэ Зуу, auch: Erdene Dsu, deutsch: "Kostbarer Herr") befindet sich in der zentralen Mongolei, im Öwörchangai-Aimag, vor den Toren der Stadt Charchorin, nahe dem ehemaligen Karakorum, der Hauptstadt des mittelalterlichen Mongolenreiches.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Name

Buddha-Status in einem Tempel in Erdene Zuu
Buddha-Status in einem Tempel in Erdene Zuu

Erdene Zuu war das erste buddhistische Kloster in der Mongolei. Es wurde 1586 von Abtai Sain Khan, einem Fürsten der Chalcha-Mongolen, gegründet. Benannt ist es nach einem Bild einer Gottheit, das im Kloster aufgestellt war. In der etwa 400 mal 400 Meter großen Klosteranlage lebten über 1000 Mönche.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Bauzeit dauerte über 300 Jahre. Zwei Mal, im 17. und 18. Jahrhundert, wurde das Kloster von mandschurischen Eroberern zerstört und in den Jahren 1760 bis 1796 und 1806 bis 1814 wieder auf- und ausgebaut. Innerhalb seiner quadratischen Außenmauer sollen sich auf dem großen Areal im Jahre 1870 etwa 62 Tempel im chinesisch-mongolischen Mischstil befunden haben. Zum Teil besteht Erdene Zuu aus den Steinen der alten Hauptstadt Karakorum.

1937 wurde das Kloster im Zuge stalinistischer Säuberungen zerstört. Von der einstigen Klosteranlage sind heute nur die imposante, von 108 Stupas gekrönte Mauer aus dem 17. Jahrhundert und vier Tempel erhalten.

Erst nach dem politischen Wandel der Mongolischen Volksrepublik in die Mongolei im Jahr 1990 wurde das Kloster wieder in Betrieb genommen. In letzter Zeit wurden einige Gebäude mit erheblichem Aufwand restauriert. Die vollständige Wiederherstellung der Anlage erscheint jedoch in absehbarer Zeit nicht finanzierbar.

[Bearbeiten] Bedeutung für die Archäologie

Mongolische Archäologen und ein deutsches Team u.a. vom Deutschen Archäologischen Institut untersuchen aktuell den Innenbereich der Klosteranlage nach Hinweisen auf den ehemaligen Khanpalast. Es wird vermutet, dass dieser durch die sowjetisch-mongolische Expedition von Sergej Kiselev in den Jahren 1948/1949 doch nicht, wie bisher angenommen, lokalisiert wurde. Die damaligen Funde wurden nun durch Nachgrabungen in diesem Areal ergänzt und verweisen eher auf die Interpretation, dass man es mit Resten des Tempels des Aufstiegs der Yuan zu tun hat, der ebenfalls außerhalb des Stadtzentrums lag. Die Reste des Khanpalastes werden dagegen an anderer Stelle unter dem Gelände von Erdene Zuu vermutet, was durch weitere Ausgrabungen bestätigt werden soll.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Erdene Zuu – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 12′ 6" n. Br., 102° 50′ 35" ö. L.


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