Doihara Kenji

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Kenji Doihara

Kenji Doihara (jap. 土肥原賢二 Doihara Kenji, * 8. August 1883; † 23. Dezember 1948) war ein erfolgreicher japanischer Spion, der seit 1904 in China tätig war. Von westlichen Journalisten erhielt er den Spitznamen Lawrence von Mandschurien.

[Bearbeiten] Leben

Kenji Doihara war ein aggressiver japanischer Nationalist vor und während des Zweiten Weltkrieges. Er war für den Mukden-Zwischenfall vom 18. September 1931 verantwortlich, welcher für die japanischen Truppen als Vorwand diente, in die Mandschurei einzumarschieren. Dabei explodierten Sprengsätze an der Südmandschurischen Eisenbahn. Direkt nach dem japanischen Überfall übernahm er die Funktion des Bürgermeisters von Mukden. Am 5. Oktober 1931 schlug er vor, die chinesische Stadt Jinzhou durch japanische Bomber angreifen zu lassen, um die Reaktion von China, den USA und der Sowjetunion auf den japanischen Einmarsch zu testen. Ende 1931 bis Anfang 1932 organisierte er den sogenannten Tianjin-Zwischenfall, der dazu führte, dass sich der letzte Mandschu-Kaiser Pu Yi nach Tianjin ausfliegen ließ und bis zu seiner Weiterreise in die japanisch besetzte Mandschurei auf dem Territorium der dortigen japanischen Niederlassung aufhielt. Pu Yi wurde einige Monate später als das Staatsoberhaupt des japanischen Vasallenstaates Mandschukuo eingesetzt, um die dortige japanische Truppenpräsenz international zu legitimieren. Weiterhin fanden in Japan eine Reihe Morde an verschiedenen Regierungsmitgliedern statt, die von Doihara initiiert wurden und die verhindern sollten, dass die japanischen Truppen in der Mandschurei einen Rückzugsbefehl erhielten. Außerdem gründete er die Organisation Tokumu Kikan, die alle antijapanischen Bewegungen in China eliminieren sollte.

1935 sorgte er durch die nach ihm benannte Doihara-Qin-Vereinbarung dafür, das sich chinesische Truppen aus der nördlichen Chahar-Region der Mandschurei zurückzogen und so die Existenz des Staates Mandschukuo weiter gefestigt wurde.

Während der 1930er und 1940er Jahre war er an dem Handel mit Opium in China beteiligt, indem er es in Japan herstellen und von dort nach China transportieren ließ.

Doihara war einer der Hauptverantwortlichen für den Ausbruch des zweiten japanisch-chinesischen Krieges 1937. Er war zunächst Kommandeur der 14. Division der japanischen Kwantung-Armee, die am 14. September 1937 den Fluss Yongding he überquerte. Er wurde 1938 ein Kommandeur der Guandong-Armee. Nach der Niederlage seiner Truppen in der Schlacht von Luowngzhai, einem Ort nahe dem Gelben Fluss, am 28. Mai 1938 wurde er degradiert, hatte aber bis 1940 weiterhin eine Kommandeursfunktion inne. 1940 wurde er in den Obersten Kriegsrat Japans berufen und Kommandeur der japanischen Luftwaffe, was er bis zum Jahre 1944 war. Im Rat unterstützte er den Angriffsplan auf Pearl Harbor Ende 1941. 1944 wurde er zum Kommandeur der japanischen Landstreitkräfte in Südostasien ernannt und hatte sein Hauptquartier in Singapur. Er war in dieser Zeit verantwortlich für die Existenz einer Reihe von brutalen Kriegsgefangenenlagern in Malaya, auf Sumatra, Java und Borneo.

Nach dem Ende des Krieges wurde er in das Sugamo-Gefängnis gebracht und in den Tokioter Prozessen als einziger Geheimdienstangehöriger als Kriegsverbrecher angeklagt. Er wurde für schuldig befunden und am 23. Dezember 1948 mit dem Tod durch Erhängen bestraft. Er ist damit der einzige Geheimdienstangehörige, der während des 20. Jahrhunderts für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen worden ist.