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Edie Sedgwick – Wikipedia

Edie Sedgwick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Edie Sedgwick (1966)
Edie Sedgwick (1966)

Edith „Edie” Minturn Sedgwick (* 20. April 1943 in Santa Barbara, Kalifornien, USA; † 15. November 1971 ebenda) war eine Schauspielerin, Fotomodell, High-Society-Partygirl und galt als Stil-Ikone der 60er; sie war kurzfristig auch Muse und Wegbegleiterin von Andy Warhol.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Der Andy Warhol Film „Poor Little Rich Girl” aus dem Jahr 1965 schien das wirkliche Leben seiner liebsten Protagonistin Edie Sedgwick bereits im Titel auf sarkastische Weise vorzuskizzieren: Edith Sedgwick stammte aus einem traditionsreichen, wohlhabenden, aber psychotisch vorbelasteten Elternhaus mit acht Kindern. Sie war das siebente Kind des patriarchischen Ranchbesitzers und Bildhauers Francis Minturn Sedgwick und seiner eher introvertierten Ehefrau Alice Delano De Forest. Ihr Großvater Ellery Sedgwick war Herausgeber bei The Atlantic Monthly gewesen. Die Sedgwicks prägten die Geschichte von Massachusetts und galten als etablierte Familie mit einer eindrucksvollen Ahnenliste. Edith, die nach der totgeborenen Schwester ihres Vaters benannt worden war, wurde schon als Kind nur kurz „Edie“ gerufen.

[Bearbeiten] New York

Edie Sedgwick zählte wohl zu den schillerndsten wie tragischsten Erscheinungen der „Upper Class” im New York der Mitt- bis Endsechziger. Sie war eine gutaussehende, intelligente, kultivierte und temperamentvolle Frau. Edie studierte zunächst in Cambridge, brach ihr Studium allerdings bereits nach einem Jahr ab, um nach Manhattan zu ziehen. Von diesem Zeitpunkt an avancierte sie schnell zum ausgelassenen Partygirl und fehlte auf keiner Tanzfläche der angesagtesten Diskotheken New Yorks. Sie überzeugte durch geistreichen Witz, faszinierte mit rauchig-whiskeygeschwängerter Stimme (sie war Kettenraucherin) und schien eine vielversprechende Nachwuchsschauspielerin zu werden. „Sie galt als unkompliziert und sympathisch. Doch sie hatte auch eine dunkle Seite in ihrer Persönlichkeit...” sagte der Warhol-Biograf David Bourdon.[1]

Sedgwick prägte mit ihrem individuellen Stil die Modeszene der 1960er Jahre (unter anderem als Fotomodell für die New Yorker Modeschöpferin Betsey Johnson). 1964 wurde Edie von Diana Vreeland, der damaligen Chefredakteurin der Zeitschrift Vogue als Titelmodell engagiert. Sedgwicks Markenzeichen waren große braune Rehaugen, knabenhafte Figur, raffinierte Kurzhaarfrisuren, schwarze Ballettstrumpfhosen, gestreifte T-Shirts und kurze Pelzmäntel, garniert mit überdimensionalen Ohrgehängen. Überdies kultivierte sie das „kleine Schwarze”. Warhol selbst meinte: „Edie hat den Minirock quasi mit erfunden...”

[Bearbeiten] Andy Warhol und die „Factory”

Edie Sedgwick begegnete Andy Warhol zum ersten Mal im Januar 1965. Der Filmproduzent Lester Persky hatte sie Warhol im Januar des Jahres als weiblichen Star für dessen „Factory“ vorgeschlagen. „Andy war zu dieser Zeit auf der Suche nach einem weiblichen Star, den er zu seinem Alter ego formen konnte.“ schrieb der Autor Victor Bockris in seiner Warhol Biografie und ergänzte: „Warhol war spontan von der jungen Schönheit fasziniert und sagte: ‚Ich sah sofort, dass sie mehr Probleme hatte als irgendjemand, den ich sonst kannte.‘“ Ab März 1965 waren Sedwick und ihr damaliger Begleiter Chuck Wein ständige Besucher der Warholschen Factory.[2] Andy Warhol protegierte Sedgwick, schmückte sich mit ihr als Begleiterin und förderte Edies Werdegang: Er leistete seinen Teil, damit sie für den begehrten Titel „Mädchen des Jahres 1965” nominiert wurde und brachte sie in seinen Undergroundfilmen groß heraus. Einer von Sedgwicks faszinierendsten Auftritten ist wohl Warhols Film Beauty # 2 (Schönheit Nr. 2), einem siebzigminütigen Schwarzweißfilm, der in einer Wohnung auf der East Side aufgenommen wurde. Ende der 60er zählte die kühle, silbernhaarig gefärbte Schönheit zu den Partylöwinnen von New York und verkehrte mit Rockstars wie Bob Dylan, Mick Jagger und Jim Morrison.

