Clapp-Schaltung
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Der Clapp-Oszillator, benannt nach James K. Clapp, wurde 1948 für die damals übliche Röhrentechnik mit einer Betriebsspannung von etwa 200 V entworfen (oberes Bild). Die Spannungen am oberen bzw. unteren Ende der Spule sind gegenphasig.
Darunter ist eine Transistorschaltung (Emitterfolger beziehungsweise Kollektorschaltung), die mit erheblich geringerer Spannung auskommt. Gegenüber dem früher erfundenen Meissner-Oszillator oder Hartley-Oszillator benötigen diese Schaltungen nur eine Spule ohne Anzapfung. Der Schwingkreiskondensator C ist aufgeteilt in die drei Kondensatoren C1, C2 und C3. Die Hochfrequenz-Wechselspannung am oberen Anschluss von C2 ist doppelt so groß wie am oberen Anschluss von C3. Mit der Spannungsverstärkung des Transistor von 0.99 und dem Spannungsteiler R3, R4 ergibt sich eine Gesamtspannungsverstärkung von etwas über 1, wie für einen Oszillator nötig. Die Widerstände R1 und R2 bestimmen den Arbeitspunkt des Transistors. Über C4 wird das Ausgangssignal des Oszillator ausgekoppelt.
Für einen Abstimmoszillator im Superhet-Empfänger ist der Clapp-Oszillator besser geeignet als der Colpitts-Oszillator. Der Abstimmkondensator C1 liegt mit einem Anschluss auf Masse. Weiterhin ändert sich die Gesamtverstärkung zwischen niedriger Oszillatorfrequenz und hoher Oszillatorfrequenz nicht so stark wie beim Colpitts-Oszillator. Die Hartley-Schaltung ist ebenfalls als Abstimmoszillator geeignet.
Die Daten von Spule und Kondensator des Schwingkreises definieren im Wesentlichen die erzeugte Frequenz (Thomsonsche Resonanzformel). Die Zusatzkapazitäten der restlichen Bauelemente verringern diese berechnete Frequenz um einige Prozent.