AN-94
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AN-94 | |
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Allgemeine Information | |
Zivile Bezeichnung: | Nikonov AN-94 Abakan |
Militärische Bezeichnung: | AN-94, 6P33 (GRAU-Index) |
Einsatzland: | Russland |
Entwickler: / Hersteller: |
Izhmasch |
Herstellerland: | Russland |
Produktionszeit: | 1993 bis |
Waffenkategorie: | Sturmgewehr |
Maße | |
Gesamtlänge: | 728 mm ohne Schulterstütze, 943 mm |
Gewicht: (mit leerem Magazin): |
3,85 kg |
Lauflänge: | 405 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 5,45 x 39 mm |
Mögliche Magazinfüllungen: | 30 Schuss Patronen |
Effektive Reichweite: | 650 - 700 m |
Maximale Schussweite: | 700 m |
Kadenz: | 1800(die ersten beiden Schüsse) ,600 Schuss/min |
Mündungsgeschwindigkeit Projektil (V0): |
960 m/s |
Visier: | Kimme und Korn |
Ladeprinzip: | Gasdrucklader |
Liste der Handfeuerwaffen |
AN-94 (russisch: Aвтомат Никонова/ Transkripton: Awtomat Nikonowa) ist ein russisches Sturmgewehr im Kaliber 5,45 x 39 mm.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das AN-94 wurde offiziell im Jahr 1994 von der russischen Armee und dem Innenministerium als möglicher Ersatz des AK-74 eingeführt. Das Gewehr wurde von Gennadij Nikonow, einem Waffenkonstrukteur für die staatlichen Ischmasch-Rüstungswerke in den späten 80ern und frühen 90ern entwickelt. Dieses Gewehr, ursprünglich bekannt als ASN-Prototyp, wurde für einen Waffenwettbewerb der Armee entwickelt und wurde dort auch zugelassen. Dieser Wettbewerb, bekannt unter dem Codenamen Abakan (benannt nach der russischen Stadt Abakan) war vorgesehen, einen effektiveren Nachfolger für das AK-74 zu finden. Das ASN wurde zusammen mit vielen anderen Prototypen getestet, gewann diese Tests und wurde folglich konsequenterweise angeschafft. Ursprünglich war vorgesehen, die meisten, wenn nicht sogar alle AK-74 durch das AN-94 zu ersetzen. Dies war aber aus verschiedenen Gründen (Hauptgrund: Geld) nicht möglich. Heute ist das AN-94 bei einigen Eliteeinheiten der russischen Armee, der Polizei und Truppen des Innenministeriums im Einsatz. Der größte Teil der russischen Armee bleibt weiterhin mit Kalaschnikow bewaffnet. Anders als alle anderen russischen Waffen ist das AN-94 nicht für fremde Länder käuflich zu erwerben.
[Bearbeiten] Vor- und Nachteile
Die Hauptverbesserung des AN-94 gegenüber dem AK-74 ist die Einführung des 2-Schuss-Feuerstoßes, zusätzlich zum Einzel- und vollautomatischen Feuer. Die beiden Schüsse werden mit einer hohen Feuerrate abgegeben, wobei Rohr und Verschluss nach hinten gleiten. Der Rückstoß der beiden Schüsse wird erst dann spürbar, wenn die beiden Geschosse den Lauf bereits verlassen haben. Ein trainierter Schütze kann auf einer Zielscheibe in 100 m Entfernung beide Kugeln durch ein Loch schießen. Hierdurch erhöht sich die Tödlichkeit der Waffe, die Fähigkeit, Gegner sofort zu stoppen, und die Fähigkeit, Körperpanzerungen zu durchdringen. Der vollautomatische Feuermodus besteht aus zwei Phasen: Zunächst werden die ersten zwei Schüsse in hoher Kadenz abgegeben, dann die weiteren in einer langsameren Kadenz, bis der Abzug wieder gelöst wird oder das Magazin leer ist. Ein weiterer Vorteil zum alten Gasdruckladersystem ist der zweite Gaskolben, dieser reduziert den Rückstoß erheblich, um die Waffe bei Dauerfeuer besser handhaben zu können. Ansonsten gibt es keine Vorteile gegenüber dem AK-74.
Der große Nachteil des AN-94 ist der komplizierte Aufbau seiner Einzelteile. Der Ausbildungsaufwand für das Erlernen von Zerlegen und Zusammensetzen ist somit im Vergleich zu anderen Sturmgewehren relativ hoch und auch die Reinigung ist komplizierter und zeitintensiver. Es wird also einigen Elite-Verbänden vorbehalten bleiben, den Vorteil des 2-Schuss-Modus zu nutzen. Weitere Nachteile des AN-94 sind die schlechte Griffergonomie, das schlecht zu reinigende Visier (besonders unter Kampfbedingungen) und die überall vorhandenen scharfen Kanten und Ecken, die sich in der Uniform verfangen oder sogar zu Verletzungen führen können. Der geklappte Kolben verdeckt den Abzug, und der Feuermodus-Wahlschalter, der von dem Sicherungshebel getrennt ist, ist bei Nässe kaum noch zu bedienen.
[Bearbeiten] Aufbau
Das AN-94 ist mit einem fiberglasverstärkten Polymer-Gehäuse mit integriertem Handschutz ausgestattet. Als Magazin können die 30-Schuss- und 45-Schuss-Standardmagazine des AK-74 verwendet werden, ebenso wie die neuartigen 60-Schuss-Kastenmagazine. Die Visiereinrichtung unterscheidet sich grundlegend von allen bisherigen russischen Systemen. Der Kolben ist aus hochfestem Plastik gefertigt und lässt sich nach rechts umklappen. Die Mündungsbremse in Form einer Acht ist selbstreinigend und lässt sich leicht entfernen. Die Bajonetthalterung befindet sich an der vorderen Visiereinrichtung und ermöglicht es, anders als bei den Kalaschnikow-Gewehren, einen angebauten Granatwerfer auch mit aufgepflanztem Bajonett abzufeuern.