Codice Sconto: E463456

This WebPage/Resource is provided by https://www.classicistranieri.com

Apocolocyntosis – Wikipedia

Apocolocyntosis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Apocolocyntosis (griechisch etwa „Verkürbissung“, von κολοκύνθη „Flaschenkürbis“) ist eine 54 n.Chr. anonym veröffentlichte satirische Schmähschrift Senecas, die sich gegen den römischen Kaiser Claudius richtet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das Werk

Die Apocolocyntosis steht scheinbar in scharfem Kontrast zu Claudius' Leichenrede, die Seneca als Lehrer des jungen Nero kurz nach Claudius' Tod verfasst hatte. Doch Zeitgenossen bezeugen, dass schon jene Rede auf der Beerdigung des Claudius nur Gelächter hervorgerufen hat. Der Ruf des Claudius war also offenbar kein guter. Schon zu seinen Lebzeiten wurde er wohl heimlich belächelt und kritisiert. Der Kontrast zur Apocolocyntosis - die den Kaiser völlig ins lächerliche zieht - ist folglich gar nicht allzu scharf. Trotzdem konnte Seneca die Rede nicht unter seinem Namen veröffentlichen, da die Erinnerung an Claudius offiziell nicht beschädigt werden durfte.

Einen Gutteil der Schrift nimmt die Rede des Augustus ein, in welcher dieser gegen die Vergöttlichung Claudius' Partei ergreift. In seiner hervorgehobenen Darstellung sollen auch die Erbansprüche des jungen Nero bestärkt werden. Sie sind nämlich durch dessen direkte Verwandtschaft mit Augustus begründet.

[Bearbeiten] Die Handlung

Die Handlung spielt am Todestag Claudius. Dieser begibt sich in den Himmel, um dort zum Gott erhoben zu werden, wie es nach seinem Tod eigentlich geschehen sollte. Als Claudius dort ankommt, nachdem die Parze, die eigentlich für das Erschaffen des Lebens verantwortlich ist, seinen Lebensfaden durchtrennt hat, versucht er Herkules zu beeinflussen, für ihn vor der Götterversammlung zu sprechen. Herkules versteht ihn jedoch nicht, da Claudius völlig unverständlich spricht. Er fragt ihn, aus welchem Erdtteil er käme, und findet schließlich Antwort in einem - an dieser Stelle unpassenden - Homervers, den Claudius zitiert. In der Versammlung verhandeln die Götter nach Art des römischen Senats über die Vergöttlichung. Claudius wird schließlich auf Beschluss der Götterversammlung aus dem Himmel verwiesen und von dem Götterboten Merkur in die Unterwelt gebracht. Dort wird er von einem Gericht verurteilt, für Ewigkeiten mit einem Würfelbecher ohne Boden zu spielen. Die Bestrafung des Tantalus und Sisyphos erscheinen als zu gering oder unpassend.

Letztlich allerdings muss er nicht in die Hölle. Stattdessen wird er dem Kaiser Caligula zugesprochen, der ihn dem Freigelassenen Menander vermacht, dem er als Büttel dienen soll.

[Bearbeiten] Senecas Umsetzung

Das Stück ist das einzig vollständig erhaltene Exemplar einer Meneippischen Satire aus Rom. Seneca vereint im Stück Elemente z.B. aus dem Epos (Götterapparat und Unterweltsfahrt), der Tragödie (Auftitt eines Chors) und der Komödie (Auftritt des Herakles als Heracles comicus) in parodisierender Weise. Wie in den anderen römischen Satiren des Juvenal und Persius ist auch hier der Zeitbezug ein wichtiges Element.

Während des gesamten Stückes werden zahlreiche Anspielung auf die Zeit, in der Claudius regiert hat, deutlich. So finden sich in dem Werk Anspielungen auf:

  • die Anstellung zahlreicher Winkeladvokaten während Claudius Amtszeit,
  • dessen Hang, politische Widersacher hinrichten zu lassen.

Seneca spielt auch auf verschiedene schlechte Charaktereigenschaften Claudius' an:

  • dessen Unvermögen sich auszudrücken,
  • dessen Hang zu Glücksspielen.

[Bearbeiten] Motive für die Verfassung der Schrift

Man hat Seneca in der Vergangenheit vorgeworfen, sich mit seiner Schmähschrift auf ein Niveau begeben zu haben, das seiner nicht würdig sei. Dabei wurde die Schrift kausal in einen Zusammenhang mit der Verbannung Senecas und den Frust darüber gestellt.

Dies ist so sicherlich nicht richtig. Neben der stilistischen und sprachlichen Brillianz des Werks ist es zumindest fraglich, ob sie nur aus Frust und Häme verfasst wurde. Eine solche Unterstellung verkennt die Gelehrtheit und Stellung Senecas, der schon von Zeitgenossen für sein literarisches Werk geachtet wurde.

Die neuere Forschung mutmaßt deshalb, das Seneca mit der vernichtetenden Kritik an Claudius auch dessen Nachfolger Nero auf den rechten Weg weisen wollte. Die Apocolocyntosis habe also einen pädagogischen Charakter gehabt. Man begründet diese Annahme damit, dass Seneca bei Nero damals schon schlechte Charakterzüge erkannte. Mit dieser Annahme steht und fällt die These jedoch.

Ähnliches wird auch in Bezug auf Senecas Schriften "De Clementia" und "De ira" vermutet. Die dort vorzufindende Preisung des guten Eigenschaften des Herrschers sind wohl nur als stoische Idealvorstellungen Senecas formuliert und kritisieren indirekt ihre "Addressaten" Claudius und Nero. Ihnen fehlen nämlich eben diese Eigenschaften.

[Bearbeiten] Weblinks

Codice Sconto: E463456

Static Wikipedia (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -