Auszieherrille
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Unter Auszieherrille versteht man eine Einkerbung, die sich wie ein Ring kurz über dem Boden einer Patronenhülse befindet. Als Konstruktionsmerkmal wurde sie notwendig bei der Ablösung der Einzellader-Waffen und der Einführung von Selbstladepistolen und Repetiergewehren mit Magazinen. Randpatronen benötigten zu viel Raum in den Kastenmagazinen, und mit der Einführung von Maschinengewehren mit gegurteter Munition erleichterten randlose Patronen mit Auszieherrille den Ladezyklus. Die ersten Patronen dieser Art waren Patronen wie die 7,65 × 25 mm Borchardt von 1893 oder die 6,5 × 55 mm Mauser von 1894.
Nach einer Schussabgabe zieht die Auszieherkralle (Fanghaken) des Verschlusses die leere Patronenhülse an der Ausziehrille aus dem Patronenlager, um sie auszuwerfen.
[Bearbeiten] Patronen ohne Auszieherrille für Automatische Waffen
Eine Patrone, die keine Auszieherrille besitzt, muss jedoch nicht zwingend nur für nicht selbst wiederladende Waffen sein. So ersetzt z.B. bei einer .22 lfB (lang für Büchsen) Patrone der dickere Patronenboden die Auszieherrille. Hierbei setzt dort die Ausziehkralle an um die leere Patronenhülse aus dem Patronenlager zu ziehen.