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Albert Hahl – Wikipedia

Albert Hahl

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Albert Hahl
Albert Hahl

Albert Hahl (* 10. September 1868 in Gern; dort † 25. Dezember 1945) war ein deutscher Kolonialbeamter und Gouverneur von Deutsch-Neuguinea.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft kam Hahl 1895 in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts. Von Januar 1896 bis Dezember 1898 lebte und arbeitete Hahl als kaiserlicher Richter in Herbertshöhe, sowie gleichzeitig als Verwaltungsbeamter in Stephansort im damaligen Schutzgebiet der Neuguinea-Kompagnie.

Nach dem plötzlichen Tod von Curt von Hagen amtierte Albert Hahl vom 15. August 1897 bis 11. September 1897 für kurze Zeit als geschäftsführender kommissarischer Landeshauptmann der Neuguinea-Kompagnie.

Hahl unter den Einheimischen von Ponape
Hahl unter den Einheimischen von Ponape

Nach kurzer Beschäftigung in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts wurde er 1899 als Vizegouverneur mit Sitz in Ponape mit der Verwaltung des mit dem Deutsch-Spanischen Vertrag 1899 neu erworbenen Inselgebiets der Karolinen, Marianen und Palauinseln betraut.

Nach dem Rücktritt Rudolf von Bennigsens versah Albert Hahl zunächst ab 10. Juli 1901 das Gouverneursamt als stellvertretender Gouverneur kommissarisch, bevor er ab 10. November 1902 endgültig zum Gouverneur von Deutsch-Neuguinea bestellt wurde. Er übte dieses Amt bis zum 13. April 1914 aus.

Hahl beteiligte sich in der Erforschung des Landes und durchquerte 1908 in Begleitung zweier andere Europäer zuerst Bougainville. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Neuguinea hatte er unter dem Volk der Tolai gelebt und ihre Sprache erlernt.

Um eine effektive und gerechte Verwaltung einzuführen, ernannte Hahl indigene Ortsvorsteher ("Luluai"), die die Brücke zwischen deutscher Verwaltung und den Einheimischen darstellen sollten. Den Luluai oblag die lokale Verwaltungstätigkeit. Rechtsprechungen zu Landfragen etc. fanden nur durch die kaiserlichen Richter statt. Die Luluai verdienten bis zu 300 Mark im Monat. Als Gegenleistung hatten sie Quoten von unbezahlter Arbeit zu erfüllen und die 10%ige Kopfsteuer (seit 1906) einzusammeln. Durch diese Form der direkten Verwaltung wurden die gefürchteten Strafexpeditionen, wie sie bei Hahls Vorgänger üblich waren, unnötig.[1]

Hahl hatte bereits 1899 dafür gesorgt, dass das Recht, Land von den lokalen Dorfgemeinschaften zu erwerben oder unbewohntes Gebiet einfach in Besitz zu nehmen, ausschließlich beim Gouvernement lag, das beim Weiterverkauf genau darauf achtete, dass keine Besitzrechte der Einheimischen verletzt wurden. Seit 1903 wurden darüber hinaus die bestehenden Besitzverhältnisse auf ihre Richtigkeit überprüft. So wurden zwischen 1903 und 1914 über 5.740 ha, die bereits in den Besitz europäischer Pflanzer übergegangen waren, wieder an die Dorfgemeinschaften zurückgegeben und insgesamt 70 unveräußerliche Reservate mit einer Gesamtgröße von 13.114 ha geschaffen. Jedem Neuguineer musste mindestens ein Hektar Land zum Siedeln und Bebauen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise war es Hahl gelungen, dass die Neuguineer selbst am Wirtschaftsleben teilhaben konnten und nicht gezwungen waren, auf europäischen Plantagen zu arbeiten. 1914 kamen mehr als die Hälfte des Kopra-Exportes aus unabhängigem Anbau der Einheimischen.

Unter Hahls Regierungszeit entstanden drei Regierungs- und zwei Missionshospitäler, in denen neben der Versorgung der Bevölkerung junge Einheimische eine medizinische Grundausbildung erhielten und nach einigen Monaten als medizinische Luluais in ihre Dörfer zurückkehrten.

Auch das Bildungswesen wuchs stark und als Hahl 1914 Neuguinea verließ, gab es über 600 Grundschulen, sechs Handwerkerschulen und eine Dolmetscherschule. Die Scholarisationsquote von 3,2 % lag über den meisten afrikanischen Kolonien und den Südsee-Kolonien der anderen Kolonialmächte.

In der Weimarer Republik war Hahl ein starker Vertreter des Kolonial-Revisionismus. Im Dritten Reich unterhielt Hahl Kontakt zum Solf-Kreis, der sich um die Witwe des ehemaligen Gouverneurs von Deutsch-Samoa, Wilhelm Solf, gebildet hatte und dem Widerstand zuzuordnen ist. Der NSDAP schloss sich Hahl nie an.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. W. Westphal: Geschichte der deutschen Kolonien. Lizensausgabe für Gondrom Verlag, C. Bertelsmann, 1991, ISBN 3-8112-0905-1

[Bearbeiten] Literatur

  • Deutsches Kolonial-Lexikon. Band 2, S. 10, Leipzig 1920
  • Hermann Joseph Hiery (Hrsg.): Die Deutsche Südsee 1884-1914. 2. Auflage. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2001, ISBN 3-506-73912-3
  • Albert Hahl: Gouverneursjahre in Neuguinea. Abera Verlag, Hamburg 1997, ISBN 978-3-934376-10-6

[Bearbeiten] Weblinks



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