[Bearbeiten] Die letzten Jahre und Tod

Doch all der Glamour warf auch tiefe Schatten auf die zierliche, hochsensible Frau. Sie war psychisch instabil (ihre Eltern hatten sie bereits als Jugendliche in die Psychiatrie einweisen lassen), drogen- und magersüchtig und ihrer eigenen Person nicht sicher. Sie war als Zwanzigjährige schwanger, konnte aber aufgrund ihrer psychischen Vorgeschichte legal abtreiben lassen. Edie begann mit LSD zu experimentieren und gab Unmengen an Geld für Alkohol, Drogen, Partys, Makeup und Kleidung aus; ihre Telefonrechnungen sollen sich auf astronomische Summen belaufen haben. Ihre persönliche Apokalypse begann, als Warhol sie nicht mehr attraktiv genug für seine Film- und Kunstprojekte fand, sich von ihr abwandte und neue Superstars um sich „rekrutierte”. Edie verfiel immer mehr und betrieb exzessiven körperlichen Raubbau. „Was meinst du, wann wird sich Edie umbringen?” soll Warhol den Autor Robert Heide einmal lakonisch gefragt haben. Durch den ständigen Alkohol- und Drogenkonsum geistig verwirrt, steckte sie schließlich ihr Appartement in Brand und bezog ein Zimmer im legendären Chelsea Hotel in New York. Eine Odyssee aus Klinikaufenthalten und Entzugstherapien sollte für die junge Frau folgen.

Edies Untergang währte noch bis in die 1970er: Amphetamine, Alkohol und LSD radierten kontinuierlich den Verstand der einstigen Szeneschönheit aus. Sie hatte mittlerweile zahllose Drogenentziehungstherapien und Schockbehandlungen hinter sich. Außerhalb des Krankenhausgeländes war sie ständig auf der Suche nach Betäubungsmitteln und kaufte letztlich gegen sexuelle Gefälligkeiten Heroin und andere Drogen von Junkies um ihren Selbstzerstörungsprozess zu komplettieren.

Im Frühjahr 1971 wendete sich das Blatt noch einmal kurz zugunsten von Edie: Sie lernte den zweiundzwanzigjährigen drogensüchtigen Mitpatienten Michael Brett Post kennen und lieben. Sedgwick schien sich endlich zu fangen, war kurzzeitig clean und wollte mit Michael Post ein neues Leben beginnen. Die beiden heirateten am 24. Juli 1971. Doch das Glück hielt nicht lange: Edie begann erneut zu trinken und Tabletten zu schlucken. Nach einem Partybesuch fand Michael Post seine Frau am Morgen des 16. November 1971 leblos im Schlafzimmer der gemeinsamen Wohnung vor. Todesursache war nach ärztlichen Untersuchungsberichten eine Überdosis Barbiturate, deren tödliche Wirkung vermutlich durch Unmengen von Alkohol noch verstärkt wurde. Edie Sedgwick war gerade mal 28 Jahre alt geworden. Sie wurde in einem schlichten Grab als „Edith Sedgwick Post – Wife Of Michael Brett Post 1943–1971“ auf dem Oak Hill Friedhof in Ballard/Kalifornien beigesetzt. [3]

Sie war jemand, den man auf Anhieb wirklich lieb hatte.

Andy Warhol

[Bearbeiten] Weitere Anmerkungen zur Person

  • Edie Sedgwicks Leben wurde in dem Film Factory Girl aus dem Jahr 2006 mit Sienna Miller als Hauptdarstellerin verfilmt. Bob Dylan versuchte jedoch, die Veröffentlichung zu stoppen, weil er sich für den Selbstmord der Schauspielerin verantwortlich gemacht fühlt.[4]
  • Die Songs Just Like a Woman und Leopard-Skin Pill-Box Hat von Bob Dylan aus den Jahren 1965 und 1966 handeln vermutlich von Edie Sedgwick.
  • Edie war eine Cousine der Filmschauspielerin Kyra Sedgwick.
  • In ihrem letzten Film, dem eher dokumentarischen Ciao Manhattan (1971), stellte sie ihre eigene tragische Fallstudie dar.
  • Der Song Femme Fatale von Lou Reed auf dem Album The Velvet Underground and Nico bezieht sich auf Edie Segdwick.
  • Die Songs Edie von The Adult Net und Edie (Ciao Baby) von The Cult handeln ebenfalls von Edie Sedgwick.
  • Edies Bruder Francis Minturn (Minty) Sedgwick erhängte sich am Vorabend seines 26. Geburtstags an einer Badezimmertür. Auch er war aufgrund psychischer Probleme und Alkoholismus in den gleichen Heilanstalten wie seine Schwester untergebracht.
  • Edies ältester Bruder Robert Minturn (Bobby) Segdwick starb mit 31 Jahren bei einem Motorradunfall.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Filme

  • 1971/72: Ciao Manhattan
  • 1967: **** (The Four Stars / The 24 Hours Movie)
  • 1967: The Andy Warhol Story
  • 1967: Color Me Shameless
  • 1966: Outer and Inner Space
  • 1966: Lupe
  • 1965: Beauty #2
  • 1965: The Kitchen
  • 1965: Restaurant
  • 1965: Space
  • 1965: Vinyl
  • 1965: Poor Little Rich Girl

Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere undatierte und unbetitelte Warhol-Projekte, z. B. Film- und Fotoaufnahmen bei Exploding Plastic Inevitable Happenings und bei Auftritten der Band Velvet Underground. Da Warhol im Laufe der Jahre viele Filme neu zusammenschneiden ließ, können teilweise keine genauen Angaben über das Entstehungsjahr gemacht werden.

Die eindrucksvollsten Fotografien von Edie Sedgwick stammen zumeist aus der Hand des Factory-Fotografen Billy Name.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Bourdon, WARHOL, 1989
  2. Victor Bockris: Andy Warhol. Claasen Verlag, Düsseldorf 1989, S.220ff., ISBN 3-546-41393-8
  3. Jean Stein: Edie: American Girl
  4. vgl. Artikel Bob Dylan will Warhol-Film stoppen bei orf.at

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