Brautente
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Brautente | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aix sponsa | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Die Brautente (Aix sponsa) ist eine Vogelart, die zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gehört. Sie wird, wie die Mandarinente (Aix galericulata), zur Gattung Aix gerechnet. Die Weibchen dieser beiden Arten sind sehr leicht zu verwechseln.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Erscheinungsbild
Die Brautente ist etwas kleiner als eine Stockente (Anas platyrhynchos). Die etwas größeren Männchen wiegen durchschnittlich knapp 700, die Weibchen etwas mehr als 500 Gramm.
Die Männchen sind sehr bunt gefärbt, haben rote Augen, einen Schopf und eine dunkelbraune Brust. Sie unterscheiden sich deutlich vom eher eintönigen, grau-braunen Weibchen. Die Weibchen haben einen weißen Augenring.
[Bearbeiten] Verbreitung
[Bearbeiten] Ursprünglicher Verbreitungsraum
Der Brutlebensraum der Brautente sind bewaldete Sümpfe, seichte Seen oder Teiche im östlichen Nordamerika wie auch an der Westküste der USA. Sie überwintern in Süden der USA nahe der Atlantikküste.
Brautenten zählten in Nordamerika früher zu den weit verbreiteten Brutvögeln. Die intensive Jagd auf sie sowie die Veränderung ihres Lebensraums durch Trockenlegung von Gewässern und durch Waldrodungen hat sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts stark reduziert. Bereits in den 1920er Jahren ergriff man daher in den USA zu Maßnahmen, sie in einzelnen Regionen wieder anzusiedeln. So wilderte man zahlreiche in Gehegen erbrütete Vögelküken aus. Anfang der 1970er Jahre betrug der Bestand noch 1,3 Millionen Vögel.
Die IUCN geht von einem Gesamtbestand von etwa 3,5 Millionen Tieren aus. Daher gilt die Brautente als ungefährdet.
[Bearbeiten] Verbreitung in Europa
Die optisch attraktive Brautente wurde bereits im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht. Sie gehörte beispielsweise zu den am königlichen Hof zu Versailles gepflegtem Ziergeflügel. Von entflohenen und anschließend verwilderten Brautenten wurde bereits im 19. Jahrhundert berichtet. Allerdings hat sich bis heute keine sich selbst erhaltenden Populationen gebildet, obwohl es von nach 1900 eine Zeit lang gezielte Ansiedlungsversuche im Berliner Großraum gegeben hat. 1909 bestand die frei lebende Population aus etwa 120 Alttieren, die bis 1930 allerdings wieder erloschen war. Solche Einbürgerungsversuche von nicht zur heimischen Fauna gehörenden Tiere werden heute kritisch gesehen. Das anhaltende Interesse an ihrer Haltung hat jedoch dazu geführt, dass Brautenten bis heute in Europa auf den Seen und Teichen von Parkanlagen zu beobachten sind. Sie werden gerne als Ziergeflügel gehalten, weil sie winterhart sind und sich in Gefangenschaft leicht fortpflanzen. Den Vögeln werden in der Regel nicht die Flügel gestutzt, so dass verwilderte Paare gelegentlich in der freien Landschaft brüten und sich kurzfristig auch fortpflanzen. Die Brautente lässt sich mit anderen Entenarten kreuzen, jedoch nicht mit der Mandarinente.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Die Balz der Brautenten beginnt während des Herbstzuges ab Ende Oktober. Gegen Ende Februar sind die meisten der weiblichen Vögel bereits verpaart. Brautenten nisten meist in Baumhöhlen in der Nähe von Gewässern. Sie präferieren dabei solche Höhlen, die 6 bis 15 Meter über dem Erdboden liegen. Die jungen Küken, die nach durchschnittlich 30 Tagen Brut schlüpfen, springen im Alter von etwa 24 bis 36 Stunden aus der Höhle herab. Sie werden dann meistens vom Weibchen alleine betreut. Im Alter von etwa 70 Tagen sind die Jungenten flugfähig.
Brautenten nehmen in Ermangelung von Baumhöhlen auch Nistkästen an.
[Bearbeiten] Nahrung
Ihre Nahrung, hauptsächlich Pflanzenteile und Samen, suchen sie gründelnd im Wasser oder auch zu Fuß an Land. Während sie sich im Herbst und Winter überwiegend pflanzlich ernähren, beträgt beim Weibchen der Anteil der tierischen Nahrung vor und während der Legeperiode bis zu 80%. Auch Brautentenerpel fressen in dieser Zeit vermehrt tierische Nahrung. Bei ihnen beträgt der Anteil durchschnittlich 35%.
[Bearbeiten] Literatur
- Hartmut Kolbe: Die Entenvögel der Welt. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1999, ISBN 3-8001-7442-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Aix sponsa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2007. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 11. Mai 2006
- Videos zu Aix sponsa in der Internet Bird Collection