Basel-Kleinhüningen
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Kleinhüningen |
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Koordinaten | (611575 / 270360)Koordinaten: 47° 35′ 2″ N, 7° 35′ 33″ O; CH1903: (611575 / 270360) | |
Fläche | 1.36 km² | |
Einwohner | 2493 (Jan. 2003) | |
Bevölkerungsdichte | 1833 Einwohner/km² | |
Ausländeranteil | 45.2 % | |
BFS-Nr. | 2701-019 | |
Postleitzahl | 4057 |
Kleinhüningen, im Baseldeutsch Glaihünige genannt, ist heute ein Quartier der Stadtgemeinde Basel das seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark von Industrie- und Verkehrsanlagen geprägt ist. Davor war Kleinhüningen ein Fischerdorf und eine eigenständige schweizerische Gemeinde ausserhalb der Tore Basels.
Das Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz bildet den nordwestlichsten Punkt des Kleinbasler heutigen Quartiers. Nordöstlich und östlich grenzt die deutsche Gemeinde Weil am Rhein, südöstlich das Quartier Hirzbrunnen, südlich die Wiese mit den Quartieren Klybeck und Rosental und westlich der Rhein mit der französischen Gemeinde Huningue an das Quartier. Vor der Eingemeindung zu Basel erstreckte sich das Dorf Kleinhüningen im Süden weit über die Wiese hinaus bis zum Wiesenplatz.
Der Name leitet sich vom gegenüberliegenden französischen Huningue (Hüningen) ab. Die Namensendung -ingen deutet auf einen alamannischen Ortsnamen hin. Die alamannische Bezeichnung lautete Huningen, also Gehöft der Sippe des Huno. [1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wappen
Das Ortswappen zeigt den Hunnenführer Attila vor seinem Zelt auf grünem Rasen.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Dorf Kleinhüningen wurde von Basel 1640 dem Markgrafen von Baden abgekauft und wurde etappenweise zwischen 1892 und 1907 in die Stadt Basel eingemeindet.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Bevölkerung ist geprägt durch ihre vielfältige Herkunft. Neben 54,8 % Einwohnern mit Schweizer Bürgerrecht hat Kleinhüningen einen Anteil ausländischer Staatsangehöriger von 45,2 % (2005). Von den Schweizern sind 11 bis 12 % (2000) eingebürgert worden.[2] 47,5 % der Einwohner sind stimmberechtigte Schweizer über 18 Jahre.[3]
[Bearbeiten] Wirtschaft
Kleinhüningen ist ein eigentliches Industriequartier, es hat mehr Arbeitsplätze als Einwohner und es gibt mehr Industrie- und Verkehrsflächen als Flächen für Wohnungen.[4] Räumlich dominiert der Hafen mit den beiden Hafenbecken, den dazugehörenden Geleiseanlagen und Containerterminals.
Bei den ca. 3800 Beschäftigten in 158 Betrieben dominiert jedoch das Gewerbe und die verarbeitende Industrie (Wirtschaftssektor II) mit einem Beschäftigungsanteil von 62,3 % gegenüber den 37,7 % die im Dienstleistungsgewerbe (Wirtschafssektor III) arbeiten (2001).[5]
In Kleinhünigen findet man sämtliche öffentliche Einrichtungen (wie Kirche, Post, Schule). Die Einkaufszentren im Weiler Ortsteil Friedlingen bilden für die Kleinhüniger Bevölkerung rege genutzte günstige Einkaufsmöglichkeiten in Fussdistanz.
[Bearbeiten] Sport
Das Quartier hatte früher einen eigenen Eishockeyverein, den EHC Kleinhüningen, welcher jedoch mit dem bankrotten EHC Basel zum EHC Basel-Kleinhüningen fusionierte; inzwischen heisst der Verein wieder nur „EHC Basel“. Kleinhüningen hat ausserdem einen eigenen Fussballverein, den VfR Kleinhüningen, gespielt wird jedoch auf der Schorenmatte in unmittelbarer Nähe im angrenzenden Hirzbrunnen-Quartier.
[Bearbeiten] Gebäude und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Im alten Dorfzentrum
- Pfarrkirche Kleinhüningen ehemalige Dorfkirche von 1710
- Christophoruskirche
- Pfarrhaus in dem C.G. Jung seine Jugendjahre verbrachte
- Fischerhaus Bürgin von 1765 auf dem Areal der Villa Clavel
[Bearbeiten] Im Hafen
- Ausstellung Verkehrsdrehscheibe Schweiz und unser Weg zum Meer
- Ausichtsterasse Siloturm (Bernoullisilo) des Architekten Hans Bernoulli
- Zwischen dem Rhein und dem Hafenbecken I symbolisiert ein silberner Metallpylon das Dreiländereck zwischen Frankreich, Schweiz und Deutschland, welches sich tatsächliche einige Meter weiter im Rhein selbst befindet. (Koordinate: 47° 35' 18.7" N, 7° 35' 23.3" O)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Projekt Deep Heat Mining in Kleinhüningen als Epizentrum
[Bearbeiten] Literatur
- Lüem Barbara: Heimathafen Basel - Die Schweizer Rhein- und Hochseeschifffahrt. Christoph Merian Verlag, Basel 2003, ISBN 3856161899.
- Hugger Paul: von der „Dorfidylle“ zum Alltag eines Basler Industriequartiers. Birkhäuser, Basel 1984, ISBN 3764315776.
- Giesler-Müller Ulrike: Das alamannische Gräberfeld Basel-Kleinhüningen. In: Basler Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte . Nr. 11 B, 1992.
- Lüem Barbara: Basel-Kleinhüningen: Der Reiseführer. Christoph Merian Verlag, Basel 2008, ISBN 978-3-85616-352-5.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt, Virtuelles Museum, Stand 21. November 2006
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt, Kennzahlen zur Integration, Karte 3, Stand 10. Februar 2007
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt, Quartierportrait Kleinhünigen, Stand 20. November 2006
- ↑ Grundbuch- und Vermessungsamt des Kantons Basel-Stadt, Fachstelle für Geoinformation, Zonenplan Ausschnitt Kleinhüningen, Stand 21. November 2006
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt, Quartierportrait Kleinhünigen, Beschäftigung, Stand 21. November 2006
[Bearbeiten] Weblinks
- Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt - Quartierportrait Kleinhüningen
- Historisches Lexikon der Schweiz, Artikel Kleinhüningen
- Wappen von Kleinhüningen
- Pro Kleinhüningen, Neutraler Quartierverein
- Quartiertreffpunkt Kleinhüningen
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