Arztpraxis
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Eine Arztpraxis ist der Arbeitsraum eines niedergelassenen – praktizierenden – Arztes, wo er Patienten empfängt, untersucht und therapiert. Daneben ist eine Arztpraxis funktional gesehen auch ein Wirtschaftsbetrieb der sog. Freien Berufe. Es gibt privatärztliche und kassenärztliche Praxen. Letztere haben Verträge mit Versicherern der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Privatärzte sind dagegen nicht an Verträge gebunden. Hier ist alleine das Arzt-Patienten-Verhältnis bestimmend.
In Österreich wird die Arztpraxis als „Ordination“ bezeichnet. Ärzte mit Vertragsbeziehungen zu zumindest einem gesetzlich eingerichteten Krankenversicherungsträger (gesetzliche Krankenkasse, z. B. Gebietskrankenkasse) werden Vertragsärzte genannt.
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[Bearbeiten] Kooperationsformen
Aus Kostengründen (Geräte, Miete, Personal) haben sich viele Ärzte dazu entschieden, Gemeinschaftspraxen oder Praxisgemeinschaften zu betreiben. Zu den Unterschieden vgl. dort.
[Bearbeiten] Ausstattung
Arztpraxen sind je nach Fachrichtung unterschiedlich ausgestattet. Wird eine neue Praxis eingerichtet, ist in Deutschland eine fünfstellige Investition aufzuwenden. Heute bestehen Praxen zumeist aus mehreren Räumen wie z.B. der Empfang, das Wartezimmer und das Sprechstundenzimmer. Moderne Praxen verfügen über mehrere Sprechstundenzimmer, auch wenn nur ein Arzt praktiziert. Dies hat organisatorische Gründe und dient auch der Zeiteinsparung für den Arzt bei einem Wechsel eines Patienten (Aufrufen, Entkleiden usw.). Fast immer sind auch Funktionsräume vorhanden, in denen kein großes Gespräch geführt werden soll, sondern Injektionen verabreicht, Verbände gewechselt oder kleinere Anwendungen durchgeführt werden.
Selten geworden ist ein so genanntes Einzellabor. Meist beschränken sich die in der Praxis durchgeführten Analysen auf die Trockenchemie.
[Bearbeiten] Nichtärztlicher Bereich
In Arztpraxen befinden sich heute neben der medizinischen Einrichtung auch komplette Büroeinrichtungen wie Computer, Telefonanlagen u.ä. In den Praxen arbeitet so genanntes nichtärztliches Hilfspersonal, im Sprachgebrauch Arzthelferin genannt. Diese befassen sich neben der Assistenz im medizinischen Bereich auch um das Alltags-Bürogeschäft (Terminvereinbarung, Patientenaufrufe, Schriftverkehr, Abrechnungen etc.). Der Begriff "Sprechstundenhilfe" ist antiquiert, der neue Lehrberuf heißt "Medizinische Fachangestellte", in der Schweiz "Praxisassistentin".
[Bearbeiten] Sonderformen
In der Wohlfahrtshilfe dienen sog. Obdachlosenmobile als mobile Arztpraxen, das sind Sanitätsfahrzeuge, die zu den Obdachlosen fahren, um dort für mittellose Patienten kostenfrei medizinische Hilfe durch einen Arzt zu bieten.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Gebietskrankenkassen bei den österreichischen Sozialversicherungsträgern