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Chatyn – Wikipedia

Chatyn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Chatyn (Weißrussland)
DMS
Chatyn
Chatyn

Chatyn (weißrussisch/russisch Хатынь) ist ein ehemaliges Dorf in Belarus (Weißrussland) im Gebiet Minsk (nicht zu verwechseln mit dem in Russland gelegenen Katyn).

Am 22. März 1943 wurde Chatyn bei der Suche nach Partisanen vom Schutzmannschafts-Bataillon 118, welches überwiegend aus Ukrainern bestand, umstellt. Vorausgegangen war ein Überfall der Partisanen auf Angehörige dieser Einheit nahe dem Dorf Kosyri. Nach einem Feuergefecht zogen sich die Partisanen zurück. Fast alle Einwohner des Dorfes, 152 Personen (darunter 76 Kinder), wurden in eine Scheune getrieben und bei lebendigem Leibe verbrannt oder bei dem Versuch zu fliehen erschossen.[1] Deutsche Einheiten trafen erst nach dem Massaker ein.

Der Prozess gegen den Hauptschuldigen, den Kommandeur während dieser Aktion, den Ukrainer G.N. Wasjura, fand erst 1986 statt.

Es gab nur sehr wenige Überlebende. Einer von ihnen war Iossif Kaminski, dessen Figur in der einzigen, überlebensgroßen Skulptur in der von Leonid Lewin gestalten Gedenkstätte verewigt wurde - ein Mann, der seinen toten Sohn auf den Armen trägt.

Chatyn steht heute stellvertretend für die 186 in den Jahren des Zweiten Weltkriegs allein in Weißrussland mit ihren Bewohnern niedergebrannten Dörfer, die nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurden. Im Zentrum der Gedenkstätte steht ein Friedhof der Dörfer. Hier sind Erde und Asche aus den verbrannten Dörfern beigesetzt, jedes Dorf hat seinen eigenen "Grabstein". Mehrerer hundert weiterer von den Deutschen mitsamt ihren Einwohnern verbrannten weißrussischer Dörfer, die später wieder aufgebaut wurden, wird mit einem Denkmal gedacht, in das die Namen dieser Orte eingelassen sind.

Zum Zeitpunkt der Errichtung der Gedenkstätte hieß es offiziell, dass jeder vierte Einwohner Weißrusslands im Krieg umgekommen ist. In Chatyn wird dies durch eine Komposition aus drei Birken und einer ewigen Flamme symbolisiert. Heute geht man von einem noch größeren Blutzoll aus, den das Land zu tragen hatte.

In einer langen Mauer sind die Namen der größten deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager auf dem Territorium Weißrusslands nebst ihren Opferzahlen eingelassen.

Die preisgekrönte Anlage entspricht nicht dem Schema dessen, was in der Sowjetunion üblich gewesen ist. Nicht Heroismus und Kühnheit dominieren, sondern eher Schlichtheit und Nachdenklichkeit. Sozialistische Symbole wie Hammer und Sichel fehlen völlig. An jenen Stellen, an denen einst die Hütten der Dorfbewohner standen, sind Grundrisse aus Betonbalken angedeutet. Hier ragt jeweils ein symbolischer Schornstein in die Luft - das Einzige, was nach dem Niederbrennen eines solchen, aus Holz gebauten Hauses stehenblieb. In den 26 über das 50 ha große Gelände verteilten Schornsteinen sind Glocken eingelassen, die alle dreißig Sekunden synchron einen Schlag abgeben. Dieser durchbricht die Stille und verstummt. Auf diese Weise wird eine sehr erhabene Atmosphäre erschaffen.

Im Sommer 2004 wurde am Rande der Gedenkstätte ein Museum eröffnet, in dem die Ereignisse und Akteure genauer beleuchtet werden.

Die Geschichte mehrerer solcher Dörfer beschreiben Augenzeugenberichte, die von Ales Adamowitsch und Janka Bryl zu einem Buch zusammengestellt wurden, das unter dem russischen Titel Ich bin aus einem verbrannten Dorf (russ.: Я из огненной деревни, weißruss.: Я з вогненнай вёскі...) bekannt wurde. Die Tragödie von Chatyn wurde von Adamowitsch auch in seinem 1972 zunächst auf Russisch, 1976 auch auf Weißrussisch erschienen Roman "Хатынская аповесць" (dt.: Die Erzählung von Chatyn) behandelt, der später als Grundlage für das Drehbuch zu dem Film "Komm und sieh" diente.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. ausführlich bei Bernd Boll: Chatyn 1943... ISBN 3-89678-232-0 S. 25

[Bearbeiten] Literatur

  • Bernd Boll: Chatyn 1943. In: Gerd R. Ueberschär (Hg.): Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Darmstadt 2003, S. 19 - 29. ISBN 3-89678-232-0

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 54° 20' 4" N, 27° 56' 37" O


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