Chehalis (Volk)
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Confederated Tribes of the Chehalis |
Die Chehalis zählen zu den als Native Americans bezeichneten Indianern im US-Bundesstaat Washington und sind mit den Humptulips, Wynoochee und Quinault nahe verwandt. Während diese drei den Upper Chehalis nahe stehen, stehen die Satsop den Lower Chehalis nahe. Sie bilden eine Dialektgruppe der südwestlichen Küsten-Salish.
Zu den Chehalis gehörten die Stämme der Hoquiam, der Hooshkal, der Humptulips und der Klimmin, dann die Nooskhom, die Satsop, schließlich die Wishkah und die Wynooche.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich lebten die Chehalis am Unterlauf des Chehalis River, überwiegend am Südufer und an der Südseite der Grays Bay. Später zogen sie Richtung Willapa Bay, das wiederum den Chinook gehört hatte. Während die Lower Chehalis überwiegend von den Ressourcen des Meeres lebten, waren die Upper Chehalis eher auf den Fluss angewiesen. Ein Großdorf namens aqaygt lässt sich am Grand Mound nachweisen. Rund 2 km oberhalb der Mündung des Skookumchuck befand sich das Dorf tewtn. Am Zusammenfluss von Black River und Chehalis (bei Oakville), befand sich sacelt, dessen Name auf einen künstlichen See hindeutet, weiter flussabwärts befanden sich weitere Dörfer an der Mündung des Cedar Creek und unterhalb von Porter. Nahe Malone befand sich nsxakwm, wo wilde Möhren wuchsen.
Mooney (1928) schätzte die Chehalis-Bevölkerung im Jahre 1780 auf 1.000 Angehörige für die Lower und Upper Chehalis, die Cowlitz, die Humptulips und verwandte Stämme. Epidemien, schlechte Lebensbedingungen und Abwanderung reduzierten ihre Zahl bis 1907 auf etwa 170 registrierte Indianer, eine Zahl die 1912 bei 282 lag, ohne die Cowlitz zu berücksichtigen. 1923 zählte das Indian Office 89 Chehalis, 1937 jedoch 131. Diese Zahlen sind offenbar mit Vorsicht zu genießen.
Im Jahre 1855 begannen Verhandlungen zwischen Gouverneur Isaac Steven und den Upper und Lower Chehalis, den Lower Chinook, Cowlitz und Quinault. Jedoch kam man zu keinem Ergebnis, was zur Folge hat, dass der Südwesten des Staates Washington bis heute ohne Vertrag blieb. Dennoch trat die Regierung gegenüber der Chehalis Confederation of Tribes so auf, als existierte ein Vertrag. 1866 unterzeichnete Präsident Grover Cleveland eine Verordnung, die Land zu Heimstätten erklärte und damit zur Privatisierung freigab. Weiße Siedler und Mitglieder der Stämme konnten sich um das Land bewerben, doch die Mittel der Weißen waren so umfangreich, dass der überwiegende Teil des Landes an sie ging.
Das 1860 für die Upper und Lower Chehalises ausgesuchte Reservat umfasst 4.224,63 Acres. Doch bei weitem nicht alle Chehalis zogen ins Reservat. Dem genannten Heimstättenprogramm von 1866 fielen 3.753,63 Acres zum Opfer. Dazu kamen 471 Acres für Schulen. 36 Menschen erhielten Heimstätten. 1909 wurden weitere Teile des Reservats zu öffentlichen Zwecken eingezogen. Die Chehalis zählten 1906 149, 1984 allerdings wieder 382 Mitglieder.
1906 reichte der Stamm mehrere Petitionen an die Bundesregierung ein, um Entschädigung für das verlorene Land zu erhalten. Mit der Behauptung, die Chehalis hätten den Vertrag von 1855 unterzeichnet, wurden sie jedoch allesamt abgewiesen. Ende der 50er Jahre beschloss die Indian Claims Commission endlich, dass die Chehalis-Stämme Ansprüche auf 840.000 Acres (ca. 3.400 km²) haben. Die Entschädigung betrug 90 Cent/Acre.
Seit 1939 verfügt der Stamm über eine eigene Regierung, den Chehalis Community Council.
[Bearbeiten] Die Reservationen
Die Chehalis-Reservation liegt im Südosten des Grays Harbor County und erstreckt sich bis zum Thurston County. Sie besteht allerdings nur aus einem schmalen Landstreifen zwischen Highway 12 und dem Chehalis River, reicht dabei von Oakville bis zur Interstate 5. Ihr Umfang beträgt ca. 17 km² (genau 4.224,63 Acres), davon ist nur ein halbes Prozent (24 Acres) im Besitz des Stammes, weitere 7,1 km² in indianischem Privatbesitz. Im Reservat leben heute die Chehalis Confederated Tribes, die sich aus den Lower und Upper Chehalis, den Cowlitz, den Satsop und den Wahkiakum zusammensetzen. Im Jahr 2000 lebten 691 Menschen in der Reservation.
[Bearbeiten] Aktuelle Situation
Der Stamm hat, passend zum traditionellen Lebensstil, eine Fischverarbeitungsindustrie aufgebaut und eine Fischzucht für Lachs. Zugleich versucht man, die Kultur und die Sprache zu erhalten.
Besonders stark verwurzelt ist die 1882/92 gegründete Indian Shaker Church bei den Lower Chehalis. Ihr Einfluss reicht darüber hinaus bis zu den Klallam, Quinault, Yakama und Hupa, und bis nach British Columbia. Sie unterlagen scharfen Verboten und zahlreiche Mitglieder wurden inhaftiert. Die erste Shaker-Kirche wurde in Shaker Point gegenüber der Squaxin Island Indian Reservation im südlichen Puget Sound gebaut. Von 1883 bis 1932 dehnte sich die Bewegung im Nordwesten der USA und im Südwesten Kanadas aus. Erst 1910 wurde sie in Washington anerkannt. 1927 kam es zu einem Schisma, ausgelöst durch die Frage, ob nun doch Schriften, vor allem die Bibel, akzeptiert werden sollten. So entstanden die Indian Shaker Church und die Indian Full Gospel Church. 1996 umfasste die Kirche rund 3.000 Mitglieder in Washington, Oregon, im Norden Kaliforniens und in British Columbia.
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
[Bearbeiten] Literatur
- Wayne Suttles (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 7: Northwest Coast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1990. ISBN 0-87474-187-4