Brennprobe
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Die Brennprobe ist ein wichtiges Verfahren zur Bestimmung eines unbekannten Kunststoffs oder einer unbekannten Faser. Hierbei werden Aussehen der Flamme, die allgemeine Brennbarkeit und der Brandgeruch zur Bestimmung herangezogen. Die Brennprobe gehört daher zu den zerstörenden Werkstoffprüfungen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über charakteristische Merkmale brennender Kunststoffe bzw. Fasern:
Kunststoff/Faser | Flamme | Brandgeruch | Brennbarkeit | Brennrückstand |
---|---|---|---|---|
Phenoplaste | rußend | stechend (Phenol, Formaldehyd) | schwer entzündlich | |
Polyacylnitril („Acryl“) | – | unbestimmt süßlich | schmelzend, dann brennend, Russentwicklung | harte, schwarze Schmelzperle |
Polyamid | nicht rußend | wie Horn oder Wolle | schmelzend, dann brennend, brennt außerhalb der Flamme weiter | glasige, gelbe bis dunkle fadenziehende Schmelzperle |
Polyester | – | unbestimmt aromatisch | schmelzend, dann brennend | harte Schmelzperle |
Polyethylen (PE) | leuchtend, im Inneren bläulich | wie Kerzenwachs | brennbar | praktisch keine Rückstände, schmilzt, ggf. leichte Rußspuren |
Polypropylen | leuchtend | harzartig | brennbar | |
Polystyrol (z.B. „Styropor“) | leuchtend, rußend | süßlich | brennbar | kohleartig, leicht zerreibbar |
Polytetrafluorethylen („Teflon“) | verglüht bei großer Hitze | stechend | nicht brennbar | |
Polyvinylchlorid (PVC) | grünlicher Flammenrand | stechend | schwer entzündlich | verkohlt |
Polyurethan | leuchtend | stechend | tropft und schäumt beim Brennen | |
Seide | – | nach verbrannten Haar/Horn | verbrennt langsam | blasig, kohleartiger, leicht zerreibbarer Ascherückstand |
Wolle | – | nach verbrannten Haar/Horn | verbrennt langsam | blasig, kohleartiger, leicht zerreibbarer Ascherückstand |
Baumwolle | helle Flamme | verbranntes Papier | verbrennt rasch | wenig, weissgräuliche leichte Asche |