Carl Kaufmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Carl Kaufmann (* 25. März 1936 in New York) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet und Olympiamedaillengewinner, der im 400-Meter-Lauf erfolgreich war.

Sein Höhepunkt waren die Olympischen Spiele 1960 in Rom, bei denen er zwei Silbermedaillen gewann - auf der Einzelstrecke über 400 Meter sowie mit der deutschen 4x400-Meter-Staffel (3:02,7 Minuten, zusammen mit Hans-Joachim Reske, Manfred Kinder und Johannes Kaiser/Carl Kaufmann als Schlussläufer). Dabei erzielte er am 6. September 1960 im Endlauf über 400m zeitgleich mit Olympiasieger Otis Davis (USA) die Weltrekordzeit von 44,9 Sekunden (handgestoppt). Beide waren mit diesem Lauf die ersten, die 400m unter 45 Sekunden gelaufen sind.

Eine Silbermedaille mit der 4x400-Meter-Staffel gewann er auch bei der Europameisterschaft 1958 (3:08,2 Minuten, zusammen mit Manfred Poerschke, Johannes Kaiser und Karl-Friedrich Haas; Carl Kaufmann als Startläufer). In 47,0 Sekunden wurde er im EM-Einzelfinale Vierter.

Carl Kaufmann wurde mehrfach deutscher Leichtathletikmeister. Er startete für den Karlsruher SC. In seiner aktiven Zeit war er 1,84 Meter groß und wog 73 kg.

Der Vater Carl Kaufmanns arbeitete als Angestellter in New York. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges weilte die Familie zu Besuch in Deutschland und ließ sich in Karlsruhe nieder, als eine Rückkehr nach Amerika unmöglich wurde. Carl Kaufmann besuchte in Karlsruhe das Bismarck-Gymnasium. Er machte zunächst das Examen als Sportlehrer und arbeitete als Realschullehrer. Nebenbei studierte er Klavier und Gesang an der Badischen Hochschule für Musik und trat als Schlagersänger auf (erster Schlager: Und Amor läuft mit). 1967 gründete er das Laientheater Die Käuze in Karlsruhe, das er bis in die Gegenwart leitet (Stand 2005).

Carl Kaufmann war von 1962 bis 1975 verheiratet und hat aus dieser Ehe drei Söhne (Michael, Marcus, Christopher). Seine 1985 geborene Tochter aus zweiter Ehe Larissa Kaufmann ist Leichtathletin bei der Leichtathletik-Gemeinschaft Karlsruhe und wurde mehrmals Badische Meisterin.

[Bearbeiten] Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften

1954 100 Meter: Jugendmeister in 11,0 Sekunden
1955 200 Meter: Meister in 21,4 Sekunden; 4x100 Meter: Meister in 40,8 Sekunden
1956 200 Meter: Dritter in 21,7 Sekunden
1957 200 Meter: Zweiter in 21,5 Sekunden
1958 400 Meter: Meister in 46,9 Sekunden
1959 400 Meter: Meister in 46,9 Sekunden
1960 400 Meter: Meister in 45,4 Sekunden
1961 400 Meter: Vierter in 47,9 Sekunden
1963 400 Meter: Vierter in 46,7 Sekunden
1964 400 Meter: Fünfter in 47,4 Sekunden

[Bearbeiten] Literatur

Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898-2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft