Amide
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Amide sind eine chemische Verbindungsklasse, die sich formal von Ammoniak ableitet.
- Ionische Amide sind Salze des Ammoniaks, z. B. Natriumamid, NaNH2.
- Kovalente Amide leiten sich formal von Ammoniak oder organischen Aminen und anorganischen oder organischen Säuren ab. Sie haben die allgemeine Strukturformel R–X(=O)n–N–R'R'', R, R' und R'' können Wasserstoff oder andere Reste, X ein beliebiges Nichtmetall sein.
Beispiel einer (kovalenten) Amidbildung:
Eine isomere Struktur, bei der die Doppelbindung nicht zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff, sondern zwischen Kohlenstoff und Stickstoff liegt und gleichzeitig eine Alkohol-Gruppe vorliegt, bilden die Amidate.
[Bearbeiten] Kovalente Amide
Die kovalenten Amide werden unter anderem in
- Carbonsäureamide als Derivate von Carbonsäuren,
- Sulfonsäureamide als Derivate von Sulfonsäuren,
- Phosphorsäureamide als Derivate verschiedener Phosphorsäuren und
- Lactame als cyclische Amide
eingeteilt. Je nachdem wie oft Wasserstoff unter den Resten R' und R'' ist, unterscheidet man zwischen primären, sekundären und tertiären Amiden.
[Bearbeiten] Carbonsäureamide
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- Bezeichnung als funktionelle Gruppe in der systematischen Namensgebung
- Carbamoyl-, -carboxamid, -amid
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- Primäre Carbonsäureamide (R' = R'' = H)
- Allgemeine Struktur: (R–C=O)–NH2
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- Sekundäre Carbonsäureamide (R' ≠ H, R'' = H)
- Allgemeine Struktur: (R–C=O)–NH–R'
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- Tertiäre Carbonsäureamide (R' ≠ H, R'' ≠ H)
- Allgemeine Struktur: (R–C=O)–N–R'R''
[Bearbeiten] Sulfonsäureamide
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- Bezeichnung als funktionelle Gruppe in der systematischen Namensgebung
- Sulfamoyl-, -sulfonamid
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- Primäre Sulfonsäureamide (R' = R'' = H)
- Allgemeine Struktur: R–S(=O)2–NH2
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- Sekundäre Sulfonsäureamide (R' ≠ H, R'' = H)
- Allgemeine Struktur: R–S(=O)2–NH–R'
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- Tertiäre Sulfonsäureamide (R' ≠ H, R'' ≠ H)
- Allgemeine Struktur: R–S(=O)2–NR'R''