Droperidol
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Strukturformel | |||||||||
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Allgemeines | |||||||||
Freiname | Droperidol | ||||||||
Andere Namen | |||||||||
Summenformel | C22H22FN3O2 | ||||||||
CAS-Nummer | 548-73-2 | ||||||||
PubChem | 3168 | ||||||||
ATC-Code | |||||||||
DrugBank | DB00450 | ||||||||
Kurzbeschreibung | weißes bis fast weißes, polymorphes Pulver [1] | ||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||
Fertigpräparate |
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Verschreibungspflichtig: Ja | |||||||||
Eigenschaften | |||||||||
Molare Masse | 379,44 g·mol−1 | ||||||||
Dichte |
1,269 g·cm−3 |
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Schmelzpunkt | |||||||||
Dampfdruck |
2,02·10−11 mmHg (25 °C) [2] |
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pKs-Wert |
7,46 [2] |
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Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |||||||||
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LD50 | |||||||||
WGK | 3 (stark wassergefährdend) [3] | ||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Droperidol (Dehydrobenzperidol®, DHB®, DHBP®) ist ein Neuroleptikum, das derzeit in Deutschland nicht mehr vermarktet wird. Seine Marktrücknahme durch den Hersteller (Janssen) erfolgte 2001 auf Grund möglicher kardialer Nebenwirkungen (QT-Syndrom). Es ist weiterhin für den Gebrauch zugelassen und über ausländische Hersteller (z.B. Abbott, USA) zu beziehen. Nachdem Janssen-Cilag angekündigt hatte, den Vertrieb von Droperidol per Ende Juni 2001 weltweit einzustellen, wurde von der damaligen Schweizer Heilmittelbehörde (IKS) der Verkauf der Substanz per Ende September 2001 verboten. Aktuell wird Droperidol in der Schweiz von der Firma Sintetica wieder produziert und ist im Schweizer Handel auch legal wieder erhältlich.
Droperidol hat eine starke Affinität zum D2-Rezeptor (siehe Dopamin-Rezeptor) sowie geringere Affinität zu D3-, 5-HT2- und α1-Rezeptoren.
Droperidol erlangte nie eine Bedeutung in der Psychiatrie, stattdessen wird es in der Anästhesie verwendet. Zusammen mit einem hochpotenten Analgetikum (meist Fentanyl) ist es ein Bestandteil der Neuroleptanalgesie, deren Anwendung und Bedeutung im Bereich der klinischen Anästhesiologie seit etwa 1980 rückläufig ist (Zunahme der Verfügbarkeit alternativer Verfahren). Zum anderen ist Droperidol ein wichtiges und eines der am Besten untersuchten Medikamente bei postoperativer Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) (PONV). Bei PONV werden 0,5 mg - 1 mg Droperidol langsam i.v. appliziert.[4] Zur Neuroleptanalgesie werden überwiegend höhere Dosierungen verwendet.
[Bearbeiten] Quellen:
- ↑ a b Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 5. AUSGABE. 5.0–5.8, 2006.
- ↑ a b c d e Droperidol bei ChemIDplus
- ↑ a b Datenblatt für Droperidol – Sigma-Aldrich 03.04.2008
- ↑ Fachinformation Droperidol® Sintetica des Arzneimittel-Kompendiums® der Schweiz
- Larsen Anästhesie (5. Auflage)
- E. Burgius, Intensivkurs Allgemeine und spezielle Pharmakologie
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