Chioggia
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Chioggia | |
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Staat: | Italien |
Region: | Venetien |
Provinz: | Venedig (VE) |
Geographische Koordinaten: | 45° 13′ N, 12° 17′ OKoordinaten: 45° 13′ 2″ N, 12° 16′ 44″ O |
Höhe: | 0 m s.l.m. |
Fläche: | 185 km² |
Einwohner: | 51.336 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 280 Einw./km² |
Postleitzahl: | 30015 (Chioggia) , 30019 (Sottomarina), 30010 (S.Anna) |
Vorwahl: | 041 |
ISTAT-Nummer: | 027008 |
Demonym: | Chioggiotti oder Clodiensi |
Schutzpatron: | San Felice und San Fortunato |
Website: | http://www.chioggia.org/ |
Chioggia ([ˈkjɔddʒa]; venezian. Cióxa) ist eine Stadt in der italienischen Region Venetien und Seehafen im Süden der Lagune von Venedig. Sie hat 51.336 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2004) und eine Fläche von 185 km².
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die auf Holzpfählen errichtete Stadt liegt in der Provinz Venedig. Sie trägt wegen seiner Ähnlichkeit den Beinamen „Klein-Venedig“. Chioggia ist über eine Steinbrücke mit dem Festland verbunden. Der Vena-Kanal teilt die Stadt und wird von neun Brücken gekreuzt.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ursprung von Chioggia wiegt sich in der Legende. Es wird berichtet, dass Antenor, Aquil und Clodio, flüchtig aus dem Trojanischen Krieg, sich an der oberen Adriaküste niederließen. Aquil gründete Aquileia, Antenor Padua und Clodio Clodia. Schon Plinius beschrieb die Hafenstadt Edron, die später Fossa Clodia genannt wurde. Der Name Clodia änderte sich im Laufe der Zeit zu Cluza und Clugia, um sich in heutiger Zeit Chioggia zu nennen. Erste dokumentierte Nennungen der Stadt sind auf byzantinischen Schriften aus dem fünften Jahrhundert zu finden.
Im Mittelalter genoss Chioggia das Stadtrecht und 1110 wurde es zum Bischofssitz erhoben. Während des sogenannten Chioggia-Krieges, dem entscheidenden Zusammenstoß zwischen Venedig und Genua, eroberten die Genuesen 1379 nach einer Invasion von Seeseite die Stadt, wurden aber 1380 von Venedig zurückgeschlagen. Danach war Chioggia Teil der Republik Venedig.
1797 besetzte Napoléon Bonaparte Venedig und somit war auch Chioggia der französischen Verwaltung unterstellt. Im Vertrag von Campoformio 1798 wurde die Stadt der österreichischen Besatzungsmacht übergeben. Bis 1814 wechselte die Verwaltung zwischen den beiden Besatzungsmächten (bzw. der napoleonischen "Republik Italien"). Von 1814 bis 1866 war Chioggia mit Venetien Teil des Kaisertums Österreich, anschließend kam es zum jungen italienischen Nationalstaat.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Erwähnenswert sind eine Kathedrale (Cattedrale di Santa Maria Assunta) aus dem 11. Jahrhundert und die Kirchen San Domenico (13. Jahrhundert) und San Martino (14. Jahrhundert) sowie ein ehemaliges Stadttor (Porta di Santa Maria Assunta).
Von der Vigo-Brücke am Ende der Hauptstraße aus hat man einen herrlichen Blick über die Lagune zu den Inseln Pellestrina und dem Lido di Venezia und bis nach Venedig selbst. Den Corso del Popolo, die Hauptachse der Stadt, nannte der italienische Schriftsteller Curzio Malaparte ein einziges großes Café im Freien. Abends ist die Straße für den Verkehr gesperrt und Donnerstags findet hier der sehr umfangreichen Markt statt, der, wie auch der werktägliche Fischmarkt, eine Attraktion für die Touristen ist.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Chioggias ökonomische Entwicklung lässt sich bis in die Spätantike zurückverfolgen (vgl. Wirtschaftsgeschichte der Republik Venedig). Der Fischfang und der Gemüseanbau (Radicchio rosso, auch „la rosa di Chioggia“ genannt, und Karotten) sind die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt; Chioggia besitzt den größten Fischmarkt Italiens. Es werden Stahl, Backsteine und Textilien produziert.
Einen weiteren Wirtschaftszweig stellt vor allem der Sommertourismus dar. Einen 11 Kilometer langen Sandstrand auf dem Lido bietet der Ortsteil Sottomarina di Chioggia. Mit seiner eleganten Strandpromenade, den vielen Hotels, Bars, Diskotheken, Restaurants und Strandeinrichtungen ist der Badeort der traditionelle Hausstrand der Bewohner der ganzen Region um Padua.
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Einwohner nennen sich Chioggiotti, in der älteren römischen Form auch Clodiensi. Mehrmals täglich pendelt eine Fähre zwischen Chioggia und der Lidoinsel Pellestrina, von wo aus man mit Autobussen bis zum Lido di Venezia fahren kann um von dort aus mit dem Vaporetto nach Venedig überzusetzen.
Stadt und Leute dienten dem berühmten venezianischen Schriftsteller Carlo Goldoni als Vorlage für sein Theaterstück "Le baruffe chiozzote", zu deutsch Viel Lärm in Chiozza. Das im lokalen Dialekt verfasste Bühnenstück gibt das laute und tragisch-komische Treiben in der Lagunenstadt des 18. Jahrhunderts wieder. In der berühmten Inszenierung von Giorgio Strehler findet dieses Bühnenstück bis heute Anklang beim Kenner-Publikum.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Aristide Kardinal Cavallari, Erzbischof und Patriarch von Venedig
- Paolo Quagliati, italienischer Komponist und Organist in Rom
- Gioseffo Zarlino, italienischer Musiktheoretiker und Komponist
- Giuseppe Veronese, italienischer Mathematiker
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Homepage (it.)
- Website mit Panoramabildern und Webcam
- Reisebericht (auf deutsch) mit vielen Fotos
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