Der Herr Kanzleirat
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Herr Kanzleirat |
Originaltitel: | Der Herr Kanzleirat |
Produktionsland: | Österreich |
Erscheinungsjahr: | 1948 |
Länge (PAL-DVD): | 104 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Stab | |
Regie: | Hubert Marischka |
Drehbuch: | W. Pollaczek
Hubert Marischka J. Horst |
Musik: | Hans Lang |
Kamera: | Herbert Thallmayer |
Besetzung | |
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Der Herr Kanzleirat ist ein Film von Hubert Marischka von 1948.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Landesgerichtsrat Leopold Bachmayer (Hans Moser) ist ein extrem gesetzestreuer Mensch. Er gerät völlig außer sich, als ihm seine Wirtin Butter serviert, die sie im Schleichhandel erstanden hat. Außerdem ist der unverheiratete Landesgerichtsrat ein gar arger Weiberfeind. Das ändert sich schlagartig, als er kurz vor seinem Urlaub von der verführerischen Frau von Seewald (Susanne von Almassy) in den Bann gezogen wird, die er wegen einer angeblich vom Dienstmädchen gestohlenen Brosche verhören muss. Deren Mann hat er vorher als "Simandl" und "Waschlappen" abgekanzelt, der nicht streng genug mit seiner Frau verfährt. Frau und Herr von Seewald zerstreiten sich, worauf der verliebte Bachmayer seine Chance gekommen sieht und Marianna nach Velden am Wörthersee nachreist. Dort rettet er Marianne vor den Zudringlichkeiten eines Pensionsgastes und gibt sich - um keinen Skandal zu provozieren - als deren Mann aus. Herr von Seewald taucht ebenfalls in Velden auf und präsentiert sich als Landesgerichtsrat Bachmayer.
Der Kreisgerichtspräsident Waltersheim möchte seine Tochter Lilly unbedingt verheiraten und sieht in dem - falschen - Landesgerichtsrat einen geeigneten Kandidaten. Dieser will sich auf dieses Abenteuer aber erst einlassen, wenn er Oberlandesgerichtsrat geworden ist. Lilly liebt aber den Dr. Hofstätten, der kurzfristig Schriftführer bei Bachmayer war. die er am Tag zuvor noch aus seinem Zimmer geworfen hat.
Der vorher geradezu pedantisch gesetzestreue Landesgerichtsrat wird völlig aus der Bahn geworfen: er begeht eine Falschmeldung, beleidigt einen Briefträger, spielt Hasard, unterschlägt Geld, duelliert sich und stiehlt ein Auto. Inzwischen hatte Waltersheim seine Beziehungen spielen lassen, der nach Wien zurückgekehrte Bachmayer wird zum Oberlandesgerichtsrat befördert und an seinen neuen Sprengel am Wörthersee versetzt. Dort soll er das Verfahren, das inzwischen gegen den - falschen - Herrn von Seewald angestrengt wurde, selbst führen. Der richtige Herr von Seewald hilft ihm aus der Patsche, womit der Schwindel unentdeckt bleibt.
[Bearbeiten] Nachbetrachtung
Das Grundmotiv des Filmes ist das gleiche wie in Der blaue Engel. Während beim blauen Engel das Ende tragisch ist, ist der Kanzleirat durch und durch komisch. Der Kanzleirat ist vom Genre her ein typischer Touristenfilm, der nach dem 2. Weltkrieg aufblühte. Für Velden am Wörthersee wird dabei intensiv geworben. Die komischen Pointen wurden vom Regisseur und Drehbuchautor Hubert Marischka hervorragend in Szene gesetzt. Das Titellied "Der alte Herr Kanzleirat" war schon lange vor dem Film ein großer Erfolg für Hans Moser. Die Duellszene und deren Vorgeschichte gehört wohl zu Hans Mosers besten Szenen überhaupt, obwohl er damals schon fast siebzig Jahre alt war.
[Bearbeiten] Kritiken
„Eine ganz von der darstellerischen Leistung und dem Wiener Charme getragene Komödie, die in Buch und Regie deutliche Schwächen zeigt. Insgesamt eine kurzweilige, aber eher einfallslose Unterhaltung.“