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Dagulf-Psalter – Wikipedia

Dagulf-Psalter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nachbildung des „Goldenen Psalters“ im Bremer Dom-Museum
Nachbildung des „Goldenen Psalters“ im Bremer Dom-Museum

Der Dagulf-Psalter ist ein mittelalterliches Psalmenbuch, das die alttestamentlichen Psalmen sowie die Wechselgesänge (Antiphonen) zur Rezitation im kirchlichen Stundengebet enthält. Der Psalter ist zwischen 783 und 795 in Aachen an der Hofschule Karl des Großen entstanden und gilt als bedeutendstes Beispiel der frühen karolingischen Minuskelschrift.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Karl der Große, König des damaligen Fränkischen Reiches und späterer Kaiser, wollte den handgeschriebenen Psalter, wie aus einem vorangestellten Widmungsgedicht hervorgeht, Papst Hadrian I. (772–795 im Amt) schenken. Der verstarb jedoch vor der Übergabe, weshalb der Psalter in kaiserlichem Besitz verblieb. Das Werk, wegen seiner Schreibtechnik mit goldenen Buchstaben auf Pergament auch „Goldener Psalter“ genannt, wurde zum Großteil von einem im Widmungsgedicht erwähnten Skriptor namens Dagulf abgeschrieben.[1][2]

Im 11. Jahrhundert, das Schicksal in der Zwischenzeit ist nicht geklärt, gelangte der Psalter offenbar als Geschenk des damaligen Königs und späteren Kaisers Heinrich IV. nach Bremen an den St. Petri-Dom. Ein Hinweis darauf ist eine Textstelle im Geschichtswerk des Adam von Bremen: „Damals [Ende 1065] übersandte auch der König aus Mitgefühl für die verheerte Bremer Kirche als Ersatz etwa 100 Messgewänder und weitere Silbergefäße, auch Bücher, ... einen mit Goldbuchstaben geschriebenen Psalter“.[3] Da der Psalter eine Widmung Karls des Großen enthielt, hat man das Buch später für ein Geschenk Karls an seinen ersten Bischof in Bremen, den heiligen Willehad, gehalten und wie eine Reliquie behandelt. Aufbewahrt wurde der Psalter deshalb nicht in der Dombibliothek, sondern in der Schatzkammer. In dessen Verzeichnis aus der Zeit um 1420 wird das Buch aufgeführt als „ein Psalter, geschrieben und verziert mit Gold und mit zwei Tafeln aus Elfenbein“.[1]

Bis zur Auflösung des Erzbistums nach dem Westfälischen Frieden 1648 verblieb der Goldene Psalter in der Domschatzkammer. Bald danach gelangte die Handschrift auf ungeklärte Weise – der Bucheinband mit den geschnitzten Elfenbeintafeln muss schon entfernt gewesen sein – in den Besitz Kaiser Leopolds I. nach Wien und befindet sich jetzt in der Österreichischen Nationalbibliothek. Die beiden Elfenbeintafeln sind Exponate des Louvre.[4]

Der Bremer St. Petri-Dom zeigt in seinem Museum ein Faksimile des Dagulf-Psalters.

[Bearbeiten] Beschreibung

[Bearbeiten] Der frühere Einband

Von dem Einband sind nur die geschnitzten hochrechteckigen Elfenbeintafeln im Format 16,8 x 8,1 cm erhalten. Sie weisen in jeweils zwei quadratischen Feldern verschiedene Darstellungen auf. Die Umrahmungen bestehen aus geschnitztem Akanthus.[4][2]

Auf der Tafel der Vorderseite, oben: David erwählt die Psalmendichter; unten: David spielt zum Psalmengesang eines Chors auf der Harfe. In der Mitte der Akanthusleiste, zwischen den beiden Bildern, ist die Hand Gottes eingeschnitzt.[4][2]

Auf der Tafel der Rückseite, oben: Ein Geistlicher übermittelt dem Kirchenvater Hieronymus den Auftrag des Papstes Damasus, die Psalmen neu zu fassen; unten: Hieronymus diktiert den redigierten Text. In der Mitte der Zierleiste, zwischen den beiden Bildern, ist das Agnus Dei zu sehen.[4][2]

Jetziger Standort: Louvre[5]

Nicht mehr vorhanden ist die frühere Einfassung, vermutlich ein auf Holz montierter silberner oder vergoldeter Metallrahmen mit weiteren Dekorationen.[4]

[Bearbeiten] Der Original-Kodex

Der mittelalterliche Kodex umfasst 161 Blatt Pergament in der Größe 19,2 x 12 cm. 145 Seiten sind von dem Skriptor Dagulf in der karolingischen Minuskelschrift mit Goldtinktur geschrieben. Der Psalter weist drei gerahmte Initialseiten und 150 verzierte Initialen auf, aber keine figürlichen Illuminationen. Die Zierseiten sind mit Goldtusche auf purpurgefärbten Pergamentblättern gemalt.[4][2]

Jetziger Standort: Österreichische Nationalbibliothek[6]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b c Dr. Ingrid Weibezahn: Zwei wertvolle Bücher in: Schätze aus dem Bremer St. Petri Dom - Führer durch das Dom-Museum, Seite 48-49
  2. a b c d e f Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann unter Hofschule Karls d. Gr.
  3. Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum III, 45. In MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 2: Adam von Bremen, Hamburgische Kirchengeschichte (Magistri Adam Bremensis Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum). Herausgegeben von Bernhard Schmeidler. Hannover 1917, S. 187 (Digitalisat).
  4. a b c d e f Dr. Ingrid Weibezahn: Dagulf-Psalter in: Schätze aus dem Bremer St. Petri Dom - Führer durch das Dom-Museum, Seite 86-89
  5. Paris, Louvre, Départements des Objets, d´Art, Inv. 9/10, Inv.Nr. 496
  6. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 1861.

[Bearbeiten] Literatur

  • Detlev G. Gross (Hrsg.), Ingrid Weibezahn: Schätze aus dem Bremer St. Petri Dom - Führer durch das Dom-Museum. Edition Temmen, 1. Auflage 2005, ISBN 3-86108-540-2


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