Douwemout van der Meer
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Douwemout van der Meer (* 12. April 1705; † nach 1758) wurde berühmt durch sein Nashorn, das er in verschiedenen Ländern in Europa zur Schau stellte; für seinen Erfolg als Schausteller wurde er geadelt.
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[Bearbeiten] Herkunft und Leben
Über Douwemout van der Meers Herkunft ist wenig bekannt. Belegt in den Archiven der Stadt Leiden in Holland sind eine Geburtsanzeige vom 12. April 1705, ein Rücktritt aus der Niederländischen Ostindien–Kompanie aus dem Jahre 1741 und die Taufbescheinigung einer Tochter Elisabeth vom 5. Dezember 1751. Spätere Quellen basierten vor allem auf den Darstellungen der Schaustellerzettel Van der Meers und auf zeitgenössischen Berichten. Danach stammte er aus einer Seefahrerfamilie und sein Vater sei wie sein Großvater und zwei Onkel mütterlicherseits Kommandeure in der Handelsschiffahrt gewesen. Douwemout van der Meer machte ab 1736 Karriere als Kapitän auf großer Fahrt für die Niederländische Ostindien-Kompanie. 1740 hatte er den Befehl über die Knabenhoe. Berichte, er sei von 1742 bis 1744 als Kapitän die Goidschalxoord auf der Route zwischen Holland, Indien und Indonesien gefahren, decken sich nicht mit der belegten Anwesenheit eines von ihm auf dem Seeweg nach Europa gebrachten Nashorns namens Clara in Leiden seit 1741. 1741 quittierte er den Dienst und wurde Schausteller. Mit Clara tourte er ab 1746 erfolgreich durch Europa. Die Taufurkunde einer Tochter aus dem Jahr 1751 nennt als deren Mutter eine Elisabeth Snel; eine Heiratsurkunde ist indes nicht überliefert.[1]
[Bearbeiten] Clara
Douwemout van der Meer hatte das zahme weibliche Nashorn Clara auf der Knappenhof in die Niederlande gebracht. Ermutigt durch ihren Erfolg bei ihren ersten Schaustellungen vor zunächst heimischem Publikum, gründete er eine kleine Schaustellertruppe, konstruierte ein Transportgefährt für das Nashorn und zog von 1746 bis 1758 mit ihm durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich und Italien. Die Tournee endete mit dem Tod Claras in England und hinterließ einen bis dahin beispiellosen Rummel um ein Nashorn.
[Bearbeiten] Rhinomania
Seit dem frühen 16. Jahrhundert, als ein von Dürer in einem berühmten Holzschnitt festgehaltenes Exemplar in Lissabon landete, war zum ersten Mal wieder ein Nashorn in Europa zu besichtigen. Douwemouts Zurschaustellungen seiner Clara lockten alle sozialen Schichten in seine Manege, auch gekrönte Häupter ließen sie sich nicht entgehen. Die Eintrittspreise waren gestaffelt, sowohl nach der Güte der Plätze als auch nach dem sozialen Rang der Zuschauer.
Douwemout van der Meer gelang es zudem, die Zuschauerbegeisterung über die Vorstellungen hinaus zu beflügeln und zu Geld zu machen. Er sorgte für illustrierte Plakate und Annoncen der Auftritte sowie für den Verkauf von Kupferstichen verschiedenen Formats; Clara-Souvenirs, wie zum Beispiel Medaillen in Silber, Bronze oder Zink und der in Fläschchen abgefüllte Urin des Nashorns, dem man Heilkraft nachsagte, fanden allerorten ihren Absatz.
Clara wurde ein Star. Die Künstler malten sie in Öl, die Kupferstecher sorgten für die Verbreitung ihres Konterfeis.
[Bearbeiten] Ehre
Kaiser Franz I. erhob Douwe Mout in den Adelsstand. Mit dem Tod Claras 1758 verliert sich indes die Spur des Schaustellers; wann und wo Douwe Mout van der Meer starb, ist unbekannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Irene Verheii: Op reis met Clara. De geschiedenis van een bezienswaardige neushoorn. 1992 (Ausstellungskatalog).
- Glynis Ridley: Claras Grand Tour. Die spektakuläre Reise mit einem Rhinozeros durch das Europa des 18. Jahrhunderts. Hamburg: Konkret Literaturverlag 2008 (Original: Claras Grand Tour: Travels with a Rhinoceros in Eighteenth-Century Europe. Atlantic Monthly Press, New York 2004) ISBN 978-3-89458-262-3
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Glynis Ridley: Claras Grand Tour. (2008), S. 28, 174
Personendaten | |
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NAME | Mout van der Meer, Douwe |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Schausteller |
GEBURTSDATUM | 12. April 1704 |
GEBURTSORT | Holland |
STERBEDATUM | nach 1758 |