Aronstab
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Aronstab | ||||||||||||
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![]() Gefleckter Aronstab mit reifen und unreifen Früchten. |
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arum | ||||||||||||
L. |
Aronstab (Arum) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Arum ist eine von zwei mitteleuropäischen Gattungen aus dieser weitgehend tropischen Pflanzenfamilie. Die Areale reichen von Nordafrika über Europa bis zum westlichen Asien. Sie wachsen vor allen in anspruchsvollen Laubmischwäldern und Gebüschen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Namensgebung
Die Namensgebung bezieht sich auf den Blütenkolben und wird mit Aaron in Zusammenhang gebracht: Altes Testament, Zitat (4. Mose 17, 21-23): Mose redete mit den Israeliten, und alle ihre Fürsten gaben ihm zwölf Stäbe, ein jeder Fürst je einen Stab, nach ihren Sippen, und der Stab Aarons war auch unter ihren Stäben. Und Mose legte die Stäbe vor dem HERRN nieder in der Hütte des Gesetzes. Am nächsten Morgen, als Mose in die Hütte des Gesetzes ging, fand er den Stab Aarons vom Hause Levi grünen und die Blüte aufgegangen und Mandeln tragen. Mit diesem Zeichen wurde die Vormachtstellung Moses und Aarons über die Kinder Israel bewiesen.
[Bearbeiten] Beschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanzen erreichen Wuchshöhen von etwa 15 bis 40 Zentimeter. Diese Geophyten bilden Knollen als Überdauerungsorgane. Die gestielten, einfachen Laubblätter haben eine spießförmige bis pfleilförmige Blattspreit, die Blattränder sind einfach.
Sie sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der Blütenstand ist typisch für die Araceae. Der Kolben (Spadix) ist kürzer als das einzelne tütenförmige Hochblatt (Spatha). Der männliche Teil des Blütenstandes ist kürzer als der weibliche. Zwischen den fruchtbaren männlichen und weiblichen Blüten sitzen ein bis sechs Reihen steriler Blüten, die nach unten gebogen sind. Die männlichen Blüten bestehen nur aus drei bis vier Staubblättern. Die Befruchtung der Blüten erfolgt durch Fliegen und Mücken, welche durch den intensiven Geruch (nach Aas) angelockt werden. Durch die Form der Blüte, die auch als Fliegenkesselfalle bezeichnet wird, gelangt ein einmal angelocktes Insekt immer an den Stempel, wodurch eine Übertragung der Pollen sicher gewährleistet wird. Die bei Reife roten Beeren enthalten viele Samen.Diese Pflanzenart kommt in Wäldern, Gebüschen und Hecken vor.
[Bearbeiten] Giftpflanze
Alle Teile der Pflanze sind giftig und enthalten in großen Mengen Oxalat, daneben flüchtige Scharfstoffe, wie das bittere Saponin Aroin und das Alkaloid Coniin. Sogar beim bloßen Berühren der Pflanze kann es zu Rötungen der Haut und Blasenbildung kommen. Nach dem Verzehr von Pflanzenteilen, speziell der roten, süß schmeckenden Beeren, können sich Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle einstellen. Auch ein Anschwellen der Lippen sowie Entzündungen der Mundschleimhäute mit schmerzhaftem Brennen auf der Zunge und im Rachen können die Folge sein. Die Symptome treten meist innerhalb von fünf bis 25 Minuten auf. Wenn man die dreieckförmigen Blätter kaut, entsteht durch das Oxalat ein Piksen auf der Zunge. Vor allem beim Weidevieh wurden tödliche Vergiftungen durch Verzehr der Blätter im Frühjahr beobachtet. Wegen des angenehm süßlichen Geschmacks entstehen Vergiftungen am ehesten durch die roten Beeren. Die Giftigkeit der Beeren kann je nach Standort und Reifegrad beträchlich schwanken. Durch Abkochen und Trocknen verliert die Pflanze an Giftigkeit.
[Bearbeiten] Arten (Auswahl)
Es gibt etwa 15 bis 25 Aronstab-Arten (Arum):
- Kretischer Aronstab (Arum creticum)
- Südöstlicher Aronstab (Arum cylindraceum)
- Dioscorides-Aronstab (Arum dioscoridis)
- Arum jacquemontii (Syn.: Arum griffithii)
- Italienischer Aronstab (Arum italicum)
- Arum korolkowii
- Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
- Schwarzer Aronstab (Arum nigrum)
- Östlicher Aronstab (Arum orientale)
[Bearbeiten] Bilder
Gefleckter Aronstab (Arum maculatum):
Gefleckter Aronstab (Arum maculatum), Blütenstand und Blätter. |
Andere Arten:
Italienischer Aronstab (Arum italicum), Fruchtstand. |