darmstadtium (Kongresszentrum)
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Das darmstadtium ist ein Wissenschafts- und Kongresszentrum (WKZ) in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Das darmstadtium ist nach dem Element Darmstadtium benannt, welches im Darmstädter Stadtteil Arheilgen 1994 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung erstmals hergestellt wurde.[1]
Am 6. Dezember 2007 wurde der 77 Millionen Euro[2] teure, gegenüber dem Darmstädter Schloss gelegene Neubau eröffnet.[3] Die Baukosten trägt vollständig die Wissenschaftsstadt Darmstadt, das Land Hessen stellt das Grundstück, die Technische Universität Darmstadt übernimmt eine Belegungsgarantie für ein bestimmtes Kontingent. Die Außenfassade des architektonisch eindrucksvollen Gebäudes besteht weitgehend aus schrägen Glasflächen. Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt 18.000 m2. Der 1.300 m2 große Hauptsaal bietet 1.635 Sitzplätze. Daneben gibt es 20 weitere Konferenz- und Seminarräume für bis zu 200 Gäste.
Das Kongressgebäude hat einen Bruttorauminhalt von zirka 110.000 m3, die zweigeschossige Tiefgarage rund 45.000 m3. Es wurden 43.000 m3 Beton und 7.300 t Stahl verbaut. Während der Bauzeit war das darmstadtium Hessens größte öffentliche Baustelle. Die Baugrube hatte eine Tiefe von 16 Metern. Aus ihr wurden etwa 180.000 m3 Erde ausgehoben. Da der Baugrund des Gebäudes von der Verwerfungszone des Oberrheingrabens durchzogen wird, wurden besondere Maßnahmen beim Bau des Fundaments ergriffen. Das Gebäude besteht aus vier verschachtelten Gebäudeteilen (A bis D), die kaum gerade Flächen aufweisen.[4]
Mit dem darmstadtium soll Darmstadt zu einem Zentrum des internationalen Tagungswesens werden. Ein Hotel mit 208 Zimmern entstand direkt gegenüber. Bauherr des darmstadtiums sind die Stadt und die Technische Universität. Entworfen hat das Gebäude der Wiener Architekt Talik Chalabi.
Während der Bauarbeiten entdeckte man Teile eines historischen Wehrturms. Dieser wurde – wie auch Teile der mittelalterlichen Stadtmauer – in das darmstadtium integriert und soll einen Kontrast zur modernen Architektur bilden.[4]
Das Darmstadtium soll bis zu 800 neue Arbeitsplätze schaffen.[1]
[Bearbeiten] Kritik
Das in Darmstadt umstrittene Gebäude wird von Darmstädter Bürgern als "Scheppe Schachtel" bezeichnet.[1] Zudem beschwerten sich Künstler über die Situation in dem, zu diesem Zeitpunkt, noch nicht komplett fertiggestellten Gebäude.[5] Der Künstler Helge Schneider sagte deshalb ein Konzert im darmstadtium ab. Die Geschäftsführung des darmstadtium zeigte für die Beanstandungen kein Verständnis.[6]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c hr-online.de vom 6. Dezember 2007, Darmstadts neues Markenzeichen "darmstadtium" ist eröffnet
- ↑ www.darmstadtium.de, Investition stärkt Standort Darmstadt, abgerufen am 8. Dezember 2007
- ↑ Darmstädter Echo vom 6. Dezember 2007, Das Darmstadtium ist eröffnet
- ↑ a b heidelbergcement.com vom 28. Oktober 2006, Hessens größte öffentliche Baustelle: Das Kongress- und Wirtschaftszentrum „darmstadtium“
- ↑ helgeschneider.de, Konzertverlegung in Darmstadt auf den 04.11.2008, abgerufen am 29.Januar 2008
- ↑ www.darmstadtium.de Kein Verständnis für kurzfristige Absage des Komikers Helge Schneider, abgerufen am 28. Januar 2008
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: Darmstadtium (science & congress center) – Bilder, Videos und Audiodateien
- www.darmstadtium.de die offizielle Internetpräsenz des Kongresszentrums
- Artikel in der Frankfurter Rundschau über die Eröffnung des darmstadtiums
Koordinaten: 49° 52' 27" N, 8° 39' 24" O