Edward Bulwer-Lytton, 1. Baron Lytton
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Edward George Bulwer-Lytton, 1. Baron Lytton (* 25. Mai 1803 in London; † 18. Januar 1873 in Torquay) war einer der erfolgreichsten englischen Romanautoren des 19. Jahrhunderts.
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[Bearbeiten] Leben
Bekannt ist Bulwer-Lytton hauptsächlich für seinen Roman Die letzten Tage von Pompeji. Darüber hinaus kennt man auch sein Spätwerk The Coming Race. In diesem beschreibt er eine unterirdisch lebende Gesellschaft, die eine geheime Kraft beherrscht. Dieser Mythos lebte später in der (fiktiven) Vril-Gesellschaft fort und wurde nationalistisch bis rassistisch entfremdet. Der Roman gilt heute als eine der ersten Science Fiction Geschichten.
Mit okkulten Inhalten sind noch andere Werke versehen, so sein Roman Zanoni, in dem es um die Geschichte eines erhabenen Rosenkreuzers geht. 1867 wird er selbst sogar Mitglied der Societas Rosicruciana in Anglia, nachdem er bereits 1854 zusammen mit seinem freimaurerischen Freund Kenneth R.H. Mackenzie in London Eliphas Lévi begegnet war.
Bulwer-Lytton hatte auch eine beachtliche politische Karriere vorzuweisen. Er war lange Jahre Mitglied des britischen Unterhauses, zunächst für die Liberalen (1831–41) und später für die Konservativen (1852–1866); außerdem war er 1858 unter Lord Derby – wenngleich nur recht kurz – Kolonialminister.
Nachdem ihm 1838 bereits die Würde eines Baronets (of Knebworth) verliehen worden war, wurde er 1866 als Baron Lytton zum Peer ernannt. Im Jahre 1843, als er Knebworth House geerbt hatte, fügte er seinem Nachnamen „Bulwer“ entsprechend dem letzten Willen seiner Mutter den Namen „Lytton“ hinzu.
Seine Frau Rosina Bulwer-Lytton, von der er allerdings seit 1836 getrennt lebte, war ebenfalls Romanschriftstellerin, sein Sohn Robert Bulwer-Lytton wurde Vizekönig von Indien und erhielt dafür eine Earlswürde verliehen.
Im 20. Jahrhundert gelangte Bulwer-Lytton zu ganz neuer und unerwarteter Popularität durch den nach ihn benannten „Bulwer-Lytton fiction contest“ der San Jose State University. In diesem Wettbewerb geht es in verschiedensten Kategorien darum, den schlechtesten möglichen Anfangssatz eines (fiktiven) Romans zu schreiben. Grund dafür, dass ausgerechnet Bulwer-Lytton als Namenspatron für diesen wenig ehrenhaften Wettbewerb herhalten musste, ist sein berühmt gewordener Anfangssatz zu seinem Roman Paul Clifford: „It was a dark and stormy night …“. Dieser Satz inspirierte selbst Peanuts-Hund Snoopy zu schriftstellerischen Meisterleistungen.
In Radioessays, mit der Übersetzung zweier Werke ins Deutsche und durch die aufnehmende Verarbeitung in eigenen Prosawerken unterstrich Arno Schmidt in den letzten Jahren seines Schaffens die Bedeutung von Bulwer-Lytton.
Richard Wagner schrieb seine Oper Rienzi nach dem gleichnamigen Roman Edward Bulwer-Lyttons.
[Bearbeiten] Werke
- Ismael. – London: Hatchard, 1820
- O'Neill, or, The rebel. – London: Colburn, 1827
- Falkland. – London: Colburn, 1827
- Pelham, or, The adventures of a gentleman. – London: Colburn, 1828 (deutsch von Gustv Pfizer Pelham oder die Abenteuer eines Gentleman, Stuttgart 1840, J.W.Metzler'sche Buchhandlung)
- Devereux. – London: Colburn, 1829 (deutsch von Friedrich Notter, Devereux, Stuttgart 1841, J.W.Metzler'sche Buchhandlung)
- The Disowned. – London: Colburn, 1829
- Paul Clifford. – London: Colburn, 1830 (deutsch von Gustav Pfizer, Paul Clifford, Stuttgart 1841, J.W.Metzler'sche Buchhandlung)
- Eugene Aram. – London: Colburn, 1832
- Godolphin. – London: Bentley, 1833
- Alice, or, The Secrets, – London (deutsch von Gustav Pfizer, Stuttgart 1841, J.W.Metzler'sche Buchhandlung)
- England and the English 1833
- The Pilgrims of the Rhine. – London: Saunders, 1834 (deutsch von Friedrich Notter, Die Pilger des Rheins, Stuttgart 1841, J.W.Metzler'sche Buchhandlung))
- Die letzten Tage von Pompeji. – London: Richard Bentley, 1834 (an den archäologischen Ausgrabungen orientierte Schilderung des Untergangs von Pompeji, deutsch von Friedrich Notter, Stuttgart 1841, J.W.Metzler'sche Buchhandlung)
- Rienzi, or the Last of the Tribunes, 1835 (deutsch von Gustav Pfizer, Rienzi, der letzte Tribun, Stuttgart 1841, J.W.Metzler'sche Buchhandlung)
- Zanoni, 1842
- My Novel, 1853; (deutsch von Arno Schmidt unter dem Titel Dein Roman (1973)).
- What will he do with it? - 1857-1859, (deutsch von Arno Schmidt unter dem Titel Was wird er damit machen? (1971)).
- A Strange Story, 1862
- The Coming Race, 1871
Hinweis: Die meisten Texte sind beim Project Gutenberg auf englisch verfügbar, viele auch bei Google Book Search.
[Bearbeiten] Zitate
- „Das leichteste Opfer für einen Betrug ist man selbst.“ ("The easiest person to deceive is one’s own self.")
- „Die Feder ist mächtiger als das Schwert.“
- Über die Deutschen: „Das Volk der Dichter und Denker.“
[Bearbeiten] Literatur
- Leslie Mitchell: Bulwer Lytton: The Rise and Fall of a Victorian Man of Letters. – London: Hambledon & London Ltd, 2003. – ISBN 1-85285-423-5. Rezension im Daily Telegraph (2003)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Edward Bulwer-Lytton, 1. Baron Lytton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführliche Würdigung
- e-Texte einiger Werke
- etliche Werke englisch und deutsch
- Edward Bulwer-Lytton Fantastic Fiction Bibliographie (englisch)
- Edward Bulwer-Lytton in der Internet Movie Database (englisch)
- Edward Bulwer-Lytton - Das Geschlecht der Zukunft (Originaltitel: Vril, the Power of the Coming Race)
- Edward Bulwer-Lytton - Eine seltsame Geschichte (Originaltitel: A Strange Story) Okkulter Kriminalroman
Vorgänger: Titel neu geschaffen |
Baron Lytton 1866-1873 |
Nachfolger: Robert Bulwer-Lytton |
Personendaten | |
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NAME | Bulwer-Lytton, Edward, 1. Baron Lytton |
ALTERNATIVNAMEN | Bulwer-Lytton, Edward George |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Romanautor |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1803 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 18. Januar 1873 |
STERBEORT | Torquay |