Benno von Arent
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Benno von Arent (* 19. Juni 1898 in Görlitz; † 14. Oktober 1956 in Bonn) war ein deutscher Architekt und im Dritten Reich „Reichsbühnenbildner“.
Nach dem Abitur war von Arent Teilnehmer am Ersten Weltkrieg und danach in Freikorps-Verbänden und der Reichswehr tätig.
Auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit musste er sich zunächst als Autovertreter finanziell über Wasser halten und konnte so nebenbei als Autodidakt den Beruf eines Architekten erlernen.
Ab 1923 konnte er als Ausstatter an verschiedenen Berliner Bühnen wirken, ehe er 1931 in die NSDAP eintrat. Ein Jahr später, 1932, war von Arent Gründer des „Bundes nationalsozialistischer Bühnen- und Filmkünstler“, der 1933 in „Kameradschaft der deutschen Künstler“ umbenannt wurde.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Arent Vorstand der Reichstheaterkammer.
Nach persönlichen Aufträgen für Adolf Hitler wurde Arent 1936 zum Reichsbühnenbildner (Volksmund: Reibübi) ernannt, ein Titel, der vor allem dazu dienen sollte, Arents vorbildhafte Stellung als Bühnenbildner und Ausstatter NS-gemäßer Theateraufführungen zu unterstreichen. Hitler drängte ihm dabei gelegentlich in einer Art Lehrer-Schüler-Verhältnis eigene Bühnenentwürfe auf, unter anderem die Parteitagsinszenierung der Meistersinger, ein Verhältnis, das die Karriere des „Reibübis“ mitbegründete. Seine Aufgabe als Gestalter der Feststraßen bei bedeutenden Aufmärschen wirkte sich auch auf seinen Bühnenstil aus.
Parallel zu seinen parteibezogenen Pflichten arbeitete von Arent weiterhin als Architekt. Sein bekanntestes Werk war die Gestaltung des „Berliner Hauses der Deutschen Arbeitsfront (DAF)“.
Im Frühjahr 1939 wurde von Arent zum „Reichsbeauftragten für die Mode“ ernannt, sein letzter Schritt auf der Karriereleiter.
Arent war, zu unbekanntem Zeitpunkt, auch der SS beigetreten und wurde 1944 zum SS-Oberführer ernannt.
Bei Kriegsende geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1953 freigelassen wurde. 1956 wurde in Berlin ein Entnazifizierungsverfahren angestrengt, nach dessen Urteilsverkündung Arent verstarb.
Arent, dessen künstlerische Ansichten von Hitler geteilt und wohl auch beeinflusst wurden, bevorzugte bei seinen eigenen Bühnenbildern und -kostümen einen realistischen, oft monumentalen Stil, dem er durch Volkstümlichkeit und Verständlichkeit Massenwirkung zu geben versuchte. Einen eigenen Stil konnte er aber bei Kriegsausbruch angesichts künstlerisch bedeutenderer Konkurrenz nicht entwickeln oder gar durchsetzen.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Arent, Benno von |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und im Dritten Reich "Reichsbühnenbildner" |
| GEBURTSDATUM | 19. Juni 1898 |
| GEBURTSORT | Görlitz |
| STERBEDATUM | 14. Oktober 1956 |
| STERBEORT | Bonn |
