Befindlichkeitsskala
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Befindlichkeitsskala (auch Befindlichkeits-Skala) wurde 1976 von D. von Zerssen erstellt. Sie stellt eine Möglichkeit dar, die aktuelle Stimmungslage einer Person zu bestimmen, und wird häufig bei psychologischen Tests sowie bei Therapien angewendet.
Der Gesetzmäßigkeit folgend, dass Stimmungen schlecht beobachtet, jedoch von der Person selbst relativ zuverlässig abgeschätzt werden können, wurde ein Fragebogen bestehend aus etwa 28 Wortpaaren (beispielsweise: aufgeschlossen - gehemmt; guter Dinge - trübsinnig; usw.) erstellt. Jedes Wortpaar ist auf einer 5-stufigen Skala einzuordnen, wobei die mittlere Stufe eine neutrale Einstufung darstellt, die nur gewählt werden sollte, wenn die Stimmung in dem Gebiet sich nicht einschätzen lässt.
Eigenschaft A | ++ | + | 0 | + | ++ | Eigenschaft B |
Sollen Stimmungsänderungen gemessen werden, so ist der Fragebogen mehrmals zu verschiedenen Zeitpunkten (beispielsweise vor und nach einem Test) auszufüllen. Anschließend wird die Antwortskala in die Werte 1 bis 5 transformiert. Die Werte werden über alle Antworten eines Fragebogens gemittelt und können anschließend mit den anderen Fragebögen verglichen werden. Ein wichtiger Test, bei dem die Befindlichkeitsskala zur Anwendung kam, ist das Velten-Experiment (durchgeführt 1968 von Emmet Velten).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] (Statistische) Daten
[Bearbeiten] Einsatzbereich
Der Fragebogen kann in Einzel- oder Gruppentests angewendet werden und hat eine Bearbeitungsdauer von ca. 2 Minuten. Getestet werden können Personen von 20 bis 64 Jahren.
[Bearbeiten] Zuverlässigkeit
Paralleltest-Reliabilität: r = 0,86 und r = 0,95; Halbierungszuverlässigkeit: r = 0,94, für beide Versionen zusammen r = 0,96.
[Bearbeiten] Gültigkeit
Kriterienbezogene Validität: Korrelation mit klinischer Einschätzung der Depressivität bei r = 0,85 (N = 180); Korrelation mit Angaben zur Verstimmung von 28 endogen depressiven Patienten r = 0,90. Weitere Validierung durch Korrelation und gemeinsame Faktorenanalyse mit anderen Testskalen, durch Vergleich von Aufnahme- und Entlassungsbefund psychiatrischer Klinik-Patienten u.a.m.
[Bearbeiten] Normen
Stanine-, Perzentil- und T-Werte (N = 1,761). Referenzwerte für körperlich Kranke, psychiatrische Patienten, spezifische psychiatrische Krankheitsbilder.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Stimmung
- Gefühl
- Emotion
- Befindlichkeitsstörung (Unwohlsein)