Air America
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Air America war eine US-amerikanische Fluggesellschaft, die von der CIA kontrolliert wurde und verdeckte Operationen in Südostasien während des Vietnamkriegs durchführte. Nach außen hin trat sie dabei als zivile Fluggesellschaft auf.
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[Bearbeiten] Geschichte
Von 1959 bis 1962 gewährte Air America direkte und indirekte Unterstützung für die Operationen Ambidextrous, Hotfoot und White Star (Training für die laotischen Streitkräfte).
Von 1962 bis 1975 setzte Air America US-amerikanisches Personal ein, um logistische Unterstützung für die Secret Army zu gewährleisten, transportierte Flüchtlinge und machte sogar Aufklärungsflüge. Des Weiteren wurden SAR-Missionen für abgestürzte Kampfpiloten in Indochina durchgeführt. Die Piloten der Air America waren die ersten Zivilisten, die an Kampfhandlungen teilnahmen.
Im Sommer 1970 wurden 24 zweimotorige Transportflugzeuge und 24 weitere „short take-off and landing“ (STOL) Flugzeuge sowie 30 Hubschrauber für Operationen in Burma, Kambodscha, Thailand und Laos eingesetzt. Während dieser Zeit arbeiteten über 300 Piloten, Kopiloten, Flugmechaniker und Lademeister, die allesamt in Laos bzw. in Thailand stationiert waren. Im Jahr 1970 transportierte Air America 20.000 t Lebensmittel nach Laos. Als 1975 nordvietnamesische Streitkräfte Südvietnam einnahmen, wurden das Personal der US-Botschaft in Saigon, ihre Angehörigen und Mitarbeiter der Regierung von Südvietnam in letzter Minute durch Hubschrauber der Air America in Sicherheit gebracht.
[Bearbeiten] Staatlich organisierter Drogenhandel
Air America war nachweislich in großem Stil in den Drogenhandel verwickelt, vor allem durch den Schmuggel von Opium und Heroin. Verbündete, meist informelle Armeen wurden finanziert, indem von ihnen hergestelltes Heroin mit Hilfe der CIA auf den Markt gebracht wurde. Der amerikanische Geschichtsprofessor Alfred W. McCoy hat diese Vorgänge detailliert in seinem Buch "The Politics of Heroin. CIA Complicity in the Global Drug Trade" beschrieben (deutsch: Die CIA und das Heroin, Verlag Zweitausendeins, 2003). Die CIA versuchte 1972 vergeblich, das Buch "aus Gründen der nationalen Sicherheit" zu zensieren. Die Veröffentlichung hatte eine Reihe von Untersuchungskommissionen in den USA zur Folge, bei denen auch McCoy als Zeuge aussagte.
[Bearbeiten] Filme
Roger Spottiswoode drehte 1990 angelehnt an die tatsächlichen Ereignisse den Film Air America mit Mel Gibson und Robert Downey jr. in den Hauptrollen.
[Bearbeiten] Literatur
- Alfred W. McCoy: Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3861506084