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Burggüter der Stadt Kulmbach – Wikipedia

Burggüter der Stadt Kulmbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Burggüter der Waaggasse mit Stadtmauer und Graben
Burggüter der Waaggasse mit Stadtmauer und Graben

Die Burggüter der Stadt Kulmbach sind bis ins Mittelalter zurückgehende wehrhafte Gebäudeanlagen.

Den Burggütern kam zunächst die Bedeutung zu, Adeligen, die im Kriegsfall die Stadt Kulmbach mit ihrer Stadtmauer und letztlich die Plassenburg verteidigen würden, eine verhältnismäßig komfortable Unterkunft zu bieten. Namhafte lokale Adelsgeschlechter sind in den Burggütern vertreten. Später überwiegt der repräsentative Charakter der Gebäude, die auch in bürgerlichen und städtischen Besitz übergehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Burggut Waaggasse 9 - die Fronfeste

Burggut Waaggasse 9 - die Fronfeste, Fronfestenturm links
Burggut Waaggasse 9 - die Fronfeste, Fronfestenturm links

Das Burggut der Waaggasse 9 diente bereits zu Zeiten des Bauernkrieges als Fronveste. Bis in das 20. Jahrhundert lässt sich die Geschichte als Gefängnis verfolgen. Ein prominenter Gefangener ist Christian Wilhelm von Krohnemann, der unter Markgraf Christian Ernst zu hohen Würden gelangte, weil er vorgab Gold herstellen zu können. Als sein Schwindel nicht mehr aufrecht zu erhalten ist, macht man ihm den Prozess und er wird am 27. April 1686 von der Fronveste zum Galgenberg gebracht und dort gehängt. Im Nationalsozialismus wurden politische Gegner und Mitglieder der jüdischen Gemeinde in eine vermeintliche "Schutzhaft" genommen. Nach dem Krieg sorgte die Beugehaft des SPD-Vorsitzenden und 2. Bürgermeisters Fritz Schönauer (1904-1950) für ersten Unruhen und Demonstrationen gegenüber den Alliierten.

[Bearbeiten] Burggut Bauergasse 4

Als erster Besitzer des Burggutes ist 1398 Martin Förtsch von Thurnau genannt.

[Bearbeiten] Burggut Oberhacken 38

Burggut Oberhacken 38
Burggut Oberhacken 38

Die heutige Ansicht als "Schlösschen" ist auf die Gestaltung der Fassade durch die Familie Saltzmann, die ursprünglich aus Nürnberg kommt, zurückzuführen. Das Anwesen mit der Plassenburg im Hintergrund ist eines der beliebtesten Bildermotive lokaler Künster. Im Sprachgebrauch hat sich die Bezeichnung "Künsberger Schlösschen" eingefahren, obwohl dies auf einer Verwechslung der Familie Künsberg mit der Familie Saltzmann zurückzuführen ist. Das Wappen über dem Eingangsportal wurde aus gleichen Gründen mit falschen Tinkturen restauriert.

[Bearbeiten] Burggut Festungsberg 2

Dieses Burgguter befindet sich im Besitz verschiedener namhafter lokaler Adelsgeschlechter, darunter die Familie der Plassenberger, der von Aufseß, von Guttenberg und von der Grün [1].

[Bearbeiten] Burggut Obere Stadt 5 - Erbmarschallenamtshaus

1623 ging das Haus in den Besitz der Familie von Künsberg über, die gleichzeitig das Amt des Erbmarschalls für die Burggrafschaft Nürnberg von den Förtsch von Thurnau übernommen hatten und erst 1784 das Haus in bürgerlichen Besitz veräußerten.

[Bearbeiten] Burggut Oberes Stadtgässchen 1

Das Haus befand sich im 16. Jahrhundert in den Händen der Familie von Wirsberg, die in Glashütten, Lanzendorf und Wildenstein Besitzungen hatten.

[Bearbeiten] Burggut Waaggasse 5

Burggut Waaggasse 5, Renaissancefassade quer zur Stadtmauer
Burggut Waaggasse 5, Renaissancefassade quer zur Stadtmauer
Dr. Johann Streitberger - Bildnis aus der Chronik der Stadt Hof; alter Kupferstich nach einem farbigen Original im ältesten Kirchenbuch der Stadt
Dr. Johann Streitberger - Bildnis aus der Chronik der Stadt Hof; alter Kupferstich nach einem farbigen Original im ältesten Kirchenbuch der Stadt

Bei Sanierungsarbeiten 2003 wurde unter dem Burggut ein Keller entdeckt und erforscht, der mit der mittelalterlichen Synagoge an dieser Stelle und damit mit dem jüdischen Leben in Kulmbach in Verbindung gebracht werden konnte. Der heutige Bau mit seiner ausladenden Renaissance Fassade entstand nach dem Bundesständischen Krieg und wurde 1557 begonnen. Bauherr und erster Bewohner der Anlage ist Johann Streitberger.

[Bearbeiten] Weitere Burggüter

  • Burggut Obere Stadt 7
  • Burggut Obere Stadt 36
  • Burggut Waaggasse 13
  • Burggut Spiegel 12
  • Burggut Grünwehr 1

[Bearbeiten] Literatur

  • Wolfgang Schoberth und die Projektgruppe "denkmal aktiv" des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums Kulmbach: Die Burggüter - Kulmbachs letzten Rätseln auf der Spur. Weißenstadt 2006.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter

[Bearbeiten] Weblinks


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