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Azorenhoch – Wikipedia

Azorenhoch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Durchschnittliche Lage der Azorenhoch im Vergleich zu den Azoren
Durchschnittliche Lage der Azorenhoch im Vergleich zu den Azoren

Das Azorenhoch ist ein als Aktionszentrum wirksames Hochdruckgebiet, das sich im Bereich der Azoren im Nordatlantik ausbildet und eine entscheidende Rolle für das Wetter Mitteleuropas spielt.

[Bearbeiten] Entstehung

Das Azorenhoch gehört zum subtropischen Hochdruckgürtel des Nordatlantiks und entsteht am Rande eines Wirbels des Polarfront-Jetstreams. Kalte Luft sinkt dort ab und wird durch den Golfstrom aufgewärmt. In Verbindung mit dem Islandtief wandert dieser Luftstrom nach Osten. Zu manchen Zeiten weitet sich das Azorenhoch in Form eines Keiles bis nach Mitteleuropa aus; wenn sich eine Hochdruckzelle ablöst, kann diese bis nach Skandinavien ziehen.

Die Drehung ist im Uhrzeigersinn, also mathematisch betrachtet negativ, der mittlere Luftdruck beträgt 1025 hPa.

[Bearbeiten] Auswirkungen im Jahresverlauf

Sind im Winter Islandtief und Azorenhoch ausgeprägt und herrscht somit ein großer Luftdruckunterschied, so entsteht eine milde Westwindlage, der Winter ist eher feucht. Bei einem geringen Druckunterschied hingegen bestimmt die kalte, trockene Luft über Russland das Winterwetter Mitteleuropas.

Ab etwa April, wenn die Sonne in ihrem Zenit steigt und das Azorenhoch nach Norden wandert, wird vermehrt Luft, welche sich über dem Golfstrom erwärmt hat, nach Europa transportiert.

Zum Herbstanfang, wenn die Temperaturen von Meer und Landmassen angeglichen sind, herrschen nur noch geringe Luftdruckunterschiede: es stellt sich eine ruhige Wetterlage ein, und das Azorenhoch verlagert sich nach Südwesteuropa.

[Bearbeiten] Die Nordatlantik-Oszillation

In mehrjährigen Zyklen (rund alle 7 Jahre) werden Winterwetterlagen mit großen Druckunterschieden zwischen Azorenhoch und Islandtief abgelöst von Wintern mit geringen Unterschieden. Dieses Phänomen wird Nordatlantik-Oszillation (NAO) genannt, welches von Walker erstmals 1923 beschrieben wurde. Ein internationales Team um Thomas Felis und Gerrit Lohmann vom DFG-Forschungszentrum Ozeanränder der Universität Bremen hat anhand von Korallen-Untersuchungen nachgewiesen, dass dieses Klimaduo bereits während der letzten Warmzeit vor 122.000 Jahren das Wetter Zentraleuropas und des Nahen Ostens bestimmt hat.


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