Das Beil von Wandsbek (1951)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Das Beil von Wandsbek |
Produktionsland: | DDR |
Erscheinungsjahr: | 1951 |
Länge (PAL-DVD): | 111 Minuten
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Stab | |
Regie: | Falk Harnack |
Drehbuch: | Hans-Robert Bortfeldt Falk Harnack Wolfgang Staudte (Manuskript) |
Produktion: | DEFA Potsdam Babelsberg |
Musik: | Ernst Roters |
Kamera: | Robert Baberske |
Besetzung | |
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Das Beil von Wandsbek ist ein Drama von Falk Harnack aus dem Jahr 1951 nach dem gleichnamigen Roman von Arnold Zweig (Das Beil von Wandsbek). Es war der erste "Verbotsfilm" der DEFA.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Hamburg 1934. Adolf Hitler wird in der Stadt erwartet, aber vorher gilt es noch einen „Makel“ zu beseitigen: Vier zum Tode verurteilte Kommunisten sind noch nicht hingerichtet. In der Stadt fehlt gerade ein Henker. Durch Zufall wird man auf den Schlächter Teetjen aufmerksam, dessen Laden schlecht läuft, weshalb er kürzlich der NSDAP beigetreten ist. Der Reeder und SS-Standartenführer Footh bietet Teetjen 2000 Mark, wenn er die Hinrichtung ausführt. Teetjen ist bereit, die Rolle zu übernehmen, aber nur, wenn seine Tat geheim bleibt. Er waltet seines Amtes, doch die Tat spricht sich herum. Die Leute aus seinem Bezirk reagieren angewidert, sie bleiben zunehmend dem Laden fern. Nachdem seine Frau sich erhängt hat, erschießt sich Teetjen.
[Bearbeiten] Hintergrund
Um den Film gab es heftige Diskussionen. So verlangte die DEFA-Kommission, dass die Schuld des Henkers nicht nur als sein persönliches Versagen herausgestellt werden dürfe, sondern als Schuld des faschistischen Systems. Auch aus dem Zentralkomitee der KPdSU gab es Einwände: Der Film wecke Mitleid mit den Mördern und solle daher aus dem Programm genommen werden. So konnte das `Beil von Wandsbek` nur einen Monat laufen, es hatte 800.000 Besucher. 1962 kam eine um zwanzig Minuten gekürzte Fassung in die Kinos, 1981 wurde der komplette Film restauriert. Falk Harnack verließ nach den Auseinandersetzungen die DDR 1952.
[Bearbeiten] Kritiken
„Harnacks Film, sein Regiedebüt und wohl seine beste Kinoarbeit, folgt dem von Arnold Zweig im Exil in Haifa geschriebenen, erstmals 1943 in Hebräisch erschienenen Roman. Wenige Wochen nach dem Start in mehreren Städten der DDR wurde die DEFA-Produktion Neues Deutschland: "Ein Kunstwerk" mit der Begründung aus dem Verleih gezogen, der Film wecke Mitleid mit einem Nazi. Erst 1962 gelangte Harnacks Debüt - stark gekürzt - auf Zweigs Empfehlung hin wieder ins Kino.“
„Der Film mache nicht „die Kämpfer der deutschen Arbeiterklasse zu den Haupthelden, sondern ihre Henker.“
[Bearbeiten] Siehe auch
- Neuverfilmung Das Beil von Wandsbek (1982) von Horst Königstein und Heinrich Breloer
[Bearbeiten] Quellen
- Neues Deutschland, 27. Juli 1952.
- Ingrid Poss, Peter Warnecke (Hg.), Spur der Filme, Zeitzeugen über die DEFA, Berlin 2006.