Blumennesselgewächse
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Blumennesselgewächse | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Loasaceae | ||||||||||
Juss. |
Blumennesselgewächse (Loasaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Hartriegelartigen (Cornales).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Die Loasaceae haben ihre Verbreitung fast nur in der Neotropis; dort kommen sie von Kalifornien bis Patagonien vor, besonders in den Anden. Nur die beiden Arten der Gattung Kissenia R.Br. haben ihre Areale im südlichen Arabien und südwestlichen Afrika.
Sie wachsen in vollkommen unterschiedlichen Lebensräumen: von der extrem trockenen Atacama-Wüste in Südperu und Nordchile bis zu den sehr feuchten Nebelwäldern des nordwestlichen Kolumbien, der zu einem der feuchtesten Lebensräume zählt.
[Bearbeiten] Beschreibung
Es sind meist ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen, selten Sträucher (oder Bäume). Sie haben meistens spiralig angeordnete, zusammengesetzte Laubblätter. Den Namen Blumennesselgewächse tragen sie zu Recht, weil zum einen viele Arten schöne Blüten haben, zum anderen aber alle Arten meist zahlreich vorhandene, sehr vielgestaltige und meist starre Haare besitzen, die bei vielen Arten als sehr unangenehme Brennhaare ausgebildet sind. Die Brennhaare haben eine weitere Verbreitung der bei uns meist einjährig kultivierten Arten in Gärten und Parks verhindert.
Die Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig (vier- bis siebenzählig). Oft sind die Kronblätter kahnförmig; darin befindet sich jeweils ein Büschel von Staubblättern. Die Staubblätter krümmen sich nacheinander auf und der Pollen wird explosionsartig verteilt. Vor diesen Staubblattbüscheln liegen außerordentlich kompliziert gebaute und auffällig gefärbte Gebilde. Es handelt sich hierbei um die nektarproduzierenden Organe der Blüten, sog. Nektarien; diese sind aus der Verwachsung von sterilen Staubblättern (sogenannte Staminodien) entstanden. Je nach Gattung sind jeweils verschieden viele Staminodien in die Bildung eines solchen Nektariums einbezogen. Die Blüten werden meist von Insekten bestäubt; auch in Mitteleuropa ziehen sie viele Schwebfliegen und Bienen an. Bei einer Loasa-Art wurde im nördlichen Argentinien eine Bestäubung durch Feldmäuse beobachtet. Die Zahl der Staubblätter ist in den Taxa unterschiedlich: selten fünf, meist 50 bis 100. Meist fünf (ein oder drei bis sieben) Fruchtblätter sind zu einem, mehr oder weniger oberständigen (im Gegensatz zu anderen Familien der Ordnung), Fruchtknoten verwachsen (synkarp).
Es wird eine Kapselfrucht gebildet; sie kann keulig bis kugelig sein, vielfach ist sie in sich verdreht.
Die Gattung Nasa ist interessant, weil die Samen ihrer Vertreter hohe Gehalte an pharmazeutisch interessanten Fettsäuren enthalten (Gamma-Linolensäure und Stearidonsäure; vgl. Datenbank Samenfettsäuren http://sofa.bfel.de/).
[Bearbeiten] Systematik
Die Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae) wird gegliedert in drei Unterfamilien und 14 Gattungen mit 265 Arten:
- Gronovioideae:
- Cevallia: Es ist eine monotypische Gattung.
- Fuertesia: Es ist eine monotypische Gattung.
- Gronovia: Mit zwei Arten.
- Petalonyx: Mit fünf Arten.
- Loasoideae:
- Aosa: Mit sieben Arten.
- Blumenbachia: Mit 12 Arten.
- Caiophora: Mit 56 Arten.
- Chichicaste: Mit nur einer Art.
- Huidobria: Mit nur zwei Arten.
- Kissenia: Mit zwei Arten.
- Loasa: Mit 36 Arten.
- Nasa: Mit 105 Arten.
- Presliophytum: Mit nur drei Arten.
- Scyphanthus: Mit einer bis zwei Arten.
- Mentzelioideae:
- Mentzelia: Mit 60 bis 80 Arten.
- nicht in eine Unterfamilie eingegliedert:
- Eucnide: Mit 12 bis 15 Arten im südwestlichen Nordamerika.
- Schismocarpus: Es ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art:
- Schismocarpus pachypus: Die Heimat ist Mexiko.
[Bearbeiten] Verwendung
Das getrocknete Kraut von Mentzelia cordifolia aus Südamerika wird in Deutschland als Tee (Angurate) bei funktionellen Oberbauchbeschwerden wie Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, leichten Formen von Gastritis und Magen-Darm-Katarrh verwendet.
[Bearbeiten] Bilder
Blumenbachia hieronymi
Habitus und Blüten |
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Familie der Loasaceae bei der APWebsite (engl.)
- Informationen und Bilder zur Familie. (engl.)
- Die Familie bei DELTA. (engl.)
- The Loasaceae page (engl.)
- Die Haare der Loasaceae. (deutsch)
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