Bahnhofstrasse (Zürich)
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Die Bahnhofstrasse ist eine Strasse in Zürich. International als teure Einkaufsstrasse bekannt, finden sich entlang der 1,4 km langen Strasse zahlreiche Warenhäuser, Boutiquen grosser Kleiderdesigner, Schmuck- und Uhrenläden sowie Luxushotels. Der Paradeplatz, den die Bahnhofstrasse quert, gilt als Zentrum des Schweizer Bankenplatzes.
Mit Rekordwerten bis zu Franken 7500 pro Quadratmeter und Jahr sind die Mieten für Verkaufsfächen im Erdgeschoss an der Bahnhofstrasse die höchsten im ganzen deutschsprachigen Raum. Das ist ein Viertel mehr, als in Bern und Basel an zentralen Lagen bezahlt werden muss und übertrifft die Kaufingerstrasse in München, Deutschlands teuerstes Pflaster um 50 Prozent. Dafür sind die Umsätze pro Quadratmeter auch so hoch wie kaum sonst wo auf der Welt – nur in New York City und Hongkong werden ähnliche Werte erreicht.[1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Verkehr
Die Strasse bildet die Grenze zwischen den Quartieren City und Lindenhof und verbindet mit zwei leichten Richtungsänderungen den Bürkliplatz am Zürichsee mit den Schiffsanlegestellen mit dem Bahnhofplatz vor dem Hauptbahnhof. Sie umschliesst somit in einem leichten Bogen die Altstadt links der Limmat. Der Teil vom See bis zum Paradeplatz wird Obere Bahnhofstrasse genannt, der Abschnitt vom Rennweg bis zum Bahnhof Untere Bahnhofstrasse.
Die Einkaufsstrasse ist grossteils autofrei oder stark verkehrsberuhigt. Die belebtere Untere Bahnhofstrasse und der mittlere Abschnitt an mehreren Stellen sowie der ganze Paradeplatz sind vollständig verkehrsfrei. Ein kurzes, extra breites Stück der Unteren Bahnhofstrasse wird hingegen von zwei stark befahrenen Fahrspuren beansprucht. Hier befinden sich auch die einzigen Ampeln, die Fussgänger bremsen. Auf der ganzen Länge der Strasse haben die Trams der VBZ Vortritt.
[Bearbeiten] Geschichte
An der Stelle der Bahnhofstrasse lag bis ins 19. Jahrhundert der Fröschengraben, der die westliche Befestigungslinie der zweiten Zürcher Stadtbefestigung umgab. Als 1854 feststand, dass der Bahnhof am bisherigen Standort bleiben sollte, wurde mit der Planung der Bahnhofstrasse begonnen. Im Mai 1864 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Nach dem Bau eines Abzugkanals wurde der Graben mit Kies aus dem vorübergehend trockengelegten Schanzengraben aufgefüllt und das Strassenbett angelegt. Dabei verschwanden die Brücke vor dem Rennwegbollwerk und die Augustinerbrücke aus dem Jahr 1813. Im Herbst 1865 wurde die noch ungepflästerte Bahnhofstrasse eröffnet, die Vorgärten wurden im Verlauf der kommenden Jahre überbaut. Das Rennwegbollwerk wurde 1867 abgebrochen. [2] In den 1970er Jahren wurde die Strasse mehrheitlich vom Autoverkehr befreit.
 Der Fröschengraben auf einem Stich von Johann Balthasar Bullinger |
 Der Fröschengraben ca. 1800 – im Vordergrund das Augustinertor |
 Der Fröschengraben 1860 auf einer Zeichnung von Carl Toechi |
 Gleiche Ansicht 1864: Der Fröschengraben wird zugeschüttet |
[Bearbeiten] Wichtige Bauten
- Hauptbahnhof
- Warenhaus Globus
- Warenhaus Manor
- Warenhaus Jelmoli
- St. Annahof
- Pavillon-Skulptur von Max Bill
- Leuenhof (Bank Leu)
- Peterhof
- Sitz der Credit Suisse am Paradeplatz
- Filiale der UBS am Paradeplatz
- Hotel Savoy Baur en Ville am Paradeplatz
- Tiefenhöfe am Paradeplatz
- Sitz der Zürcher Kantonalbank
- Sitz der Schweizerischen Nationalbank am Bürkliplatz
[Bearbeiten] Alltag und Feste
Die Bahnhofstrasse als Einkaufsmeile und Sitz von Banken und Anwaltsbüros ist tagsüber stark belebt. Abends nach Geschäftsschluss wird es aber sehr ruhig.
Teile der Bahnhofstrasse liegen auf der traditionellen Route des Umzuges der Zünfte am Sechseläuten. Auch bei anderen Grossveranstaltungen wie der Streetparade wird die Bahnhofstrasse am Rande einbezogen.
In der Vorweihnachtszeit wird die Bahnhofstrasse jährlich mit einer grossen Weihnachtsbeleuchtung dekoriert. Seit dem 23. November 2005 ist die Strasse durch ein neues, jedoch umstrittenes Lichterkonzept mit Leuchtdiode beleuchtet. Die Lichter sind computergesteuert und verändern ihr Lichterspiel passend zur Menge der flanierenden Personen. Die Installation trägt den Namen "The World's Largest Timepiece".
[Bearbeiten] Magazin Bahnhofstrasse
Unter dem Titel Die (Zürcher) Bahnhofstrasse publiziert die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse, ein Verbund von lokalen Läden und Firmen, zweimal im Jahr eine Publikation mit touristischen und kulturellen Hinweisen.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ NZZ vom 5./6. Januar 2008 mit Verweis auf einen Bericht der Location Services AG als Quelle
- ↑ Thomas Germann: Zürich im Zeitraffer, Band 2, S. 62
[Bearbeiten] Weblinks
- Bahnhofstrasse-Zuerich.ch (mit Verzeichnis der Geschäfte und Sehenswürdigkeiten)
- Gang dur Züri - Bahnhofstrasse (alte Bilder)
- Schweizbilder.ch - Bahnhofstrasse (aktuelle Bilder)
- Die neue Weihnachstbeleuchtung in der Bahnhofstrasse (seit 2005)
- Die alte Weihnachstbeleuchtung in der Bahnhofstrasse (1974-2004)
- Flaniermeilenplan des Zürcher Standortentwicklers Location Services AG
