Dialog mit dem Juden Tryphon
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Dialog mit dem Juden Tryphon (lateinischer Titel: Dialogus cum Tryphone Judaeo) ist ein Hauptwerk des frühchristlichen Philosophen und Kirchenvaters Justinus. Es entstand zwischen 155 und 160. Das Werk zeugt von der Auseinandersetzung der Alten Kirche mit dem Judentum und gilt als die älteste erhaltene antijüdischen Apologie. Damit ist es zugleich eine wichtige Quelle zur Entstehung des Christentums und der christlichen Lehre.
Der Dialog steht formal in der Tradition der platonischen Dialoge. Er richtet sich gleichermaßen an Juden, Christen und Heiden. Justin der Märtyrer spiegelt hier seine Erfahrungen als Missionar wider, der auf seinen Reisen vermutlich mit jüdischen Schriftgelehrten disputierte. Der Dialog zeichnet ein solches Streitgespräch während der Zeit des Bar-Kochba-Aufstandes und der darauf folgenden antichristlichen Ausschreitungen nach. Dass Justinus den Dialog tatsächlich in Ephesus geführt und sich dort auch zum Christentum bekehrt haben soll, ist historisch nicht belegbar.
[Bearbeiten] Deutsche Ausgabe
- Philipp Häuser: Dialog mit dem Juden Tryphon. Übersetzt aus dem Griechischen. Wiesbaden 2005 ISBN 3-86539-058-7
[Bearbeiten] Literatur
- Anette Rudolph: „Denn wir sind jenes Volk ...“. Die neue Gottesverehrung in Justins Dialog mit dem Juden Tryphon in historisch-theologischer Sicht. Bonn 1999 ISBN 3-923946-42-2
- Anette Rudolph: Abraham in Justins Dialog mit dem Juden Tryphon. In: Ostkirchliche Studien 20, 2001, S. 10–33
- Anette Rudolph: Die Judenchristen in Justins Dialog mit Tryphon. In: Studia Patristica 36, 2001, S. 300–306