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Aron von Kangeq – Wikipedia

Aron von Kangeq

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aron von Kangeq (* 9. April 1822 in Kangeq; † 12. März 1869) war ein bedeutender grönländischer Maler und Erzähler. Er gilt als der Vater der grönländischen Malerei[1].

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Missionstätigkeit in Grönland. Aquarell von Aron von Kangeq
Missionstätigkeit in Grönland. Aquarell von Aron von Kangeq

Aron wurde in Kangeq, einer mittlerweile verlassenen Siedlung im Gemeindegebiet der grönländischen Hauptstadt Nuuk in eine Familie von Katecheten geboren. Daher wuchs er im Umfeld der dort wirkenden Herrnhuter Brüdergemeine auf und hatte engen Kontakt zu bedeutenden Personen wie Samuel Kleinschmidt und Hinrich Rink. Auch er selbst wirkte als Katechet und konnte daher auch lesen und schreiben, verdiente seinen Lebensunterhalt aber dennoch hauptsächlich mit der Robbenjagd. In den letzten zehn Jahren seines Lebens litt er allerdings so stark unter Tuberkulose, dass er diesen Beruf nicht mehr ausüben konnte und sich ausschließlich mit seiner Kunst beschäftigte. Er bewegte sich somit sowohl in der norwegisch-dänischen Kolonial- als auch der einheimischen Inuit-Jägerkultur, was auch in seiner Kunst zum Ausdruck kam. 1869 erlag Aron von Kangeq seiner Krankheit[2].

[Bearbeiten] Kunst

Darstellung einer mythologischen Szene: Ein Tupilak wendet sich gegen seinen Schöpfer und bedrängt dessen Frau
Darstellung einer mythologischen Szene: Ein Tupilak wendet sich gegen seinen Schöpfer und bedrängt dessen Frau

Arons künstlerisches Talent wurde hauptsächlich von Hinrich Rink erkannt und gefördert, der ihn auch mit den notwendigen Materialien versorgte. Für Rink fertigte Aron auch viele Holzschnitte an, die diesem in der von ihm gegründeten Zeitung Atuagagdliutit als Illustrationen dienten. Hauptsächlich beschäftigte sich Aron von Kangeq aber mit (meist kleinformatiger) Aquarellmalerei. Thematisch dreht sich sein Werk hauptsächlich um die Darstellung alter Inuit-Mythen wie die Auseinandersetzungen zwischen Inuit und Grænlendingar, magisch-mystische Inhalte sowie das grönländische Alltagsleben. Formal ließ er sich dabei stark von den verbreiteten Bibelillustrationen seiner Zeit inspirieren[3]. Auf Anregung von Rink, der selbst Sagen und Märchen sammelte, begann Aron auch, die seinen Bildern zugrundeliegenden Mythen aufzuschreiben.

Viele der über 400 bekannten Bilder Arons sind in Nuuk ausgestellt, 89 davon befinden sich im Ethnografischen Museum in Oslo. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Darstellungen, die wegen ihres explizit sexuellen Inhalts in Nuuk nicht erwünscht waren.

[Bearbeiten] Werke

Gesammelte Erzählungen und Illustrationen:

  • Aron fra Kangeq, G. Thorning/A.Grove/K. Thisted (Hrsg.): „Taama allattunga, Aron“. Aalup Kangermiup oqaluttuttuai assilialiaalu tamakkiisut. 1-2, Atnakkiorfik, Nuuk 1999 (Kalaallisut).
  • Aron fra Kangeq, G. Thorning/A.Grove/K. Thisted (Hrsg.): Således skriver jeg, Aron. Samlede fortællinger og illustrationer af Aron fra Kongeq. 1-2, Atnakkiorfik, Nuuk 1999 (Dänisch).

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. visitgreenland (Hrsg.): Bildende Kunst - Eine Ausdrucksform der neueren Zeit. (Stand: 15. März 2008).
  2. Verena Träger, smart-art (Hrsg.): Eskimokunst. (htm) (Deutsch) (Stand: 17. März 2008).
  3. Jack Campisi, Mashantucket Pequot museum & research center (Hrsg.): Legends from Greenland... Or What Became of the Norse?. (Englisch) (Stand: 17. März 2008).

[Bearbeiten] Literatur

Jørgen Trondhjem: Representing Identity: Cultural continuity and change in modern Greenlandic Art. In: International Ph.D School od the Studies of Arctic Societies (Hrsg.): Building Capacity in Arctic Societies: Dynamics and Shifting Perspectives. Quebec 2005, ISBN 2-921438-62-3, S. 131-141 (http://www.hum.ku.dk/ipssas/2003%20PROCEEDINGS%20-%20COMPLETE%20VOLUME.pdf ; Stand: 18. März 2008).

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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